Übersetzer*innen
In der Rubrik „Translator´s Note“ (innerhalb des jeweiligen Profils) berichten die Teilnehmer*innen darüber, wie sie vom Programm der Akademie profitieren konnten bzw. welche Aspekte sie bei ihren Übersetzungen besonders berücksichtigt haben.
Bangla
© Amit Lahiri
Seit Anfang der 2000er Jahre gehört die deutsche Sprache für Amit Lahiri zum beruflichen Alltag. Nach erfolgreichen Abschluss der Mittelstufe mit der Zentrale Mittelstufenprüfung des Goethe-Instituts belegte der in Kolkata lebende Übersetzer auch einen Kurs mit Schwerpunkt auf Übersetzung aus dem Deutschen ins Englische. Anschließend arbeitete er zwei Jahre als technischen Übersetzer bei einer internationalen Firma. Darüber hinaus übersetzte er bereits zahlreiche Artikel, Erzählungen und Gedichte aus dem Deutschen ins Bangla.Anmerkung des Übersetzers
Hätte mich nicht einer meiner Freunde über dieses Programm informiert, hätte ich viele Gelegenheiten versäumt, etwa Vorträge von bekannten und erfahrenen Übersetzern zu hören, mit vielen Mitübersetzern Meinungen auszutauschen, beim Übersetzen auch jenseits der Wörter die kulturellen und historischen Hintergründe der Texte mitdenken zu lernen, Einflüsse auf die Autoren zu berücksichtigen und einiges mehr.
Ich schätze mich glücklich, am Programm der Digital Translation Academy des Goethe-Institut Südasien teilgenommen zu haben. Es war ein echtes Erlebnis für mich. Gemeinsam lasen wir die ausgewählten Texte, diskutierten miteinander, erarbeiteten unsere jeweiligen Konzepte, lasen uns gegenseitig erste Fassungen unserer Übersetzungen vor und konnten dabei viel voneinander lernen. Manchmal fanden wir in unserem Kreis die richtigen Wörter, oder wir erfassten die Stimmungen. Es hilft, Meinungen auszutauschen. Aber das ist nicht alles.
Unsere Mentoren gaben uns mit ihren entsprechenden Aufgabenstellungen stets eine gute Orientierung, etwa wie ein Text zu lesen ist, wie man die richtigen Fragen daran stellt, oder wie man die subtilen Besonderheiten eines Textes entdeckt. Während des Programms haben wir uns mit vier Texten beschäftigt: die Erzählung Die Hochzeit von Felicitas Hoppe, das Gedicht Der Spaziergang von Friedrich Hölderlin, das vor etwa zweihundert Jahren geschrieben wurde, das Gedicht mit dem ähnlich lautenden Titel Spaziergang von Michael Krüger sowie schließlich der Aufsatz Der Einbruch eines staatlichen Auftrags in die Familie. Frauentag und Diktatur von Herta Müller.
Auf der Grundlage unserer ersten Übersetzungsfassung luden wir die anderen Teilnehmenden zu einer Debatte ein, während der sie unterschiedliche Aspekte unvoreingenommen aus verschiedenen Blickwinkeln betrachteten oder den Rahmen der Möglichkeiten, mit Wörtern und idiomatischen Ausdrücken zu arbeiten, erweiterten. Wir berücksichtigten die unterschiedlichen Hintergründe der Autoren, und wir setzten die Verwendung bestimmter Wörter in einen Zusammenhang. Ein Beispiel: Das erste, sehr lange Satzgefüge der Erzählung Die Hochzeit wurde von jedem Teilnehmer unseres Teams unterschiedlich übersetzt, dabei zeigte jede Übersetzung neue Möglichkeiten, mit dem Text zu arbeiten. Nachdem wir unsere jeweils erste Fassung von Der Spaziergang von Hölderlin vorgelesen hatten, äußerten sich anschließend unsere Mentoren dazu und erläuterten die Lebensgeschichte bzw. späteren Lebensphasen des Dichters. Das führte dazu, dass wir alle unsere Vorgehensweise vollständig änderten. Dies ist ein tolles Beispiel für die Workshop-Arbeit.
Darüber hinaus erörterten wir ausführlich die Ansichten von Koryphäen wie Walter Benjamin, Martin Heidegger, Rudolf Pannwitz, Friedrich Schleiermacher oder Hans-Georg Gadamer. Wir sprachen im Einzelnen vor allem über deren Perspektiven hinsichtlich kultureller Begrenzungen, Denkungsarten verschiedener Sprachen und deren Beziehungen zur Übersetzung. Wir setzten uns während der Sitzungen mit unterschiedlichen Fragen auseinander, etwa inwieweit wir dem Original gegenüber treu bleiben sollten, inwiefern wir die Zielsprache erweitern können, oder ob der Autor dem Leser durch das Übersetzen entgegen bewegt werden sollte oder umgekehrt?
Darüber hinaus haben wir aus den Vorträgen von erfahrenen und bekannten Übersetzern erfahren, mit welchen Herausforderungen und Schwierigkeiten sie beim Übersetzen konfrontiert waren und wie sie diese bewältigten. Anschließend lernten wir in zwei Workshops, welche nützlichen Tricks und Kniffe es beim Übersetzen gibt. Alles in allem haben wir eine tolle Zeit erlebt, in der wir viel über das Übersetzen erfahren haben. Ehrlich gesagt, ist sie viel zu früh zu Ende gegangen. Für mich war es eine traumhaft schöne Erfahrung. Im Alltag gibt es kaum Möglichkeiten, mit Gleichgesinnten über Literatur, Sprachen und endlose Optionen von Übersetzungen zu sprechen. Ich würde mich sehr glücklich schätzen, wenn ich nochmals die Gelegenheit hätte, an einem solchen Workshop teilzunehmen.
© Amrita Dhara
Bereits während ihres Studiums der Englischen Literatur am der Presidency College und an der Jadavpur University lernte Amrita Dhara am Goethe-Institut Kolkata Deutsch bis zur Stufe C2. Nach ihrem Masterstudium absolvierte sie die Deutschlehrerausbildung und war mehr als zwei Jahrzehnten an mehreren Goethe-Instituten in Indien als DaF-Lehrkraft, Fortbildnerin sowie Projektreferentin in der Bildungskooperation tätig. Derzeit unterrichtet Amrita Dhara freiberuflich am Goethe-Institut in Mumbai und konzipiert und leitet Fortbildungsseminare und Workshops mit Schwerpunkt auf Sprache und Kultur. Sie übersetzt auch journalistische und literarische Texte aus dem Deutschen ins Englische und ins Bangla. 2021 hat sie im Rahmen des Projekts "Deutsche Gegenwartsdramatik in südasiatischen Sprachen" zusammen mit einer Kollegin zwei Theaterstücke von Roland Schimmelpfennig ins Bangla übersetzt.
