Tanz
Pas de deux - Raimund Hoghe

Di, 10.04.2018 –
Mi, 11.04.2018
20:00 Uhr Usine C

In der klassischen Tradition repräsentiert der Pas de Deux den Höhepunkt der Virtuosität des Balletts, den Moment, in dem das Starpärchen im Scheinwerferlicht glänzt. Raimund Hoghe bedient sich dieser choreografischen Struktur, um zu dem verletzlichsten Punkt der Beziehung zu anderen zurückzukehren und lässt alle Nuancen der Zweisamkeit sichtbar werden. Als herausragender Choreograph und Tänzer mit einem atypischen Körper steht Hoghe seit fünfzehn Jahren auf der Bühne. Hier trifft er Takashi Ueno, einen jungen Künstler, der im Butoh ausgebildet wurde, und durchläuft mit ihm einen szenischen Parcours der Gegensätze: Überschneidung und Unterschied, Symmetrie und Kontrast, Analogie und Einheit. Zu Musik von Bach und Purcell treten ihre Körper in einem meditativen und zeitlosen Pas de Deux in einen Dialog.

Raimund Hoghe
Als Künstler, der zugleich zeitgenössisch und mythologisch arbeitet, ist Raimund Hoghe eine erstaunliche Persönlichkeit. Choreograph, Tänzer, Performer und bildender Künstler – er scheint alle Facetten einer Theaterbühne zu kennen, als wäre er ihre Seele, ihre Legende oder ihr Gedächtnis. Raimund Hoghe war Schriftsteller und Journalist in Wuppertal und wurde dann Dramaturg bei Pina Bausch. Und eines Tages kommt dieser buckelige Mann mit einem Aussehen, das dem eines Greifvogels ähnelt, zu einem Entschluss. Er wird der Dramaturg seiner eigenen Sonderbarkeit, der Bühnenbildner eines radikal anderen Körpers. Der Spiegel unserer unerforschten Geheimnisse ist größer als die Welt.