Unordnung und frühes Leid

von Franz Seitz
Bundesrepublik Deutschland 1977, 86 Min.
mit Martin Held, Ruth Leuwerik, Sabine von Maydell

Nach dem Ersten Weltkrieg sieht sich Professor Abel Cornelius mit dem Zerfall seiner gewohnten Welt konfrontiert. Seine Kinder leben zwischen frivoler Modernität und neuen Freiheiten, während er selbst in der Rolle des distanzierten Beobachters verharrt. Bei einer Familienfeier entlädt sich die wachsende Distanz zwischen den Generationen auf subtile Weise.

Franz Seitz inszeniert die melancholisch-ironische Novelle als feinfühliges Kammerspiel mit kontrolliertem Realismus, leisen Zwischentönen und einem feinen Gespür für Übergänge. Der Film ist weniger Familiendrama als ein Abgesang auf eine untergehende Bildungsschicht, einfühlsam und von diskreter Traurigkeit durchzogen.