© Anirban Datta
Was als Hobby begann, wurde für Anirban Datta zur Leidenschaft. Der inzwischen pensionierte Maschinenbauingenieur, der 35 Jahre bei der Indischen Bahn tätig war, begann in seiner Freizeit Deutsch zu lernen. Häufige berufsbedingte Umzüge erschwerten das kontinuierliche Sprachenlernen an einem Ort. Zu den verschiedenen Stationen gehört etwa die Goethe-Institute in Neu Delhi und in Kolkata, wo Anirban Datta derzeit den C2-Sprachkurs besucht.
© Sagnik Chakraborty
Sagnik Chakraborty ist nicht nur mit Sprachtalent ausgestattet, sondern auch mit einschlägigen Zertifikaten in der deutschen Sprache. Das "Grüne Diplom" des Goethe-Instituts befähigt ihn als Deutschlehrer und hat ihn als Lehrkraft und Sprachabteilungsleiter an verschiedenen Standorte des Goethe-Zentren in Indien geführt. Der Bachelor-Absolvent in Englischer Literatur verfügt über gute bis sehr gute Kenntnisse in den weiteren Sprachen Bengali, Hindi und Spanisch. Darüber hinaus hat er als Redakteur, Journalist und Lektor Berufserfahrung gesammelt.
© Sounak Das
Nach seinem Bachelorstudium in Maschinenbau und einer kurzen Karriere als Ingenieur schwenkte Sounak Das zur Literatur. Er absolvierte sein Masterstudium in Vergleichender Literaturwissenschaft und promovierte abschließend an der Jadavpur University. Er verfasste einen Prosaband mit dem Titel "Snowflakes from a Summertown", der 2019 bei Sahitya Akademi erschien. Als Übersetzer bildete er sich in einer Reihe von Seminaren weiter und übertrug überwiegend Texte aus regionalen indischen Sprachen ins Englische. Gegenwärtig ist er in seiner Heimatstadt Kolkata als Deutschlehrer an der Calcutta International School beschäftigt.
Hindi
© Indu Gupta
Zu Indu Guptas akademischer Laufbahn zählen ein Master-Abschluss in Bibliothekswissenschaft an der Lucknow University, ein Diploma in Medien und Kommunikation vom Mudra Institut und ein Diploma in Journalistik vom Bharatiya Vidya Bhavan. Ihren beruflichen Einsatz fand sie zunächst in der Werbebranche und in der Kommunikationsabteilung einer Technologiefirma. Ihre Begabung für das Sprachenlernen führte sie dann aber an die Universität Osmania, wo sie einen Deutschkurs belegte, sowie an die Universität Mumbai, wo sie zurzeit einen B2-Kurs besucht.
© Neha Ansari
Neha Ansari erhielt 2019 ihr erstes Deutschzertifikat am Bharati College an der Universität Delhi, wo sie 2022 auch ihr Advanced Diploma Kurs absolvierte. Nach ihrem Abschluss arbeitete sie zunächst als Übersetzerin für Deutsch bei einer Datenmanagementfirma. Anschließend erhielt sie ihre Zulassung an der Jawaharlal Nehru University in Neu Delhi, wo sie gegenwärtig ihr Masterstudium in Deutsch für Übersetzen und Dolmetschen absolviert. Außerdem ist sie freiberuflich als Deutschlehrkraft tätig.
© Rashmi
Während Rashmi sich im Jahr 2023 an der Jawaharlal Nehru University, Neu Delhi auf ihren Masterabschluss im Fachbereich Deutschübersetzung mit Schwerpunkt Dolmetschen vorbereitet, blickt sie bereits auf akademische Erfolge zurück. An ihrer Alma Mater erhielt sie 2021 ihren Bachelor im Hauptfach Germanistik und wurde für ihre Forschungsarbeit mit dem Titel "Can linguists prescribe? Towards a gender-neutral speech" mit dem Global Undergraduate Award in der Kategorie Sprachwissenschaft ausgezeichnet.
© Shubhangi Agarwal
Bereits im Rahmen ihres Masterstudiums in Übersetzung und Dolmetschen an der Jawaharlal Nehru University, Neu Delhi übersetzte Shubhangi Agarwal zahlreiche Texte aus unterschiedlichen Bereichen wie Tourismus, Jura, Management und Pharmazeutik. Zudem machte sie sich mit Übersetzungstheorien vertraut. Erfahrungen im Deutschunterricht konnte sie schon vor ihrem Studium als Lehrkraft für Deutsch der Stufe A1-B2 sammeln. Außerdem verfügt die in Jaipur lebende Germanistin über ausgewiesene Kenntnisse des Korrektorats.
Kannada
© Arpita Shedbalkar
Arpita Shedbalkar ist Gastdozentin an der Manipal Academy of Higher Education, Manipal, Karnataka. Sie hält Vorlesungen in Bachelor und Postgraduiertenstudiengängen. Sie hat einen MBA und einen Master-Abschluss in Innenarchitektur, Sprachzertifikate des Goethe-Instituts in Indien und verfügt über jahrelange Lehrerfahrung als Universitätsdozentin. Als Freelancer gibt sie ihr Fachwissen als Innenarchitektin weiter.
© Harsha Raghuram
Harsha Raghuram hat ein großes Interesse an Sprachen und Linguistik und spricht neben seiner Muttersprache Kannada mehr als sechs weitere Sprachen. Vor kurzem hat den Roman 22 Bahnen von Caroline Wahl aus dem Deutschen ins Kannada übersetzt, der unter dem Titel Nanna Tangi Ida erhältlich ist. Er ist außerdem ausgebildeter klassischer Sänger (Indische Carnatic-Musik) und promoviert derzeit als Forschungsstipendiat an der Technischen Universität Wien, Österreich.
© Mamatha Ramesh
Mamatha Ramesh studierte Psychologie, Englische Literatur und Journalismus am Mount Carmel College in Bangalore und absolvierte ihr Bachelorstudium im Mai 1999. Seit dem Jahr 2015 unterrichtet sie Deutsch am Goethe-Institut Bangalore und schloss 2016 die Deutschlehrer*innenausbildung des Goethe-Instituts mit dem "Grünen Diplom" ab. Darüber hinaus arbeitet sie als freiberufliche Übersetzerin..
