Masterclass & Filmvorführung Angela Schanelec

©Shellac - Faktura Films ©Shellac - Faktura Films

Sa, 09.12.2023

17:00 – 23:00 Uhr

Goethe-Institut Athen

Masterclass & Filmvorführungen

Das Avantgarde Film Festival Athen (Athens Avant-Garde Film Festival – AAGFF), die Griechische Kinemathek und das Goethe-Institut Athen präsentieren gemeinsam die erste, umfassende Retrospektive des Werks von Angela Schanelec, einer der einflussreichsten, europäischen Regisseurinnen der Gegenwart, in Griechenland.

Im Rahmen der vom Avantgarde Film Festival Athen (Athens Avant-Garde Film Festival – AAGFF), veranstalteten Retrospektive Das geheimnisvolle Kino der Angela Schanelec (7.–12. Dezember), laden die Griechische Kinemathek und das Goethe-Institut Athen am 9. Dezember um 17:00 Uhr, im Goethe-Institut Athen, zu einer Masterclass der preisgekrönten deutschen Regisseurin Angela Schanelec ein. Die Masterclass wird von der Regisseurin, Autorin und Produzentin Stella Theodoraki moderiert. Sie richtet sich an Studenten und die breite Öffentlichkeit.

In deutscher Sprache mit Simultanübersetzung.
Plätze werden in der Reihenfolge der Anmeldungen vergeben.
Zur Teilnahme bitte das Anmeldeformular ausfüllen.

Im Anschluss an die Masterclass werden um 19:00 Uhr die Kurzfilme der Regisseurin gezeigt.

Um 21:00 Uhr in der Griechischen Kinemathek wird ihr Film Music, der bei den diesjährigen Internationalen Filmfestspielen Berlin (Berlinale) den Silbernen Bären für das Beste Drehbuch gewann, vorgeführt.
 
Samstag, 9. Dezember
 
17:00 Uhr, Goethe-Institut Athen

Masterclass
Κoordination: Stella Theodoraki (Regisseurin, Drehbuchautorin und Produzentin)
 
Simultanübersetzung verfügbar (Deutsch, Griechisch)
 
19:00 Uhr, Goethe-Institut Athen

Schöne gelbe Farbe
[DCP, 5', 1991, Deutschland]
Kurzfilm
 © "Schöne gelbe Farbe", Angela Schanelec
Eine Frau erzählt ihre schrittweise Entfremdung von ihrer Mitbewohnerin. Von den Filmen Godards inspiriert, verfolgt Angela Schanelec in ihrem Studienfilm bereits auf wilde und poetische Weise eines der Hauptanliegen ihres Werks: die Unmöglichkeit, mit anderen zu kommunizieren. Raum und Gegenstände werden dabei zu filmischen Ausdrucksmitteln.


Weit entfernt
[DCP, 10', 1992, Deutschland]
Kurzfilm 
 © "Weit entfernt", Angela Schanelec
Während eines Telefongesprächs erklärt eine junge Frau einer Freundin, dass die einzige wirkliche Begegnung mit einem Menschen beim ersten Treffen stattfinde, da die folgenden Begegnungen von Phrasen und Trivialitäten überschattet seien. Später trifft sie einen Mann in einem Plattenladen. Der zweite Studentenfilm der Regisseurin ist die einzige auf Schwarz-Weiß gedrehte Arbeit in ihrer Filmografie.


Prag, März 92
[DCP, 16', 1992, Deutschland]
Kurzfilm 
 © "Prag, März 92", Angela Schanelec
Der Film beginnt mit dem Satz „Es gibt keine andere Zeit als unsere“. Er zeigt scheinbar harmlose Szenen auf den Straßen Prags unmittelbar nach dem Zusammenbruch der UdSSR sowie eine Lesung des Schriftstellers Bohumil Hrabal.


