Digitalausstellung
Ausstellungseröffnung:
09.04.2020 um 19:00 Uhr
Wiederaufführungen:
jeden Mittwoch um 19:00 Uhr
auf dem
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Kunstcafé:
16.04.2020 um 19:00 Uhr
auf dem
Instagram-Kanal des Goethe-Instituts Belgrad
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In der Video-Performance unter dem Namen „Abandoned“ stopft sich die Künstlerin aggressiv den Mund mit Zuckerwürfeln, indem sie obsessiv den Satz „Ich bin verlassen“ ausspricht. Wie die meisten ihrer bisherigen Werke, ist auch dieses Werk durch unprätentiöse, reduzierte visuelle Ausführung gekennzeichnet, in dem die Künstlerin, von ihrer persönlichen, durchlebten Erfahrung angefangen, auf eine Reihe von Problemen hinweist, mit denen sich die Einzelperson innerhalb der brutalen kapitalistischen Gesellschaft konfrontiert sieht. Durch Eingreifen in eine der tiefsten Ängste des Menschen, tastet Sanja Latinović den wunden Punkt der Globalgesellschaft an, die nicht fähig ist, die Bedeutung der Einzelperson zu erfassen.
Die Video-Performance „Abandoned ist 2019 im Rahmen der Master Class von Marina Abramović entstanden. Eine unter den 12 auserwählten Teilnehmern war auch Sanja Latinović, die bei diesem Anlass das Werk Abandoned realisiert hat.
Produktion des Videos: Milica Stojanović und Nikola Đulić
Sanja Latinović (1983, Serbien) hat ein Studium an der Kunstakademie Belgrad, Abteilung für Bildhauerei, abgeschlossen. 2016 hat sie ihr Masterstudium, Abteilung Performance, an der HKB in Bern abgeschlossen. Obwohl sie der Berufung nach eine Bildhauerin ist, fokussiert Sanja Latinović ihr Werk hauptsächlich auf Performance, Video-Arbeiten und Fotodokumentation, in dem sie diese als künstlerische Ausdrucksformen auswählt und durch sie das Medium Bildhauerei selbst untersucht und indem sie ihre transformativen Potentiale in Relation zu Materie – Raum – Idee erforscht. In den Werken sind Sanjas thematische Interessen vorerst auf die Problematisierung der komplexen Funktionsposition des Individuums in der gegenwärtigen Zeit, auf unsere täglichen Konfrontationen mit zahlreichen und verschiedenen Formen der sozialen Determinanten, Aufforderungen, Drücken gerichtet. Indem sie sich mit der emotionalen und psychologischen Dimension dieser Beziehungen beschäftigt, äußert und artikuliert die Künstlerin in unprätentiösen, reduzierten visuellen Lösungen/Ausführungen ihre Sichtweisen, wobei sie diese in eine Art von Metaphern über die das global komplexgewordene Gesellschaftsbild charakterisierenden Syndrome, Zustände, Prozesse formt.
Zwischen 2009 und 2014 war sie Mitglied der Gruppe Treći Beograd (Das dritte Belgrad), mit der sie eine große Anzahl von gemeinsamen Aktionen realisierte: Toplo mesto (Der warme Ort), Doručak na travi (Frühstück auf den Rasen), Veliki san (Der Große Traum), Mi volimo i umetnost drugih (Wir mögen auch die Kunst der Anderen) usw.
2019 initiierte Sanja Latinović die Gründung der Gruppe 04, bestehend aus einer Generation von Diplom-Bildhauern der Kunstakademie in Belgrad (2004), der die Künstlerin auch selbst angehörte. Das Interessensgebiet dieser Künstler beruhte auf die Position des Künstlers in der Gesellschaft.
Sie nahm an zahlreichen Ausstellungen in Serbien und weltweit teil.
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