im Rahmen des interkulturellen Festivals Altre rive
Einführung: Vincenzo Bugno, Leiter des World Cinema Fund
GWFF Preis als Bester Erstlingsfilm auf der Berlinale 2023
Regie und Buch: Leandro Koch, Paloma Schachmann
Österreich-Argentinien 2023
115’ | Originalfassung mit italienischen und englischen Untertiteln | Italienische Premiere
Besetzung: Leandro Koch, Paloma Schachmann, Perla Sneh, Rebeca Ianover, César Lerner, Marcelo Moguilevsky, Lukas Rinner, Vanya Lemen, Ivan Popovych, Simkhe Nemet, Vasile Rus, Bob Cohen, Victor Covaci, Dumitru Covaci, Nicolae Covaci, Gheorghe Covaci
Der Argentinier Leandro ist ein Kameramann jüdischer Herkunft, der, obwohl er kein Interesse an der Religion seiner Familie hat, seinen Lebensunterhalt mit dem Filmen von traditionellen Hochzeiten verdient. Bei einem seiner Drehs lernt er Paloma, eine begabte Klezmer-Klarinettistin, kennen und verliebt sich unsterblich in sie. Um mehr Zeit mit ihr zu verbringen und sie besser kennenzulernen, beschließt Leandro, seine Fähigkeiten für ein Dokumentarfilmprojekt zu nutzen, das dem Klezmer gewidmet ist, einer traditionellen Musikrichtung der aschkenasischen Juden Osteuropas, die melodische, rhythmische und expressive Strukturen aus verschiedenen geografischen Gebieten, vom Balkan bis nach Russland, miteinander verbindet. Eine Kunstform, die vom Aussterben bedroht ist, weil die jiddische Kultur in der jüdischen Gesellschaft immer mehr verdrängt wird.
The Klezmer Project (Adentro mío estoy bailando) ist ein hybrides und vielschichtiges Roadmovie, eine musikalische Doku-Fiktion, die weit von den stilistischen Merkmalen der klassischen Musikdokumentation entfernt ist. Eine Reise, die den Zuschauer von Buenos Aires bis an die Grenzen der Ukraine, Rumäniens und Moldawiens führt, auf der Suche nach einem kulturellen Erbe, das zu verschwinden droht. Ein Projekt, das aus Liebe geboren wurde und für das Leandro eine echte Neugierde entwickelt hat. Die beiden Regisseure verweben gekonnt ihre persönliche Geschichte mit der Erforschung jiddischer Traditionen und übernehmen die Hauptrolle in der Metafiktion, die dem Film aufgepfropft ist. Klezmer, als künstlerischer Ausdruck losgelöst von religiösen Kontexten, wird zu einer wahren „heidnischen Manifestation“ der jiddischen Kultur, eines nomadischen Judentums, das die Melodie der Begegnung zwischen den Kulturen und der fruchtbaren gegenseitigen Ansteckung harmonisiert hat: der Klang einer Sprache des Exils, ohne Land und Grenzen, das Erbe der Menschheit, befreit von der normierenden Bevormundung der Macht.
© Grafik: Studio Forward Palermo
Filmvorführung im Rahmen des Festivals „Altre rive – Festival Cinematografico Interculturale“, das vom 12.–14. Juni 2023 die besten Filme der letzten Ausgaben der Berlinale und anderer renommierter Festivals nach Sizilien bringt, mit Unterstützung der Deutschen Botschaft, des Goethe-Instituts und des World Cinema Fund, in Zusammenarbeit mit der Società delle Letterate und Rouge et Noir von Palermo, gefördert von Flixbus, unter der Schirmherrschaft der Stadt Palermo.
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