Ich bin den Sommer über in Berlin geblieben* 
[DCP, 48', 1993, Deutschland]
Spielfilm
 © "Ich bin den Sommer über in Berlin geblieben", Angela Schanelec
Angela Schanelecs melancholischer Abschlussfilm schildert die Beziehungen zweier junger Paare, die versuchen, einander zu vertrauen. Eine junge Schriftstellerin hofft, dass ihre Leser:innen sie so wahrnehmen, wie sie Musik empfinden: als ein nicht zu beschreibendes, aber tiefes, inneres Gefühl.

*Griechische und englische Untertitel 

In Anwesenheit der Regisseurin 
21:00 Uhr, Griechische Kinemathek / Tainiothiki

Music (2023)* 
[DCP, 108', 2023, Deutschland, Frankreich, Griechenland Serbien]
Spielfilm 
Music Music

Jon wird unmittelbar nach seiner Geburt in einer stürmischen Nacht in den griechischen Bergen ausgesetzt. Er wird aufgefunden und adoptiert, ohne jemals seine Eltern kennenzulernen. Als er nach einem tragischen Unfall inhaftiert ist, macht er die Bekanntschaft der Gefängniswärterin Iro. Sie scheint seine Nähe zu suchen, kümmert sich um ihn, nimmt Musik für ihn auf. Doch Jons Sehkraft beginnt zu schwinden. Von diesem Moment an wird er für jeden erlittenen Verlust etwas anderes wiedergewinnen. So ist sein Leben trotz seiner Erblindung ausgefüllter als je zuvor.

Angela Schanelecs poetische Filmsprache findet in Music ihren vielleicht radikalsten, hypnotischsten Ausdruck. Auf der Berlinale wurde der Film mit dem Silbernen Bären für das beste Drehbuch ausgezeichnet. In kunstvoll komponierten Aufnahmen und einem außerordentlichen Sounddesign entfaltet sich die Erzählung wie eine Choreografie, in der die Körper der Figuren in einer postmodernen, geheimnisvollen Version des Ödipus-Mythos mit dem Raum und den Elementen in Beziehung treten. Der Film lässt uns loslassen und so wahrnehmen, wie wir Musik empfinden.

*Griechische und englische Untertitel

In Anwesenheit der Regisseurin und der Schauspieler*innen
 
Angela Schanelec

Angela Schanelec (Copyright Jens Koch) Angela Schanelec (Copyright Jens Koch) Die Regisseurin, Drehbuchautorin und Schauspielerin Angela Schanelec ist – neben Christian Petzold, Thomas Arslan und Maren Ade – eine der führenden Vertreterinnen der Berliner Schule. 1962 in Süddeutschland geboren, begann sie ihre künstlerische Karriere als Schauspielerin, bevor sie an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (dffb) bei Harun Farocki und Hartmut Bitomski Regie studierte. Ihr Regiedebüt Das Glück meiner Schwester wurde 1996 mit dem Preis der deutschen Filmkritik als Bester Spielfilm ausgezeichnet. Internationale Anerkennung erhielt Angela Schanelec mit ihrem zweiten Film Plätze in Städten, der auf dem Internationalen Filmfestival in Cannes 1998 in der Reihe Un certain regard Premiere feierte. Ihr präziser und nüchterner Regiestil prägte sich mit den Filmen Marseille (2004), Nachmittag (2007), Orly (2010) und mit dem zum Teil in Griechenland gedrehten Der traumhafte Weg (2016) weiter aus – Filme, die erfolgreich auf den Festivals in Cannes, Berlin und Locarno liefen. 2019 gewann Ich war zu Hause, aber bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin den Silbernen Bären für die Beste Regie. Ihr jüngstes Werk Music, eine griechische Koproduktion, erhielt auf der Berlinale 2023 den Silbernen Bären für das Beste Drehbuch. Angela Schanelec ist Professorin für narrativen Film an der Hochschule für bildende Künste Hamburg. Retrospektiven ihrer Arbeiten wurden bislang im Harvard Film Archive, im Film at Lincoln Center in New York, auf der Viennale und auf dem Internationalen Filmfestival Marseille (FIDMarseille) gezeigt.
 
 

Zurück