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Berufsorientierung
Mit Deutsch in den Beruf

Alternanza Day am Goethe-Institut Italien
Alternanza Day am Goethe-Institut Italien | © Goethe-Institut Italien| Foto: Paola Libralato

Wer Fremdsprachen spricht, erfüllt eine wichtige Voraussetzung für einen gelungenen Übergang von der Schule in die Arbeitswelt. Um diesen kreativ anzugehen und der Jugendarbeitslosigkeit vorzubeugen, startete 2013 in 21 Goethe-Instituten Europas die Initiative Mit Deutsch in den Beruf. Als länderübergreifender Ansatz auf drängende Fragen in den Bereichen Berufsorientierung, Sprache und Mobilität in Europa schlägt das Projekt eine Brücke zwischen Deutsch und Wirtschaft.

Von Carlotta Rauch

Mit Deutsch in den Beruf führt Jugendlichen vor Augen, dass sie mit Deutsch als Fremdsprache in ihre berufliche Zukunft investieren. Um den Jugendlichen ihre beruflichen Perspektiven und den Mehrwert der deutschen Sprache aufzuzeigen, bieten die Goethe-Institute in Portugal, Spanien, Frankreich, Belgien und Italien seit einigen Jahren verschiedene Schulprojekte zur Berufsorientierung an. Sie sind auf die Bedürfnisse von Schulen und Unternehmen zugeschnitten und fördern nebenbei soziale Kompetenzen wie Teamarbeit und selbstständiges Arbeiten.

Kreativität und berufliche Orientierung

In Italien ließ sich Mit Deutsch in den Beruf gut in die 2015 in Kraft getretene Bildungsreform „La Buona Scuola“, die duale Elemente in die Schulbildung einbindet, integrieren. Das Goethe-Institut Italien bietet viele Initiativen an, bei denen ein Teil der Pflichtstunden vorberuflicher Praxiserfahrung, die die Schüler leisten müssen, gesammelt werden können: Unternehmen Deutsch, Alternanza Day, #MeinTraumberuf und der Parcours Go 4 MINT – Entdecke dein Talent! kombinieren Kreativität mit Berufsorientierung. Durch die fächerübergreifende Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftslehrer werden neben Deutsch auch wirtschaftliche Zusammenhänge in der Praxis erlebt.

Unternehmen Deutsch ist eines der ersten Projekte im Rahmen von Mit Deutsch in den Beruf. Der Ideenwettbewerb zur beruflichen Orientierung geht dieses Jahr bereits in die siebte Runde und hat in italienweit bislang 150 Lernpartnerschaften zwischen Schulen und Unternehmen hervorgebracht. Flankiert von einem Partnerunternehmen mit Deutschlandbezug entwickeln Schulklassen eine innovative markttaugliche Geschäftsidee. Das Marketing darf dabei natürlich nicht fehlen: die Schüler entwerfen in der Endphase des Wettbewerbs für ihr Produkt bzw. ihre Dienstleistung einen Werbespot für den deutschen Markt. Zwei der besten Ideen der vergangenen Runde sind die „ItinerApp“, ein multimedialer Führer durch Ferrara, und „Arancialda“, eine neuartige Eiswaffel aus Orangenmehl.
ItinerApp – Der multimediale Führer durch die Geheimnisse der Stadt Ferrara Entdecken Sie die ItinerApp | © IT Vittorio Bachelet | Goethe-Institut Der Alternanza Day wurde 2017 ins Leben gerufen. Bei dem Berufsorientierungstag laden Unternehmen eine Schulklasse dazu ein, einen Tag lang den Betriebsalltag kennen zu lernen. Vor Ort werden sie mit den internen Abläufen des Unternehmens bekanntgemacht und erhalten einen Einblick in die reale Arbeitswelt. Bei dieser Art eintägigem Praktikum können die Schüler Interessen entdecken, von denen sie bisher nicht wussten, dass sie in ihnen stecken.

Was sind eigentlich meine persönlichen Interessen, Talente und Vorstellungen für meine berufliche Zukunft? Mit diesen Fragen setzt sich der Videowettbewerb #MeinTraumberuf auseinander. Die Schüler werden mit dem deutschen Berufswortschatz vertraut gemacht sowie damit, wie man einen Lebenslauf schreibt und ein Bewerbungsgespräch führt. In einem finalen Video führen die Schüler fiktive Vorstellungsgespräche zu ihrem Traumberuf.