© DTA- Mythri Bangalore
Nach ihren Magisterstudiengängen in den Fachbereichen Germanistik, Angewandte Mikrobiologie und Informatik – letzteres an der Universität Bonn – setzt Mythri Bangalore ihre akademische Ausbildung derzeit als Doktorandin der Germanistik an der English and Foreign Languages University in Hyderabad fort. Zudem arbeitete sie als Redakteurin für die englischsprachige Zeitung Deccan Herald und ist Autorin eines Kinderbuchs mit dem Titel "Sarvantaryami".
Malayalam
© Krishnapriya Shaju
Nach dem Bachelor-Abschluss in Englisch setzte Krishnapriya Shaju ihr Studium an der English and Foreign Languages University Hyderabad fort und schloss den Masterstudiengang in Deutsch ab. Zuletzt unterrichtete sie Deutsch am National Institute of Technology in Telangana sowie an der English and Foreign Languages University in Hyderabad. Mit einem beruflichen Schwerpunkt auf dem Unterricht der deutschen Sprache und der Konzeptionierung von Sprachkursen beteiligt sich Krishnapriya Shaju auch aktiv an Übersetzungsprojekten.
© P M Subair
P.M. Subair kann bereits auf einen Master-Abschluss in Englisch, einen Doktortitel in Arabisch (English and Foreign Languages University, Hyderabad) sowie einen Master-Abschluss in Germanistik (Jawaharlal Nehru University, Neu-Delhi) zurückblicken. Zur Zeit arbeitet er an seiner Promotion in Germanistik. Sein fremdsprachliches Fachwissen teilt er seit 2011 als Dozentin für Deutsch an der Aligarh University und verfügt darüber hinaus über rund zehnjährige Erfahrung als freiberufliche Übersetzer.
© Reshma Radhakrishnan
Im Jahr 2018 promovierte Reshma Radhakrishnan in Soziologie an Delhi School of Economics der Universität Delhi. Im Folgejahr erhielt sie das Marie Sklodowska-Curie-Postdoktorandenstipendium, welches sie an die Universität Erfurt in Deutschland führte. Sie beherrscht die Sprachen Malayalam (ihre Mutterspracghe), Englisch sowie Deutsch und verfügt über Grundkenntnisse in den Sprachen Hindi, Kannada und Tamil.
Marathi
© Dr. Anvaya Sardesai
Nachdem Dr. Anvaya Sardesai ihren M.A. in Germanistik in den achtziger Jahren erhielt, promovierte sie im Jahr 2018 an der Universität Mumbai zum Thema interkulturelle Vermittlung deutscher Kurzgeschichten. Seit 2009 ist sie als Gastdozentin an der Deutschabteilung der Universität Mumbai tätig. 2011 nahm sie an einem literarischen Übersetzungsprojekt der Universität teil und übersetzte Kurzgeschichten aus dem Marathi ins Deutsche.
© Krishnapriya Shaju
Im Jahr 1978 absolvierte Asmeen Khan ihren Masterstudiengang in Germanistik von der Universität Pune. Ihre Sprachkenntnisse setzte sie von 1983 bis 2016 im Bereich der Verwaltung und Übersetzung in einer Schiffsbaugesellschaft ein. 2018 absolvierte sie das Diploma in Übersetzung und Tourismus an der Universität Mumbai sowie das Sprachzertifikat B2 am Goethe-Institut Mumbai. Es folgten die Prüfung Wirtschaftsdeutsch sowie die Sprachzertifikate C1 und C2. Heute ist sie pensioniert und ist nach wie vor als Privattutorin für Deutsch und als freiberufliche Übersetzerin tätig.Anmerkung der Übersetzerin:
Zu Beginn meines Vorworts muss etwas Wichtiges erwähnt werden: Durch meine Teilnahme als „Diamant“ an der virtuellen Übersetzungs-Akademie (DTA des Goethe-Instituts Südasien) habe ich mich natürlich verändert, denn ich habe mit den von der Akademie organisierten Veranstaltungen eine „intellektuelle Dosis“ erhalten. Diese beinhaltete vor allem Folgendes: Vorträge bedeutender Redner:innen, Diskussionen über ihre Erfahrungen als Autor:innen oder als Übersetzer:innen*1, Bereitstellung vielfältiger literarischer Materialien, Brainstorming-Workshops zum Thema Übersetzung*2, meine aktive Rolle als Teilnehmerin der Workshops, Interaktion mit renommierten Schriftsteller:innen und Sprachmentor:innen*3.
Das DTA-Team*4 hat uns dankenswerterweise einige Werke vorgelegt - etwa das Vorwort von Dilip Chitre zu seiner Übersetzung von The Immortal Experience of Being von Sant Jnandevas Anubhavamrut, Die Aufgabe des Übersetzers von Walter Benjamin, oder The Impossibility of Translating Franz Kafka von Cynthia Ozicks - , die mich zweifellos im Prozess meiner literarischen Übersetzungsaufgabe angeleitet und den jeweils nächsten Schritt erleichtert haben. Der Autorin in mir, die aus reinem Vergnügen übersetzt, wurde dabei bewusst, dass die übersetzte Literatur auch dem Leser der Zielsprache die gleiche Freude bereiten sollte.
Die unten genannten, für die Übersetzung ausgewählten deutschen Texte, einschließlich eines Gedichts, sind einzigartig. Problematisch ist, dass sich Ausgangs- und Zielsprache in Grammatik und Syntax unterscheiden. Im Prozess der mühsamen Übersetzung von komplexen, langen Sätzen bestand die Möglichkeit einer bedeutungslosen Übersetzung, aber auch einer inhaltlichen Veränderung. Da ist Vorsicht geboten, wenn man einen deutschen literarischen Text ins Marathi übersetzt. Wenn alle sprachlichen Probleme zufriedenstellend gelöst werden, ist es für den Leser der Zielsprache möglich, am Ergebnis teilzuhaben und es zu genießen.
