Ausstellung Sandra Ratkovic: Parallelbiografien Serbien-Deutschland

Parallelbiografien © Sandra Ratković

Do, 05.03.2020 –
Sa, 28.03.2020

19:30 Uhr

Schaufensterausstellung

 
Ausstellungseröffnung: 05.03.2020 um 19:30 Uhr

Psychodrama-Führung: 07.03.2020 um 14:30 Uhr
Mit: Gordana Marić Lalović
Anmeldung: bibliothek-belgrad@goethe.de

Kunstcafé: 12.03.2020 um 20:00 Uhr
Mit: Slađana Petrović-Varagić und Sandra Ratković
Sprache: Deutsch und Serbisch mit Simultanübersetzung


Die Ausstellung zeigt Fotografien der Berliner Künstlerin Sandra Ratkovic von arbeitenden Personen mit den gleichen Berufen aus Berlin (Deutschland) und Novi Sad (Serbien).

„Parallelbiografien Serbien-Deutschland“ handelt von Arbeit im Spannungsbogen von Berufsbildern und Individualität und dem allgemeinen Wandel von Arbeit an sich.

Porträtiert wurden berufstätige Personen aus Berlin und Novi Sad an einem selbstgewählten Ort an ihren jeweiligen Arbeitsplätzen. Der zentrale Bezugspunkt war ihre jeweilige Arbeits­um­gebung und die Position, die sie Arbeit in ihrem Leben einräumen.

Die Idee beruht auf der Inspiration durch den antiken Philosophen Plutarch. Plutarch begründete einen gemeinsamen Diskurs, der römische und griechische Kultur verglich, aufeinander bezog und in einen gemeinsamen Diskurs integrierte. Bereits damals waren die Identitätskonzepte in Europa untereinander transkulturell verschränkt.

Das Projekt übernahm diesen Grundgedanken. Dokumentiert wurde die Arbeitsrealität in den Zielländern Serbien und Deutschland. Im Mittelpunkt standen Menschen mit jeweils gleichen oder ähnlichen Berufen. Erforscht wurden unterschiedliche Aspekte des beruflichen Werdeganges und der Wertschätzung innerhalb der Gesellschaft.
 

Die Fotografien

Sandra Ratkovic bat die Porträtierten darum, sich einen Gegenstand zu überlegen, der ins Bild aufgenommen werden sollte und für sie die Spezifik der jeweiligen Arbeit symbolisch repräsentiert.

Der Künstlerin war es wichtig, in den Bildern sowohl die individuelle Persönlichkeit des Porträtierten zu zeigen als auch den symbol­haften Kontext des jeweiligen Berufs.

Der Spannungsbogen zwischen Individualität und Stereotyp ist für sie besonders interessant in ihrer künstlerischen Arbeit.

Unter den porträtierten Berufsbildern sind z.B. Bäcker, Tanzlehrer, Versicherungskauffrau, Psychologe, Bibliothekar, Tierarzt, Hausmeister, Yoga-Lehrer, Universitätsprofessor, Zahnarzt, Informatiker, Musiker, Schriftsteller, Verleger, Übersetzer, Fitnesstrainer.

Das Projekt wurde gemeinsam mit der TU Berlin und der Abteilung für Germanistik der Philosophischen Fakultät der Universität in Novi Sad durchgeführt (Projektidee: Dr. Claudia Müller, Projektmanagement (Novi Sad): Dr. Ivana Pajic, Mag. Paul Gruber).


Das Projekt wird 2020 in der Mongolei, China, Armenien und Georgien weitergeführt werden.
 

Interaktives Element

Bei den bisherigen internationalen Ausstellungen des Projektes wurden Fragebögen für die Besucher ausgelegt, in denen sie selbst Fragen zum Thema Arbeit und Identität und ihre persönliche Berufsbiografie beantworten konnten.

Die ausgefüllten Fragebögen der Ausstellungsbesucher aus Berlin (Deutschland), Novi Sad (Serbien), Plovdiv (Bulgarien) und Budapest (Ungarn) werden ebenfalls bei der Ausstellung im Goethe-Institut Belgrad zu sehen sein.

Zudem können die Belgrader Ausstellungsbesucher sich ebenfalls aktiv am Projekt beteiligen.

 
Sandra Ratkovic (Frankfurt am Main, 1980) ist eine Fotokünstlerin aus Berlin.

Einzelausstellungen (Auswahl): Kunstverein Erlangen (2019), Kunstverein Hochrhein (2019), Kunstverein Neckar-Odenwald (2018), Nick Kochornswasdi Gallery, Los Angeles, USA (2020), FLUCA Kulturpavillon des Landes Österreich, Plovdiv, Bulgarien (2019), Museum Novi Sad, Serbien (2019), Isherwood Gallery, Wigan Arts Festival, England, (2017), Atelier Alen, München, Deutschland (2017).

Im Jahr 2020 erhielt sie die Katalogförderung der Stiftung Kunstfonds für ihre Fotografieserie „Merseyside and Brexit“.

Sandra Ratkovic veröffentlichte ein Fotobuch über Moskau (Monografie, Hatje Cantz Verlag) mit einer Einführung zu ihrer künstlerischen Arbeit von Wladimir Kaminer.

Sandra Ratkovic hat einen Magister-Abschluss in Kunstgeschichte (Universität Frankfurt / Main) und einen Abschluss in Fotografie von imago Fotokunst Berlin. Ihre Fotoprojekte werden in internationalen Medien besprochen (Spiegel, Zeit, Welt, Taz, Deutsche Welle, fluter, Tagesspiegel Berlin,  Kaltblut Magazine, Fotohits, Canada L`Express, Mannheimer Morgen oder Tagesanzeiger Schweiz).

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