Konzert FLASH

Konzert für Zeitgenössische Musik in Yeni Tzami

Sa, 14.10.2023

20:00 Uhr

Jeni Tzami

Konzert für Zeitgenössische Musik in Yeni Tzami

Das Konzert wird gemeinsam vom Contemporary Music Lab (CML), dem Goethe-Institut Thessaloniki und der Stadtverwaltung Thessaloniki organisiert. Es ist Teil eines Projekts des Contemporary Music Lab, das sich mit der Organisation von Konzerten und Aufführungen zeitgenössischer Musik in historischen Denkmälern von Thessaloniki befasst. Das Konzert findet in Yeni Tzami statt, einem Ort mit besonderer Akustik und offensichtlichen kulturellen Konnotationen (Ost-West). Die Nutzung solch einzigartiger historischer Denkmäler für Konzerte und Aufführungen kommt den Denkmälern selbst zugute – in Bezug auf ihre Sichtbarkeit, aber auch den kreativen Ausdruck der kulturellen Kontinuität der Stadt.
 
Mit Nina Janßen-Deinzer, einer der führenden Klarinettistinnen ihrer Generation, und der Sopranistin Johanna Greulich, die auf eine breite und vielfältige Karriere im Bereich der zeitgenössischen Musik und des Musiktheaters zurückblicken kann, sind zwei bedeutende deutsche Interpretinnen zeitgenössischer Musik zu Gast. Präsentiert werden Werke für Gesang und Klarinette oder Kontrabassklarinette – ein beeindruckendes und aufgrund seiner Größe und seines Tonumfangs schwer zu findendes Instrument.
 
Die Werke, die Nina Janßen-Deinzer und Johanna Greulich aufführen werden, stammen von Georges Aperghis, einem der bedeutendsten Komponisten unserer Zeit - Cinq Couplets für Gesang und Kontrabassklarinette (1988), Luciano Berio, einer der führenden Figuren der Nachkriegsmusik - Sequenza III für Solostimme (1966), Wolfgang Rihm, einer der bekanntesten deutschen Komponisten der Nachkriegszeit - Zu singen für Sopran und Klarinette (2006) und Arnulf Herrmann - Rockabye für Sopran und Klarinette/Kontrabassklarinette (2020).

Außerdem werden Werke von drei Komponisten aus Thessaloniki präsentiert: Michalis Lapidakis  - Reflections I & II  für Sopran und Kontrabassklarinette (Uraufführung, 2023), Dimitris Maronidis - Impulse Response für Kontrabassklarinette und Elektronik (Uraufführung, 2023) und Dimitris Papageorgiou - Debout version II für Kontrabassklarinette (2023).

BIOGRAPHIEN

Nina Janßen-Deinzer
Nina Janßen-Deinzer wurde in Köln geboren und ist eine der führenden Klarinettistinnen ihrer Generation. Sie studierte in Hannover bei Hans Deinzer und schloss ihr Studium mit dem Konzertexamen ab. Die Musikerin konzertiert weltweit als Solistin und Kammermusikerin. Sie erhielt erste Preise bei "Jugend musiziert", beim Deutschen Musikwettbewerb und beim Internationalen Kammermusikwettbewerb in Osaka (Japan).

Neben dem klassisch-romantischen Repertoire widmet sich die Klarinettistin auch mit großem Enthusiasmus der zeitgenössischen Musik und war von 2006 bis 2017 Soloklarinettistin im Ensemble Modern Frankfurt. Zahlreiche Werke sind von ihr uraufgeführt oder für sie komponiert worden, zum Beispiel von Mark Andre, Arnulf Herrmann, Saed Haddad, Ying Wang, Jia Guoping, Eun Hwa Cho, Onur Türkmen, Bertram Wee. Als Solistin spielte sie auf Festivals wie Salzburger Festspiele, Salzburg Biennale, Donaueschinger Musiktage, Ultraschall Berlin, Festival NOW Essen, Berliner Festwochen, Forum Festival Moskau, Contemporary Music Days Kiew und mit Orchestern wie SWR Baden-Baden und Freiburg, Deutsche Radiophilharmonie Saarbrücken, hr-Sinfonieorchester, Ensemble Modern Orchestra, Konzerthausorchester Berlin, Kremerata Baltica.