Den Text Reviergesang von Christoph Ransmayr ins Marathi zu übersetzen, war eine Herausforderung und eine Freude gleichermaßen. Sein Schreibstil als Ich-Erzähler erzeugt einen audiovisuellen Effekt. Üblicherweise begebe ich mich bei jeder Übersetzung in die im Text beschriebene Szene oder Situation hinein, sodass ich mir sie bildlich vorstellen kann, um sie ins Marathi zu übersetzen. Einige chinesische Begriffe wurden nach ihrer Lautschrift ins Marathi übertragen: Hebei (हबे) oder Ningxia (निंगशा); einige genannte Vögel sind heimisch, so ist die Übersetzung anhand ihrer Namen relativ einfach wie Rotkehl-Drossel(कोतवाल) oder Nachtigall (बुलबुल); weitere Beispiele sind das Herbstlied (शरदऋतुतील गाणे) , oder nach ihrer Aussprache: Turdus Mendel (टुरडूस मेंडेल), , Amsel(ॲम्सेल).
Dilip Chitre ist der Ansicht, dass er Übersetzung als Lesen auf der Grundlage vieler Lesungen betrachtet, das darauf abzielt, einen kohärenten, klangvollen, reichen, vielschichtigen und komplexen Metatext zu entwickeln. Demnach ist es nötig, den Quelltext mehrmals zu lesen, um den Text, besonders den Titel, angemessen zu übersetzen, zu übertragen (स्वरमय सीमारेषा oder सीमारेषा नव्हे तर पक्ष्यांची गाणी).
Es hat mir viel Freude gemacht, den Text Wände (ओळख हरवलेलं अस्तित्व) aus Emine Özdamars autobiografischer Fiktion zum Thema Migration und das Wandern zwischen der realen und verschiedenen fiktiven Welten mit ihrem einhergehenden Identitätsverlust zu übersetzen. Auch wenn sich Emine als Ich-Erzählerin häufig Wortspielen aus Klang, Bild und Szene bedient, bleibt ihr Deutsch gut verständlich. Aber die Kraft ihres Schreibstils im Ausgangstext ist schwer aufrechtzuerhalten. Manche Wörter erzeugen eine Geräuschkulisse und haben Bewegung und Klang, dementsprechend wurden sie ins Marathi übersetzt, beispielsweise: drehte, knisterte(कडकडला), brannte (पेटला), hinkende Schritte, surrte गुणगुणणे, die Schläge von der Wanduhr (घड्याळ्याचे ठोके).
Für den Text Element (घटक…. बेभरंवशाचा) von Reiner Kunze wurden die „rauen“ Wörter des Marathi benutzt, um die scharf kritisierte DDR-Realität sowie auch die Unfreundlichkeit des ostdeutschen Systems aufzuzeigen.
In den Prosa-nahen Blankversen Zu den Akten von Harald Hartung ist das Motto „Wissen ist Macht“ wegen der umgekehrten Macht am Ende, wurde der Titel als पलटवार übersetzt.
Im kurzen Text Das Urteil von Franz Kafka geht es um die Beziehung zwischen dem dominierenden Vater und dem gehorsamen Sohn. Laut Walter Benjamin ist es die Aufgabe des Übersetzers, eine reine Sprache, die in Fremde gebannt ist, in der eigenen zu lösen, die im Werk Gefangene in der Umdichtung zu befreien. So verleihe ich der Übersetzung die richtige Struktur und Stimme, um den Leser der Zielsprache anzusprechen. Zusätzlich versuchte ich, die Gemütsschwankung und den Ton von Beiden, von Vater und Sohn, besonders die Bitterkeit sowie auch die Ironie in der Stimme des Vaters und das bescheidene Verhalten des in kafkaeske Situationen gefangenen Georg im Marathi zu erhalten. Einerseits besitzen Kafkas einfachste Sätze den Kern der reinen Sprache, andererseits gibt es aber eine tiefere Bedeutung zwischen den Zeilen. Hier war es mein vorrangiges Ziel, die Nuancen und Facetten des Ausgangstextes zu bewahren und gleichzeitig sicherzustellen, dass die Marathi-Version die gleiche emotionale Resonanz erzeugt.
„Der Autor schafft mit seiner Sprache nationale Literatur, die Weltliteratur wird von Übersetzern gemacht.“ Ich stimme dieser Meinung von José Saramago zu. Bei der literarischen Übersetzungen hat sich meine Kenntnis verschiedener Sprachen verbessert. Darüber hinaus habe ich mich über das Wissen anderer Länder, ihrer Kultur und Menschen informiert.
Lassen Sie uns abschließend sagen, भाषानुवादं कृत्या विश्वं समाजायन्ति | oder: wirklich bringen Menschen die Welt zusammen, indem sie Sprachen übersetzen.
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Fußnoten:
*1 Iryna Herasimovich, Prof. Maya Pandit, Ranjit Hoskote, Prof. Hans Harder, Subroto Saha, Prof. Almuth Degener
*2 Tess Lewis, Dr. Ulrike Dräsner
*3 Dr. Rajendra Dengle, Dr. Milind Brahme, Dr. Sunanda Mahajan
*4 Jayashree Joshi, Mansi Bapat
© Mrunmayee Shivapurkar
Mrunmayee Shivapurkars berufliche Laufbahn steht auf zwei Säulen: Sie ist als Lehrkraft für Deutsch am Goethe-Institut Pune tätig sowie arbeitet freiberuflich als Übersetzerin für Deutsch ins Marathi. Ihre jüngsten Übersetzungen umfassen Texte unterschiedlicher Genres namhafter deutschsprachiger Autoren, darunter etwa Gedichte von Johann Wolfgang von Goethe, eine Reihe von Kurzgeschichten von Franz Kafka und das Theaterstück Herr Biedermann und die Brandstifter von Max Frisch.Anmerkung der Übersetzerin:
„Wie geht es dir?“ – Wenn mir jemand aus meiner Familie diese Frage stellt, antworte ich ehrlich: „Ich bin weder glücklich noch traurig. Manche Tage sind hart, manchmal verliere ich mein Selbstvertrauen, an anderen Tagen sitze ich stundenlang nur an meinem Schreibtisch und habe am Ende nichts vorzuweisen. An wieder anderen Tagen lächle ich sanft, weil ich mir vorstellen kann, was aus dem Text, an dem ich arbeite, werden könnte. Eins ist gewiss – ich bin Teil einer Meditation. Und ohne jeden Zweifel verändert sich dadurch mein ganzes Leben!“
Vieles durchzieht meinen Geist, wenn ich mich eingehend mit einer literarischen Übersetzung auseinandersetze. Diese Kunstform stellt eine anspruchsvolle Herausforderung dar, die nicht nur Fachkenntnisse erfordert, sondern auch eine tiefe Sensibilität für Sprache und Kultur. Sie fungiert als Medium, um literarische Schätze über Grenzen hinweg zu teilen und den Reichtum verschiedener kultureller Ausdrucksformen zu bewahren.