Nicht nur für Deutschlerner

Eine Weiterentwicklung des Projektes Mit Deutsch in den Beruf ist das Engagement im Bereich MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) auch für den italienischsprachigen Fachunterricht. Dieses Angebot ist Teil eines binationalen ministeriellen Abkommens von 2016 zur Förderung berufsorientierender Maßnahmen an italienischen Schulen. Dadurch werden zunehmend Lehrkräfte von MINT-Fächern wie Biologie, Chemie oder Physik in die Schulprojekte des Goethe-Instituts einbezogen. Der Parcours GO 4 MINT – Entdecke dein Talent! wurde daher auch für Jugendliche ohne Deutschkenntnisse in italienischer Sprache konzipiert. An vielseitigen Stationen in fünf beruflichen Themenfeldern – IT & Elektronik, Solartechnik, Bionik, optische Technologien und Denkmalpflege – erforschen die Jugendlichen persönliche Interessen und Fähigkeiten, begreifen Phänomene aus Technik und Naturwissenschaften durch eigenes Ausprobieren und lernen neue Arbeitsfelder kennen. Dabei können Neugierde geweckt und Talente zu Tage gefördert werden.
  • Experimentieren mit Optik © Goethe-Institut Italien | Foto: Carlo Tosato
    Experimentieren mit Optik
  • Die Schülerinnen und Schüler bekommen einen Einblick in die Nanotechnologie. © Goethe-Institut Italien | Foto: Carlo Tosato
    Die Schülerinnen und Schüler bekommen einen Einblick in die Nanotechnologie.
  • Die Tutorin hilft den Schülerinnen und Schülern, wenn sie Schwierigkeiten haben. © Goethe-Institut Italien | Foto: Carlo Tosato
    Die Tutorin hilft den Schülerinnen und Schülern, wenn sie Schwierigkeiten haben.
  • Wie funktioniert ein Schaltkreis? © Goethe-Institut Italien | Foto: Carlo Tosato
    Wie funktioniert ein Schaltkreis?
  • Die Schülerinnen und Schüler arbeiten parallel an verschiedenen Stationen. © Goethe-Institut Italien | Foto: Carlo Tosato
    Die Schülerinnen und Schüler arbeiten parallel an verschiedenen Stationen.
  • Hochwertige Instrumente stehen den Schülerinnen und Schülern zum Experimentieren zur Verfügung. © Goethe-Institut Italien | Foto: Carlo Tosato
    Hochwertige Instrumente stehen den Schülerinnen und Schülern zum Experimentieren zur Verfügung.
  • An der Experimentierstation für Solarenergie © Goethe-Institut Italien | Foto: Carlo Tosato
    An der Experimentierstation für Solarenergie
  • Naturwissenschaften zum Anfassen © Goethe-Institut Italien | Foto: Carlo Tosato
    Naturwissenschaften zum Anfassen
  • Experimentieren mit Magnetismus © Goethe-Institut Italien | Foto: Carlo Tosato
    Experimentieren mit Magnetismus
  • Die Schüler programmieren kleine Roboter. © Goethe-Institut Italien | Foto: Carlo Tosato
    Die Schüler programmieren kleine Roboter.

Perspektiven aufzeigen

Die meisten Jugendlichen wissen während der Schulzeit noch nicht, was sie später einmal machen möchten. Daher ist es wichtig, ihnen Perspektiven aufzuzeigen und sie praktisch an die Arbeitswelt heranzuführen. Ebenso wichtig ist es, dass sie sich ihrer persönlichen Stärken und Talente bewusst werden, die bei der Weichenstellung ihrer beruflichen Zukunft von Bedeutung sein können. Dafür eignen sich die Projekte des Goethe-Instituts gut, denn im besten Fall entwickelt sich die Erfahrung des Alternanza Day oder von Unternehmen Deutsch zu einer Entscheidungshilfe für die eigene Berufswahl. Auch wenn kein konkreter Berufswunsch vorliegt, können sich dennoch erste Vorstellungen davon bilden, in welche Richtung man sich beruflich orientieren möchte.

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