Bertolt Brechts zeitloses Antikriegswerk mit neuer deutscher Szenografie
Nachdem ein Großteil der Vorstellungen von Mutter Courage und ihre Kinder im März und April aufgrund der Coronakrise abgesagt werden mussten, kehrt die Aufführung im Oktober mit einer Repremiere auf die Bühne zurück.
Die grandiose Karen-Lise Mynster verkörpert auf der großen Bühne des Königlichen Schauspielhauses in Kopenhagen eine der bedeutendsten ikonischen Frauenfiguren des internationalen Theaters — die Mutter Courage. 1938-39, kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges, verfasste Bertolt Brecht (1898-1956) das weltbekannte Stück im schwedischen Exil. Der Norweger Sigrid Strøm Reibo, neuer Hausregisseur des Schauspielhauses, inszeniert das ergreifende Werk im königlichen Theater. Kostüme und Szenografie stammen von Katrin Nottrodt, einer der führenden Szenograph*innen Deutschlands. Katrin Nottrodt hat für zahlreiche deutsche und internationale Theater, Opernhäuser und Festivals gearbeitet — von den Salzburger Festspielen über das Thalia Theater Hamburg bis zur Norske Opera in Oslo. Für ihre Arbeiten erhielt sie mehrfach Auszeichnungen.
Die Handlung der musikalischen Erzählung spielt während des Dreißigjährigen Krieges im 17. Jahrhundert. Eine Marketenderin mit großem Geschäftssinn und starkem Überlebenswillen zieht mit ihren drei Kindern durch das vom Krieg geprägte Europa. Sie ernährt ihre Familie, indem sie den Truppen ihre Waren verkauft. Der Krieg ist ein lukratives Geschäft, kostet sie letztlich aber einen hohen Preis. Durch den Krieg, von dem sie selbst profitiert hat, verliert sie nach und nach alles.
Brechts Drama enthält viele verschiedene Botschaften. Es ist zum einen eine Mahnung an den kleinen Mann, sich im bevorstehenden Krieg nicht berechnend zu verhalten. Zum anderen galt das Stück auch als erhobener Zeigefinger an die nordischen Länder, die am Handel mit dem Dritten Reich verdienten. In erster Linie vermittelt
Mutter Courage das Grauen des Krieges sowie das Unvermögen des Menschen, aus dem eigenen Leid zu lernen. Das Werk verbannt den Krieg und ist leider immer noch erschreckend aktuell.
Mutter Courage wurde 1941 im Schauspielhaus Zürich uraufgeführt und ist seitdem in der internationalen Theaterszene erfolgreich. Im Rahmen des Deutsch-Dänischen Kulturellen Freundschaftsjahres 2020 bringt das Königliche Theater das Stück nun auf seine Bühne.
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