Es stellt sich jedoch die Frage: Wie gelangt ein Text in eine andere Sprache? Welche konkreten Prozesse finden dabei statt? Als junge Übersetzerin habe ich mir stets solche Fragen gestellt. In meiner anfänglichen Naivität dachte ich, es ginge lediglich darum, die Einfachheit des Verstehens von der Muttersprache in eine andere Sprache zu übertragen. Der Reiz besteht jedoch gerade darin, die Essenz eines Werks zu erfassen und sie in einer anderen Sprache wiederzugeben, ohne dabei die künstlerische Vision des Autors zu verlieren.
In dieser Hinsicht könnte man argumentieren, dass jeder Text grundsätzlich gut übersetzt werden kann. Die literarische Übersetzung steht allerdings vor der besonderen Herausforderung, die kulturelle Tiefe zu bewahren. Was passiert jedoch, wenn es in der Zielsprache und -kultur an dem Bild fehlt, das im Originaltext existiert? Jede Sprache birgt ihre eigenen Nuancen, die nicht immer nahtlos in eine andere übertragbar sind. Ein versierter Übersetzer muss nicht nur die passenden Wörter finden, sondern auch die Stimmung, den Ton und die künstlerische Absicht des Autors einfangen. Die Fähigkeit des Übersetzers, dies zu leisten, hängt von zwei entscheidenden Faktoren ab: seiner sprachlichen Kompetenz und der „Kulturfreiheit“ des Textes. Ein einziges Wort kann in der Ursprungskultur mit zahlreichen kulturellen Assoziationen verbunden sein, die oft schwer oder manchmal sogar unmöglich zu übertragen sind. Daher habe ich als Übersetzerin stets Texte ausgewählt, bei denen solche Assoziationen relativ überschaubar waren, ohne dabei die literarische Ästhetik zu vernachlässigen.
Dann tauchte plötzlich eine völlig andere Perspektive auf. Florian, ein Freund von mir, hörte meine Gedanken und sagte: „Ich denke, es ist gerade die Aufgabe von Übersetzern, die kulturelle (und historische!) Bedingtheit eines Textes deutlich zu machen, und das bedeutet auch, spezifische Merkmale eines Textes aus einer bestimmten Gesellschaft hervorzuheben. Leicht überspitzt könnte man sagen: Die Übersetzung hat nicht zum Ziel, vom Leser ‚verstanden‘ zu werden, sondern dem Leser die Möglichkeit zu geben, das eigene Unverständnis zu erkennen.“ Diese Perspektive wurde in der Übersetzungsakademie einbezogen, indem wir viele Artikel zu diesem Thema gelesen haben. Je mehr ich las, desto hungriger wurde ich nach Wissen!
Diese Akademie war weit mehr als nur eine Gelegenheit zum Lernen, sie war eine Quelle der Inspiration und eine Plattform für persönliches sowie berufliches Wachstum. Die Einblicke in die Kunst der literarischen Übersetzung haben meine Perspektiven erweitert und mein Verständnis für die subtile Schönheit der Sprache vertieft. Durch die praxisorientierten Workshops und die interaktiven Diskussionen konnte ich das Gelernte unmittelbar anwenden und meine Fähigkeiten schärfen. Die hier gewonnenen Erkenntnisse haben nicht nur meine beruflichen Fähigkeiten verbessert, sondern auch eine tiefe Leidenschaft für die Kunst des Übersetzens in mir entfacht.
Es ist faszinierend, wenn ich mich nun frage, wie ich den Übersetzungsprozess sehe. Ich würde die Frage mit einem Satz beantworten, den ich im Rahmen dieser Akademie von einem Professor gelernt habe: „What am I actually translating? I am actually translating myself!“ Diese wunderschöne Metapher gibt wieder, wie ich derzeit über das Übersetzen denke: Der Übersetzungsprozess gleicht einer Welle in einem endlosen Meer. Eine Welle kommt, vollbringt ihre Taten oder erzählt eine Geschichte. Diese Handlung des Erzählens ist so heilig, fast wie ein ritueller Gottesdienst, dass sie sich selbst opfert, sich selbst in der Handlung verliert und dadurch vernichtet wird. Dann kommt die nächste Welle, und der Prozess setzt sich fort ... und fort...
© Nirupama Joshi
Die ehemalige Stipendiatin des DAAD und des PASCH-Projekts promovierte an der Universität Mumbai im Fach Germanistik. Als Deutschlehrerin ist Dr. Nirupama Joshi seit rund 18 Jahre an verschiedenen Institutionen in Pune tätig. Sie verfügt über Erfahrungen sowohl in der literarischen als auch in der technischen Übersetzung für die Sprachen Deutsch, Englisch und Marathi. Darüber hinaus verfasste sie als Autorin zwei Bücher in Marathi sowie zahlreiche Artikel über unterschiedliche Themen in Marathi und Englisch.
© Shrikant Pathak
Dr. Shrikant Arun Pathak ist seit 2014 als Dozentin an der Abteilung Germanistik der Universität Mumbai tätig und unterrichtet Master-Studierende des Fachbereichs vor allem deutsche Gegenwartsliteratur, literarische und technische Übersetzung sowie Übersetzungstheorie. Im Jahr 2022 übersetzte er ein Kinderbuch über Mahatma Gandhi aus dem Englischen ins Deutsche. Zur Zeit arbeitet er an der Übersetzung des Romans "Ruhm" von Daniel Kehlmann aus dem Deutschen ins Marathi.
Singhalesisch
© Sanduni Liyanage
Sanduni Liyanage beendete im Jahr 2013 ihr Studium am National Institute of Education mit einem Diplom im Fachbereich Englisch auf Lehramt. Sie arbeitet als Englischlehrerin am Prince of Wales College in Colombo, Sri Lanka. Sie schloss ihr Bachelorstudium mit den Schwerpunkten Deutsch, Übersetzungsmethoden und Linguistik sowie ein Masterstudium in Linguistik (2023) an der Universität Kelaniya ab. Zur Zeit bereitet sie sich auf ihre C1-Prüfung am Goethe-Institut Colombo vor.
