Konzert Martin Schmeding: BACH AND BEYOND - Orgelkonzert

Martin Schmeding © Martin Schmeding http://www.schmeding-organist.de/biografie/

Di, 27.06.2017

20:30 Uhr

Belgrad, Maria-Himmelfahrtskirche

Reformationsjubiläum 2017

Eröffnungskonzert der 17. Internationalen Orgeltage DIES ORGANORUM

In diesem Jahr stellt die Eröffnung des Musik-Festivals „Belgrader Orgeltage – Dies Organorum“ zugleich den letzten Programmpunkt im Rahmen einer Veranstaltungsreihe, mit der das Goethe-Institut Belgrad zusammen mit seinen Partnern das 500. Reformations-Jubileum begeht. Im Rahmen seines Programms unter dem Titel „Bach and Beyond“ führt der deutsche Organist Martin Schmeding aus diesem Anlass mehrere Werke auf, die auf Luthers Chorälen basieren und zwischen dem 17. und dem 20. Jahrhundert entstanden sind.

Unschätzbare künstlerische Impulse gingen vor knapp 500 Jahren von der Reformation aus. Die protestantische Tradition des Choralsingens wurde erst kürzlich in das Verzeichnis des immateriellen UNESCO-Kulturerbes aufgenommen. Luther selbst fühlte sich zwar nicht zum Dichter berufen, wurde aber doch der kreativste Liederdichter der Wittenberger Bewegung.  Die künstlerische Auseinandersetzung mit dem protestantischen Kirchenlied erreichte einen Gipfelpunkt im Werk Johann Sebastian Bachs. Der schlichte, gemeindenahe, freilich alles andere als kunstlose vierstimmige Chorsatz Bachs vermag bis heute Menschen zu berühren.

„Bach and Beyond“ – Orgelwerke vom 17.–20. Jahrhundert, die auf Luthers Chorälen basieren
Martin Schmeding (Deutschland)
Jochan Sebastian Bach (1685–1750), Preludium in Es-Dur, BWV 552,1
Dietrich Buxtehude (1673–1797), Choralphantasie „Nun freut euch“, BuxWV 210
Felix Mendelssohn Bartholdy (1809–1847), Andante und Finale der Reformationssinfonie, Op. 107 (basierend auf Luthers Choral „Eine feste Burg ist unser Gott“)
Petr Eben (1929–2007), „Walpurgisnacht“ aus dem Faust-Zyklus, mit einem Zitat aus Luthers Choral „Aus tiefer Not“
Jochan Sebastian Bach, Canonische Veränderungen über „Vom Himmel hoch“, BWV 769
Ernst Pepping (1901–1981), Toccata und Fuge über den Choral „Mitten wir im Leben sind“ (1942)
Max Reger (1873–1916), Choralfantasie über „Eine feste Burg“, Op. 27

 

Martin Schmeding, geboren 1975 in Minden/Westfalen, studierte in Hannover, Amsterdam und Düsseldorf Kirchenmusik, Musikerziehung, Blockflöte (Konzertexamen) und Orgel (Konzertexamen), Dirigieren, Cembalo und Musiktheorie. Zu seinen Lehrern zählen u.a. Ulrich Bremsteller, Lajos Rovatkay, Dr. Hans van Nieuwkoop, Jacques van Oortmerssen und Jean Boyer. Während des Studiums war er Stipendiat der „Studienstiftung des Deutschen Volkes“.

Nach acht 1. Preisen beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ wurde er Preisträger u.a. beim Mendelssohn-Bartholdy-Wettbewerb Berlin, Pachelbel-Wettbewerb Nürnberg, Ritter-Wettbewerb Magdeburg, Böhm-Wettbewerb Lüneburg, Hochschulwettbewerb Hannover/Mannheim, Deutschen Musikwettbewerb Berlin, Europäischen Wettbewerb junger Organisten Ljubljana und Musica antiqua Competition Brugge. 1999 war er Finalist des ARD-Wettbewerbs München. Daneben erhielt er zahlreiche weitere Stipendien und Förderungen.
1999 wurde ihm der Niedersächsische Kulturförderpreis verliehen.
Von 1997 bis 1999 war er Kantor und Organist der Nazareth-Kirche Hannover. Danach wirkte er an zwei der bedeutendsten kirchenmusikalischen Stätten in Deutschland: 1999 wurde er als Nachfolger von KMD Prof. Oskar Gottlieb Blarr Kantor und Organist an der Neanderkirche, Düsseldorf. Von 2002 bis 2004 hatte Martin Schmeding das Amt des Dresdner Kreuzorganisten mit einer über 700jährigen Tradition inne.

Nach Lehraufträgen in Hannover, Leipzig, Weimar und Dresden ist er seit Herbst 2004 Professor für Orgel an der Hochschule für Musik Freiburg als Nachfolger von Prof. Zsigmond Szathmáry und leitet das Institut für Kirchenmusik der Hochschule, das auf seine Initiative hin im Oktober 2012 gegründet wurde.

Zahlreiche Aufnahmen für Fernsehen, Rundfunk und CD liegen vor (u.a. das Gesamtwerk für Orgel von J. Brahms, F. Mendelssohn Bartholdy und F. Schmidt, Ersteinspielung der Werke für Pedalflügel von Robert Schumann auf einem Originalinstrument, Orgelfassung der Goldberg-Variationen von J. S. Bach). Daneben ergänzen Noteneditionen und Publikationen in Büchern und Fachzeitschriften (u.a. Butz, Carus, Herder, Schott), Konzerte als Solist, Kammermusiker und mit Orchester im In- und Ausland (Europa, Asien und Amerika) und bei Festivals (u.a. Bach-Fest Leipzig, Thüringer Bachwochen, Braunschweiger Kammermusikpodium, Merseburger Orgeltage, Niedersächsische Musik- und Orgeltage, Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein- Musikfestival), das Unterrichten bei nationalen und internationalen Meisterkursen und die Tätigkeit als Wettbewerbsjuror, Dirigent und Komponist sein künstlerisches Profil.

2009 wurde er mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik (Bestenliste) ausgezeichnet. Mit dem Gewinn des "Echo Klassik 2010" als Instrumentalist des Jahres erhielt Martin Schmeding für seine Einspielung „J. S. Bach: Goldberg-Variationen (Orgelfassung)“ einen der bedeutendsten internationalen Musikpreise.
Seit Herbst 2012 ist er Titularorganist der Freiburger Ludwigskirche und Leiter des "Herdermer Vokalensembles" (Kammerchor des ehemaligen Landeskantorats Südbaden).



 

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