Das Internationale Dokumentarfilm-Festival Beldocs
Die 14. Ausgabe des Internationalen Dokumentarfilm-Festivals Beldocs unter dem Motto Reality Check findet vom 9. bis zum 16. September in Belgrad im Hybridformat statt – im Freien, in den Kinos und online.
Wie üblich werden beim Beldocs-Festival die besten Dokumentarfilme aus dem Vorjahr zu sehen sein. Darunter befinden sich traditionsgemäß zahlreiche Titel, die bei den größten Filmfestspielen weltweit gezeigt sowie jene, die mit wichtigen Filmpreisen ausgezeichnet wurden.
Im Laufe des diesjährigen Beldocs werden 100 Filme in den üblichen Festivalprogrammen präsentiert: Internationales Wettbewerbsprogramm, Serbisches Wettbewerbsprogramm, Feuerwerk, Meteore, Brise, Titelseiten, Haupttermin, Landschaft u. a. In diesen Terminen findet auch Beldocs Industry statt, mit Unterstützung der EU durch das Programm Creative Europe und die Unterprogramme MEDIA, Beldocs VR/AR Academy, Beldocs in Progress, Serbian Docs in Progress, Documentaries for Kids & Youth und Beldocs Market.
Nachdem das Vorjahrsprogramm im Freien stattfand, wird Beldocs auch in diesem Jahr den Zuschauer*innen die Gelegenheit bieten, zahlreiche Filme, die sich auf dem Programm befinden, außerhalb der Kinosäle zu sehen. Die besten Dokumentarfilme werden unter freiem Himmel im magischen Ambiente des Amphitheaters vor dem Museum Jugoslawiens und auf der wunderschönen Terrasse des Art-Kinos Kolarac im Herzen der Belgrader Innenstadt gezeigt. Den Besuchern von Beldocs werden auch Filmaufführungen in den Kinosälen der Partner des Beldocs-Festivals geboten: im Haus der Jugend, im Kulturzentrum Belgrads, in der Jugoslawischen Kinothek in der Uzun-Mirko-Straße und im Museum zeitgenössischer Kunst Belgrads. Wie auch im Vorjahr werden die Filme auf dem Programm des Beldocs-Festivals auch online, über die festivaleigene Streaming-Plattform zu sehen sein. Außerdem wird Beldocs auch in ausgewählten Kinos in anderen serbischen Städten stattfinden.
Rift Finfinnee
Daniel Kötter, Deutschland, Äthiopien, 2020, 79 Min. – Meteore
Dieser Film nimmt die Zuschauer*innen mit auf auf eine Reise durch die Außenbezirke der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba. Durch Klänge und Bilder, die sich auf komplexe Weise mit Originalgesprächen vermischen, folgt dieser Film dem Alltag von Land- und Bauarbeitern im Osten von Addis Abeba (in der Oromo-Sprache: Finfinnee). Dieses ist der Ausgangspunkt für eine allegorische Geschichte über die Existenz urbaner afrikanischer Communitys am Rande eines Bürgerkriegs. Der Film dokumentiert die ländlich-urbane Transformation des Raumes und ihre Auswirkungen auf das Zusammenleben, und zwar am Beispiel von vier Siedlungen im Osten der schnell wachsenden äthiopischen Hauptstadt.
Out of the Present
Andrei Ujică, Deutschland, Russland, Frankreich, Belgien, 1995, 96 Min. – Meteore
Kameraaufnahmen des Kosmonauten Sergei Krikaljow während seines mehrmonatigen Aufenthalts im Weltraum kontrastieren mit Bildern des Zusammenbruchs der Sowjetunion von 1991 bis 1992. Während Krikaljow weit weg von der Erde war, hörte das Imperium, das ihn in den Weltraum geschickt hat, auf zu existieren. Seine Heimatstadt Leningrad wurde wieder zu St. Petersburg, und die Beziehungen weltweit veränderten sich von Grund auf.
Das Neue Evangelium
Milo Rau, Deutschland, Schweiz, Italien, 2020, 107 Min. – Titelseite
In Matera in Süditalien, der Stadt, in der Pasolini und Gibson ihre legendären Filme über das Leben Jesu drehten, entwickeln Milo Rau und der politische Aktivist Yvan Sagnet gemeinsam eine biblische Geschichte, die angesichts der Flüchtlingskrise in Europa und der Black-Lives-Matter-Bewegung kaum aktueller sein könnte. Ein Manifest über Solidarität mit den Ärmsten und ein Aufbegehren für eine humanere Welt.