© Yashodhara Hapugodaarachchi
Für Yashodara Hapugodaarachchi standen während ihres Studiums an der Universität Kelaniya in Colombo die Fachbereiche Deutsch und Übersetzungsmethoden im Mittelpunkt. Auch nach ihrem Abschluss bildet diese Kombination ihren beruflichen Schwerpunkt. So arbeitet sie heute als Deutschlehrerin an einer staatlichen Schule in Sri Lanka und war bereits an einer Reihe von Übersetzungsprojekten beteiligt. Zur Zeit besucht sie einen Sprachkurs auf der Stufe C1 am Goethe-Institut Colombo.Anmerkung der Übersetzerin:
Die Übersetzung von Franz Kafkas Das Schloss ins Singhalesische war ein ebenso lohnendes wie schwieriges Unterfangen. Kafkas komplizierte Prosa, die sich durch lange Sätze und die unkonventionelle Verwendung von Kommas anstelle von Punkten auszeichnet, stellte eine Reihe von Hindernissen bereit. Die Bewahrung der Integrität der ursprünglichen Struktur war von größter Bedeutung, doch die Besonderheiten der singhalesischen Sprache erforderten eine sorgfältige Anpassung.
Die singhalesische Sprachlandschaft mit ihrem eigenen Rhythmus und ihrer eigenen Syntax stellte eine Herausforderung für die Beibehaltung der Kohärenz von Kafkas komplexen Sätzen dar. In dem Bemühen, dem Ausgangstext treu zu bleiben, waren bestimmte Anpassungen unvermeidlich, um die Klarheit und Zugänglichkeit für singhalesische Leser zu gewährleisten. Längere Sätze im Singhalesischen, die das Wesen von Kafkas Ideen zu verwässern drohten, wurden vorsichtig geteilt, ohne das Wesen der Erzählung zu beeinträchtigen. Eine der bemerkenswerten sprachlichen Nuancen war die Verwendung von Kommas anstelle von Punkten. Im Singhalesischen, einer Sprache, in der klare Satzgrenzen für Klarheit sorgen, musste bei der Anpassung dieses Stils ein Gleichgewicht zwischen Authentizität und Lesbarkeit gefunden werden. Wo es nötig war, ersetzte der Übersetzer mit Bedacht Kommas durch Punkte, um den Fluss der singhalesischen Erzähltradition aufrechtzuerhalten und gleichzeitig Kafkas Intention zu beachten.
Kulturelle Divergenzen spielten bei der Übersetzung ebenfalls eine wichtige Rolle. Für einige Wörter, die in europäischen Kontexten tief verwurzelt sind, gab es aufgrund der unterschiedlichen kulturellen Hintergründe keine direkte Entsprechung im Singhalesischen. In solchen Fällen entschied sich der Übersetzer für moderne singhalesische Begriffe, die sich harmonisch in die europäischen Konzepte einfügten, so dass der singhalesische Leser die beabsichtigte Bedeutung erfassen konnte, ohne die kulturelle Kohärenz zu verlieren. In bestimmten Fällen zwang die kulturelle Besonderheit den Übersetzer zu einer wohlüberlegten Wahl. Die Vorstellungswelt der singhalesischen Leser kann sich erheblich von dem europäischen Kontext unterscheiden, den Kafka darstellt. Bei der Überwindung dieser Unterschiede bemühte sich der Übersetzer um ein Gleichgewicht, indem er Wörter und Ausdrücke wählte, die in beiden Kulturen Anklang fanden, und so die Kluft zwischen Kafkas Erzählung und den kulturellen Perspektiven der singhalesischen Leser überbrückte.
Darüber hinaus erkennt der Übersetzer die der Sprache innewohnenden Grenzen und die subjektive Natur der Übersetzung an. Jeder Leser bringt seinen eigenen kulturellen Blickwinkel mit, und die Nuancen können variieren. Diese Übersetzung ist ein bescheidener Versuch, die Essenz von Kafkas Werk zu erfassen und gleichzeitig die reiche Vielfalt der singhalesischen Sprache und Kultur zu würdigen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass diese Übersetzung von Das Schloss ins Singhalesische eine Arbeit aus Liebe und Respekt für Kafkas Meisterwerk ist. Sie ist eine Einladung an die singhalesischen Leser, die labyrinthischen Korridore des Schlosses zu erkunden, die zeitlosen Themen zu würdigen und sich dabei auf eine sprachliche und kulturelle Reise zu begeben, die die Essenz von Kafkas ursprünglicher Vision wiederzugeben versucht.
© Kaushalya Yamasinghe
Seit 2022 arbeitet Kaushalya Yamasinghe als Deutschlehrerin an der Stafford International School in Colombo. In den Jahren davor sammelte sie Erfahrung als Lehrerin an der Yoshida Shokanji International School sowie als Freiwillige im Projekt Internationale Bildung für Grundschulen in Polen. Nach Abschluss ihres Deutschzertifikats B2 am Goethe-Institut setzte Kaushalya Yamasinghe ihr Studium an der Universität Kelaniya fort. Sie ist in den Studiengängen Englisch Unterrichten als Zweitsprache (Bachelor) sowie Psychologie und Therapie (Diploma) eingeschrieben.
Tamil
© Dr. Hamsavahini Singh
Dr. Hamsavahini Singh hat ihr Masterstudium an der Universitöt Delhi abgeschlissen. 2009 promovierte sie an der Universität Banasthali Vidyapith, die als die größte Hochschule für Frauen der Welt gilt. An der Universität hat sie mehrere Jahre als Dozentin gearbeitet. Weitere Hochschulabschlüsse erwarb sie anschließend an der Annamailai Universität im Bundesstaat Tamil Nadu. Im Rahmen von mehreren Stipendien- und Studienaufenthalten in Deutschland und in Österreich bildete sie sich in der deutschen Sprache und in der Lehre weiter. Ihre Teilnahme an Austauschprogrammen und Stipendien führte sie auch nach Ankara, New York, Deutschland, in die Schweiz und nach Dänemark (as Erasmus Mundus Stipendiatin). Als beste Übersetzerin ins Tamil ausgezeichnet durch das Goethe-Institut Neu Delhi und das German Book Office (GBO), nahm sie am Übersetzerworkshop am Literarischen Colloquium Berlin teil. Ihre Tätigkeit als Gastdozentin und Referentin für die deutsche Sprache übt sie an verschiedenen Universitäten Indiens, aber auch im Ausland aus. Darüber hinaus organisiert sie Studienreisen, internationalen Seminaren, Konferenzen und Workshops im Zusammenhang mit Sprache, Bildung und Literatur. Neben zahlreichen Publikationen hat Dr. Hamsavaihini Singh eine Reihe von Werken deutschsprachiger Autoren übersetzt.