Sie spielt alle Klarinetten von Es- bis Kontrabassklarinette sowie Saxophon. Janßen-Deinzer hat sich außerdem auf die Aufführung des klassischen Repertoires auf historischen Klarinetten spezialisiert. Ihre Werke sind auf CD erhältlich, darunter Stücke, die sie als Solistin mit dem SWR-Orchester bei NEOS, mit dem Ensemble Modern und dem Delos-Quintet bei ars musici aufgeführt hat. Von 2006-2017 war sie Dozentin an der Internationalen Ensemble Modern Akademie und an der Hochschule für Musik Frankfurt. Seit 2015 ist sie Professorin für Holzbläserkammermusik an der Hochschule für Musik Nürnberg, seit 2018 ist sie dort zudem Dozentin für zeitgenössische Musik und seit 2020 Dozentin für Klarinette an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin. Außerdem war sie Gastdozentin an den Musikhochschulen in Karlsruhe, Berlin, Weimar, Moskau, Krakau (Polen), Shanghai, Singapur und Beijing (China), Kiew (Ukraine), Zhengzhou (China), Guanajuato (Mexiko), Baku (Aserbaidschan), Manila (Philippinen), Hanoi (Vietnam), beim Sangat Festival in Bombay (Indien) und beim Internationalen Klarinettenkurs in Prades (Spanien). Sie war im Auftrag des Goethe-Instituts an Musikhochschulen in Argentinien, Bolivien, Brasilien und Russland sowie im Auftrag der Siemens-Stiftung beim Projekt „contempo primo“ in Beijing (China).
 
Johanna Greulich

Die Sopranistin Johanna Greulich, geboren in Hannover, studierte in Frankfurt am Main Dipl. Operngesang und Gesangspädagogik bei Prof. Heidrun Kordes und absolvierte in Basel einen Spezialisierten Master für Zeitgenössische Musik bei Jürg Henneberger.
2015 wurde sie mit dem Eunoia Quintett, dessen Gründungsmitglied sie ist, Preisträgerin des Concours Nicati Bern, des renommiertesten Preises für Zeitgenössische Musik in der Schweiz. Das Eunoia Quintett realisiert spannende performative Konzertformate und neue Musiktheaterperformances. 2012 erhielt die Sängerin den Spezialpreis für Neue Musik beim Concours Suisse Ernst Haefliger in Bern. Beim Hilde Zadek Gesangswettbewerb 2011 gewann sie den Sonderpreis für die Interpretation der Moderne und 2008 den 1. Preis im Lenzewski-Wettbewerb Frankfurt.
Rollen in klassischen Opern und Operetten führten Johanna Greulich an Opernhäuser in Bern, Chur und Luzern. Mit Zeitgenössischem Musiktheater war sie in Frankfurt, Heidelberg, Heilbronn, Bern, Berlin, Wiesbaden, Köln, Wien, Ludwigsburg und Freiburg zu sehen.
Für die Produktionen „Hypermusic Prologue“ von Hector Parra (Berlin/Basel) und „Pnima“ von Chaya Czernowin (Luzern) wurde Johanna Greulich in der Zeitschrift „Opernwelt“ als Sängerin des Jahres 2013/2014 nominiert.
Die Sopranistin gastierte bei namhaften Festivals wie beispielsweise Wien Modern, Luzern Festival und Rainy Days Luxembourg.
Es gibt Aufnahmen und Berichte über ihre Arbeit beim Bayrischen Rundfunk, SRF 2 Kultur, SWR 2 und im Hessischem Rundfunk.
2018 wurde am Konzerttheater Bern das Musiktheater „Fliegenglas“ von Johanna Greulich und Clemens Hund-Göschel bei der Internationalen Plattform für Neues Musiktheater gespielt.
Johanna Greulich interessiert sich vor allem für die Verbindung von Zeitgenössischer, Klassischer, Populärer und Alter Musik und Performance.
Coachings und Workshops mit ihr fanden beispielsweise an der Philharmonie Luxemburg, am Nationaltheater Mannheim, an Hochschulen in Edinburgh, London, Frankfurt und Sélestat und mit dem Jugendensemble Neue Musik Rheinland-Pfalz/Saarland statt. Im April 2023 schloss sie die vom Bundesverband der Gesangspädagogen in Deutschland zertifizierte zweijährige Fortbildung "Pädagogik der Populären Stile" ab.

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