Dear Future Children
Franz Böhm, Deutschland, Österreich, Vereinigtes Königreich, 2021, 89 Min. – Beldocs Teen
Dies ist ein Film über die neue junge Generation, die sich im Mittelpunkt gewaltiger politischer Veränderungen und globaler Proteste befindet. Rayen protestiert für soziale Gleichheit in Chile, Pepper kämpft für Demokratie in Hongkong und Hilda stellt sich den furchtbaren Folgen des Klimawandels in Uganda entgegen. Warum setzen sie ihren Kampf fort - trotz der minimalen Erfolgsaussichten und der enormen Auswirkungen des Aktivismus auf ihr persönliches Leben?
Taming the Garden
Salomé Jashi, Schweiz, Deutschland, Georgien, 2021, 91 Min. – Landschaft
Ein mächtiger und anonymer Mann hat ein ungewöhnliches Hobby. Er kauft Dorfbewohnern entlang der georgischen Küste jahrhundertealte Bäume ab, von denen einige die Höhe eines fünfzehnstöckigen Gebäudes haben. Er gräbt sie zusammen mit den Wurzeln aus, um sie in seinen privaten Garten umzupflanzen. Um Bäume dieser Größe sicher zu verpflanzen zu können, zerstört er die umliegende Natur und zwingt die dort lebenden Menschen, sich an die Veränderungen anzupassen. Der Film verfolgt den Prozess der Baumumpflanzung und schildert die Bedürfnisse und Werte der heutigen georgischen Gesellschaft. Dabei beleuchtet er das Thema der Zwangsmigration, in die Entwurzelung weitaus mehr als nur eine Metapher ist.
There is No Other Place (The Church)
Anat Tel, Israel, Deutschland, 2020, 71 Min. – Sondervorführungen
Sechs christliche Gemeinden, die um jeden Quadratmeter kämpfen, teilen sich die Grabeskirche in Jerusalem, die heiligste Stätte des Christentums. Zwei muslimische Familien, die Hüter des Schlüssels der Kirchentür sind, versuchen zu erklären, wer von ihnen der eigentliche Hüter der Schlüssel ist. Der zuständige israelische Polizist Johny ist bemüht, den Status Quo aufrechtzuerhalten.
This Rain Will Never Stop
Alina Gorlova, Ukraine, Lettland, Deutschland, Katar, 2020, 102 Min. – Internationaler Wettbewerb
Der Film folgt dem 20-jährigen Andriy Suleiman, der versucht, sich eine nachhaltige Zukunft zu sichern, während er in bewaffneten Konflikten mit dem Verlust von Menschenleben konfrontiert ist. Vom syrischen Bürgerkrieg bis zum Konflikt in der Ukraine war Andriys Leben vom scheinbar ewigen Lauf von Leben und Tod geprägt.
Daniela ist sich nicht sicher, was sie tun soll oder wohin sie als nächstes gehen soll. Mia steht vor dem Abschluss ihres Studiums, das sie spontan begonnen hat. Zusammen mit Natascha, einer Freundin, die umziehen will, laufen sie durch die Stadt und diskutieren über ihre ungewisse Zukunft. Eine Geschichte über Freundschaft, sommerliche Begegnungen und schlaflose Nächte in Berlin und Wien. Dies ist ein Film über Freundschaften zwischen schlaflosen Menschen.
Love Around the World
Anđela Rostuhar, Davor Rostuhar, Deutschland, Kroatien, 2020, 75 Min. –Beldocs Teen
Von tief im Amazonas gelegenen Wäldern und abgeschiedenen Dörfern im Himalaya, über kleine pazifische Länder und afrikanische Slums bis hin zu den größten Metropolen der Welt folgen wir 33 Geschichten über Liebe und Ehe, Herausforderungen und Kämpfe, über das Auf und Ab, die eine einzigartige Liebesgeschichte ausmachen. Dies soll uns vor Augen führen, dass Liebe niemals einfach sein kann, unf zugleich, dass nur wenige Dinge auf der Welt so einfach sind wie die Liebe.