© Indra Ganesh
Die studierte Softwareentwicklerin Indra Balasubramaniyan zog es aus beruflichen Gründen in die Schweiz und nach Deutschland. Dort nutzte sie die Gelegenheit, Deutsch zu lernen. Inzwischen beherrscht sie die Sprache auf der Stufe C1 Niveau. Seit 2012 arbeitet sie als selbstständige Übersetzerin und Deutschlehrerin und verfügt nach zahlreichen durchgeführten Übersetzungsprojekten mit Kunden aus der Schweiz, Großbritannien und China über umfassende Erfahrungen im Übersetzen und Korrekturlesen.
© Krithiga Ganesh
Als ausgebildete Ingenieurin arbeitete Krithiga Ganesh in der Vergangenheit bereits bei namhaften Unternehmen wie Amazon, Jouve und TCS. Darüber hinaus war sie einige Jahre als Lehrerin für Deutsch als Fremdsprache tätig. Derzeit ist sie als Service Desk Analyst (Deutsch) bei ITC Infotech Limited tätig. Mit ihren Sprachkenntnissen Tamil, Hindi, Englisch und Deutsch versteht sich die leidenschaftliche Übersetzerin als kulturelle Brückenbauerin zwischen Indien und Deutschland.
Urdu
© Mohammad Uzair
Mohammad Uzair beschäftigt sich seit 2016 beruflich mit der deutschen Sprache. Sein Studium der Germanistik an der Aligarh Muslim Universität schloss er im Jahr 2021 mit dem Master ab. Gegenwärtig ist er als Deutschlehrer an der Delhi Public School in Aligarh tätig. Im Rahmen des Projekts "Deutschsprachige Gegenwartsdramatik in südasiatischen Sprachen" des Goethe-Instituts übersetzte er das Theaterstück "Ich lieb dich" von Kristo Sagor. Neben Deutsch spricht Mohammad Uzair auch fließend Urdu, Hindi und Englisch.
© MD Khalid
Mohammad Khalid absolvierte im Jahr 2020 sein Master-Studium der Germanistik an der Aligarh Muslim University. Nach dem Studium hatte er die Gelegenheit, seine deutschen Sprachkenntnisse in verschiedenen beruflichen Tätigkeiten praktisch anzuwenden. Im Jahr 2021 nahm er am Projekt "Deutschsprachige Gegenwartsdramatik in südasiatischen Sprachen" des Goethe-Instituts teil. Neben Urdu und Deutsch beherrscht er auch Hindi und Englisch.
© Sadique Raza Khan
Sadique Raza Khan wuchs in West Bengalen auf. Nach Abschluss der Oberschule nahm er sein Studium der Germanistik an der Aligarh Muslim University auf, das er 2021 mit dem Master abschloss. Nach dem Studium hatte er die Gelegenheit, seine deutschen Sprachkenntnisse in verschiedenen beruflichen Tätigkeiten praktisch anzuwenden, unter anderem im Rahmen des Projekts "Deutschsprachige Gegenwartsdramatik in südasiatischen Sprachen", das 2021 vom Goethe-Institut Indien organisiert wurde. Neben Urdu und Deutsch spricht er auch Hindi und Englisch.
© Md. Intizar
Mohammad Intizar studierte zunächst Handelswesen an der Mahatma Jyotiba Phule Rohilkhand University in Bareilly. Danach setzte er sein Studium der Germanistik an der Aligarh Muslim University fort, das er im Jahr 2019 zunächst mit einem B.A. (Hons) abschloss. Derzeit bereitet er sich in diesem Fachbereich auf den Master-Abschluss vor. Seine beruflichen Schwerpunkte liegen einerseits auf seiner Tätigkeit als Transaktionsrisikoermittler und Übersetzungsmitarbeiter und andererseits auf seiner freiberuflichen Arbeit als Deutschlehrer, Übersetzer/Dolmetscher und Content Writer.Anmerkung der Übersetzers:
Das Theaterstück Die Katze Eleonore von Caren Jess habe ich im Vergleich zu allen anderen Texten, die ich bisher übersetzt habe, als besonders herausfordernd empfunden. Sowohl die Sprache des Textes als auch seine Struktur sind komplex und ungewöhnlich. Manches Mal wusste ich nicht genau, wie und wann ein Satz endet. Wenn die Struktur eines Textes nicht klar ist, wird es sehr schwierig, ihn zu verstehen. Herausstechend ist, dass die Erzählung nicht linear und chronologisch ist. Die Erzählung, die mit dem Text transportiert wird, spielt sowohl in der Gegenwart als auch in der Vergangenheit. Für das Übersetzen ist daher mehr Verständnis und Konzentration nötig. Eine nicht alltägliche Erzählung macht es schwierig, die richtige und treffende Bedeutung zu übertragen.
Das Theaterstück besteht aus mehreren Kapiteln, und jedes Kapitel beinhaltet schwierige Substantive und Begriffe wie zum Beispiel „Echthaar“, „Benigner Proximaler Lagerungsschwindel“, „Gleichgewicht“, „Erwerbsminderungsrente“, „Phlox“, „Körperöffnungen“, „Elster“, „Buchfink“, „glitzernder Frost“, „Otolith“, „Bogangen“, „Vestibularorgane“, „Endolymphe“ und viele andere. Ähnlich schwierig sind die Verben, die häufig in den letzten Absätzen vorkommen wie zum Beispiel „staffieren“, „kriechen“, „schnurren“, „krabbeln“, „rascheln“, „knacken“, „schakern aussenden“, „ineinandergreifen“ usw.
Im Text befinden sich zudem etliche Relativsätze. Die Übersetzung wurde durch sie zu einer wahren Herausforderung. Für ein besseres Verständnis der Bedeutungen und Sinnhaftigkeit habe ich beim Übersetzen die hermeneutische Theorie, Fritz Paepckes Übersetzungstheorie sowie den hermeneutischen Zirkel nach dem Philosophen und Sprachwissenschaftler Wilhelm Dilthey angewendet.
