Während des Festivals 1000 & Deine Sicht wurden Kunstschaffende, Festivalformate und Ausstellungen in einem dichten Netz verwebt. Mit den Mitteln der Kunst darf und kann über individuelle, gemeinsame, gegenteilige, ähnliche und verbindende Sichtweisen und Krisenerfahrungen reflektiert werden. Bis 17.09.2023 lud die Ausstellung "Vom Ausbruch zum Aufbruch aus der Pandemie" zu einem Perspektivwechsel nach Zittau ein.
Der Prozess der Reflexionen über die Erfahrungen in der Pandemie ist längst im Gang. Die Anzahl der Sichtweisen scheint so vielfältig wie die Menschen selbst. Mit 1000 & Deine Sicht wurde die Möglichkeit geboten, die eigenen Erfahrungen zu reflektieren und auch die Sichtweisen anderer kennenzulernen. Dazu waren verschiedene Festivalformate und Ausstellungen geplant. Es war eine Einladung zum Perspektivwechsel und ein Plädoyer dafür, die eigenen Grenzen aufzuweiten und sich in die Sichtweisen anderer hineinzuversetzen. Der 1000 & Deine Sicht-Festivalsommer startete mit dem AHOJ Festival in Zittau mit einer Foto- und Kunstausstellung, die an vielen Orten in der Dreiländereckregion verschiedene Blickwinkel zeigte.
Das Erleben, das Sichwundern und das Erkennen standen im Zentrum, aber auch weiterführende Studien für Menschen die an Geruchsverlust oder Depressionen leiden und Forschungen zur Wirksamkeit multimodalsensorischer Kunsterfahrungen.
2022 eröffnete in der Europastadt Görlitz-Zgorzelec an der deutsch-polnischen Grenze mit dem Osmodrama-Festival eine Kathedrale der Gerüche und Düfte. Der Künstler und Erfinder Wolfgang Georgsdorf hat hier eine neue Kunstform erschaffen, die zu Sinneserlebnissen einlud, wie wir sie in dieser Form nicht kennen. Konzerte, Filme, Klangkulissen und Hörspiele für Kinder und Erwachsene in drei Sprachen wurden von Gerüchen begleitet.
In Zittau verwandelte sich die einstige Baugewerkeschule in einen Ort der Kunst. Hier luden nicht nur das "Zentrum für offene Fragen – vom so ist das zum ist das so", sondern viele weitere Arbeiten, Medien und Rauminstallationen verschiedener Künstler*innen aus Polen, Tschechien und Deutschland dazu ein, die eigenen Erfahrungen zwischen dem Ausbruch der Pandemie und ihren Folgen zu verhandeln und bestenfalls die eigenen Krisenerfahrungen für sich in Zukunft nutzbar zu machen.