Zuerst war ich mit dem Problem des Begriff „Benigner Proximaler Lagerungsschwindel“ konfrontiert. Anfangs verstand ich diesen wissenschaftlichen Begriff nicht. Wie sehr ich auch versuchte, mich zu konzentrieren, ich konnte mir den Sinn nicht erschließen. Dann habe ich im Internet recherchiert. Nun verstand ich ein wenig mehr. Das war nicht genug. Nachdem ich den Begriff mit den Kollegen diskutiert habe, ergaben sich zwei Möglichkeiten für eine Übertragung: اچانک سر گھومنا, سر چکرانا
Den Absatz auf Seite 10 fand ich ebenfalls schwierig. Ich wusste nicht, auf welche Weise ich diesen langen Satz verbinden oder zerlegen sollte, da er aus einer ganzen Reihe von Relativ- bzw. Halbsätzen besteht. Der Satz lautet: „(…) wie schön, was kann besser sein, als sich einem Taumel ausgeliefert zu sehen, dessen Erträglichkeit spannt wie die Eihaut der Fruchtblase kurz vor dem Riss, und ist gutartig, gut, ist nicht böse dabei, gebt mir mehr davon. (...)“
Für ein besseres Verständnis seiner Bedeutung habe ich an dieser Stelle den hermeneutischen Zirkel nach Dilthey angewendet. Der hermeneutische Zirkel besagt: Ein Ganzes kann danach nur verstanden werden, wenn man seine Einzelteile versteht, und die Einzelteile können nur verstanden werden, wenn das Ganze verstanden wird. Das bedeutet, wenn man die Wörter versteht, dann versteht man den ganzen Satz. Wenn man die Sätze versteht, dann kann der ganze Absatz verstanden werden. Man versteht das gesamte Werk, indem man die Absätze versteht. Und umgekehrt.
In diesem Fall habe ich eine Liste von schwierigen Wörtern erstellt, darunter etwa „Taumel“ (جنون ), „Erträglichkeit“ برداشت کرنے کی صلاحیت ), „Eihaut“ ( امینیٹک جھلی ), „Fruchtblase“ ( جنین کی جھلی ) usw.
Sobald wir die Worte verstehen, wird es einfacher, zunächst den Satz und dann den Absatz zu verstehen.
Das gleiche Problem befindet sich auf Seite 11: „(...) Bewegung Beruhigung mal Gurke aufs Auge herausfordernd ja das Soziale das sei sicher sei so so ist das da sehe sie nun und beruflich wie wollen Sie das also ich meine nur meine als Katze? (...)“
Hier bin ich ähnlich vorgegangen. Zunächst habe ich den gesamten Absatz zerlegt, um den Sinn besser erfassen zu können. Wie der Übersetzungswissenschaftler Fritz Paepcke sagt: Man übersetzt nicht die Bedeutungen der Wörter, sondern das Gemeinte.
Im Text befindet sich der interessante Begriff „Die schicke Lady“. Dieser hat unterschiedliche Bedeutungen wie etwa: ,حسین خاتون, خوبصورت خاتون, خوش پوش خاتون,.( فیشن میں رہنے والی خاتون
Es war alles andere als leicht, eine Wahl zu treffen. Ich tauschte mich mit mehreren Experten des Urdu darüber aus. Auch ihnen ging es mit der Fragestellung ähnlich. Schließlich rieten sie mir, mit der Bedeutung خوش پوش خاتون zu gehen.
Der Text enthält das folgende philosophische Zitat: „Instinkt sticht Vernunft.“ In einem ersten Anlauf habe ich es verstanden als عقل کا فطرت پر ہونا , aber das erschloss sich mir nicht. Nach einer weiteren Diskussion mit den Urdu-Experten stellte sich heraus, das Zitat war nicht vollständig. Es bedeutet: عقل پر فطرت غالب اگئی
Mit dem Absatz auf Seite 48 hatte ich Probleme: „(...) Wenn sich ein kleiner Otolith in den Bogengängen eines ihrer Vestibularorgane löst, woraufhin die Endolymphe artifiziell in Bewegung gerät und realitätswidrige Informationen ans Gehirn aussendet, überfällt Eleonore hochakut Drehschwindel, der in eine Lache Erbrochenem mündet. (...)“
Dieser Absatz enthält eine Reihe wissenschaftlicher Begriffe wie zum Beispiel „Otolith“, „Bogengängen“, „Vestibularorgane“, „Endolymphe“ usw. Mit solchen Begriffen war ich nicht vertraut. Zunächst habe ich mit den Urdu-Experten Rücksprache gehalten. Sie empfanden die Begriffe ebenfalls als herausfordernd.
Anschließend suchte ich Rat bei Lehrern für Urdu. Sie empfahlen mir, die Wörter jeweils im Internet nachzuschlagen und nach Bildern zu suchen. Das war tatsächlich hilfreich.
Während des Übersetzens dieses Textes habe ich wirklich begriffen, was es heißt, dass die Übersetzung vom Verstehen abhängt. Die hermeneutische Theorie besagt, dass beim Übersetzen das Verstehen eine wichtige Rolle spielt. Wer Texte übersetzt, muss sie verstehen. Hermeneutik ist hauptsächlich eine Kunst des Verstehens.
Nach dem Sprachwissenschaftler Fritz Paepcke heißt es, wer einen Text übersetzt, muss ihn zunächst verstehen. Ohne Verstehen geht die Übersetzung nicht. Wer einen Text übersetzt, erkennt einen sprachübergreifenden Zusammenhang des Gemeinten.
© Md. Fahad
Der aus der nordindischen Stadt Sambhal stammende Muhammad Fahad lernt seit 2018 die deutsche Sprache. Nach seinem Bachelorabschluss an der Aligarh Muslim University absolviert er dort derzeit seinen Masterstudiengang in Germanistik. Neben Deutsch und Chinesisch spricht Muhammad Fahad auch Urdu, Hindi, Englisch und Chinesisch.
© Syeda Alina Ali
Syeda Alina Ali beschäftigt sich seit 2019 mit der deutschen Sprache und Literatur. Nach ihrem Bachelor-Abschluss im Jahr 2022 setzt sie ihr Masterstudium in Germanistik am Fachbereich Fremdsprachen der Aligarh Muslim University fort. Während ihres Studiums belegte sie außerdem Kurse in deutscher Geschichte, Literatur, Übersetzung, Medien, Rhetorik und Linguistik. Sie hat das B2-Niveau in Deutsch erfolgreich abgeschlossen. Syeda Alina Ali beherrscht außerdem die Sprachen Hindi, Urdu und Englisch.