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17:00–18:00 Uhr
Mission erfüllt? Warum wir heute noch den Feminismus brauchen
Podiumsdiskussion|Der aktuelle Stand des Feminismus in Italien und Deutschland
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Auditorium des Goethe-Instituts, Rom
- Sprache Deutsch und Italienisch mit Simultanübersetzung
- Preis Der Eintritt ist kostenlos und wird nach Verfügbarkeit der Sitzplätze gewährt
„Tremate tremate le streghe son tornate“ („Zittert zittert die Hexen sind zurück“) lautete in den 70er Jahren ein Slogan der italienischen Frauenbewegung, die mit ihrer kämpferischen Phantasie zum Vorbild für ganz Europa wurde.
50 Jahre später prägen zum ersten Mal in der italienischen Geschichte zwei Frauen das politische Geschehen: Giorgia Meloni und Elly Schlein. Und in Deutschland propagiert Annalena Baerbock eine „weibliche Außenpolitik“. Also alles bestens? Hat sich der Feminismus erledigt? Schön wär’s.
In beiden Ländern sind die Frauen in Wirtschaft, Kultur und Politik nur in kleinen Schritten vorangekommen. In Italien ist nicht mal die Hälfte der Frauen erwerbstätig, der Frauenanteil im Parlament liegt 2024 in Italien bei 33,6% in Deutschland bei 35,3%[1].
Kein Wunder, findet Alice Schwarzer: „Es kann doch niemand im Ernst glauben, dass das (mindestens) 5000 Jahre alte Patriarchat in 50 Jahren Neuer Feminismus entmachtet werden kann“[2].
Das Panel „Mission erfüllt? Warum wir heute noch den Feminismus brauchen“ will mit Vertreterinnen aus verschiedenen Generationen über die alten und neuen Kämpfe diskutieren. Was waren damals die grundlegenden Themen? Welche Unterschiede bzw. Gemeinsamkeiten gab es zwischen der deutschen und der italienischen Frauenbewegung? Welche Rechte haben sie erkämpft? Ist die Gleichberechtigung der Geschlechter erreicht? Wie haben sich die Formen der Unterdrückung der Frau verändert? Welche Rolle spielt das Frauenbild in den Medien? Und wie könnte eine „kulturelle Revolution“, wie sie die Schwester der ermordeten Giulia Cecchettin fordert, aussehen? Die feministischen Pionierinnen wollten die Welt verändern, was wollen die Feministinnen von heute?
[1] Statistisches Bundesamt
[2] In: Emma, 5. März 2024
Biografien
1990 wurde ihr Roman La lunga vita di Marianna Ucrìa (Die Stumme Herzogin) mit dem Campiello-Preis ausgezeichnet. Der Roman Voci (Stimmen, Piper 1995) aus dem Jahr 1994 interpretiert das Thema Gewalt gegen Frauen neu und wurde mehrfach ausgezeichnet. 1996 wurde sie mit dem Großkreuz des Verdienstordens der Italienischen Republik ausgezeichnet.
Brennende soziale Themen, die Lebensumstände vieler Frauen und Kinder sind auch in weiteren Romanen ihr Schwerpunkt: Wie der Essay über Abtreibung Un clandestino a bordo (1996), das Buchinterview E tu chi eri? (1998) und die Sammlung von Erzählungen über Gewalt in der Kindheit Buio (Kinder der Dunkelheit, Piper 2000), für das sie 1999 mit dem Premio Strega ausgezeichnet wurde.
Zwischen den Jahren 2000 und 2001 werden folgende Bücher veröffentlicht: Amata scrittura (in dem sie mit Leidenschaft und Demut die Geheimnisse des Schriftsteller Berufes verrät), Fare teatro 1966-2000 (Gesammelte Erzählungen ihrer Theaterstücke und La nave per Kobe (Ein Schiff nach Kobe: Das japanische Tagebuch meiner Mutter, Piper 2005, in der sie über ihre Kindheitserfahrung in Japanischer Gefangenschaft schreibt).
Zuletzt wurden veröffentlicht: Il treno dell’ultima notte (Der Zug in die jüngste Nacht, 2008), La ragazza di via Maqueda (2009), die Sammlung ihrer Reiseschriften La seduzione dell’altrove (2010), La grande festa (2011), L'amore rubato (2012, Geraubte Liebe, Edition Fünf, 2015), Chiara di Assisi. Elogio della disobbedienza (2013), La bambina e il sognatore (2015, Das Mädchen und der Träumer, Folio 2017), Tre donne. Una storia d’amore e disamore (2017).
Geboren 1993 in Lüneburg. Neben ihrem Studium an der Humboldt Universität begann sie, für diverse große Medienhäuser zu arbeiten. Inzwischen erschienen ihre Recherchen u.a. bei ZDFinfo, Terra X oder im Deutschlandfunk. Seit über drei Jahren ist sie zudem als @heeyleonie mit historischem Content auf TikTok und Instagram aktiv und wurde dafür mit dem Fricke-Nachwuchspreis ausgezeichnet. Im Februar 2024 erschien mit „Beklaute Frauen“ ihr erstes Sachbuch, das sofort zum Bestseller wurde.
Geboren 1954 in Messkirch/Baden. Nach dem Studium der Germanistik und Geschichte (M.A.) an der Albert-Ludwig Universität Freiburg freie Mitarbeiterin beim Hörfunk. Von 1984-89 DAAD Lektorin an der Università statale di Milano. Ab 1989 freie Italienkorrespondentin für WDR und ZDF.
Von 1993 bis 2011 Moderatorin des ZDF Kulturmagazins Aspekte. Von 2011-2019 Stellvertretende Leiterin von Aspekte und Redakteurin der Sendung Das Literarischequartett (ZDF). Ab 2020 freie Kulturjournalistin.
Sie hat mehrere TV Dokumentationen über die Mafia realisiert.
2022 (gemeinsam mit Ursula März) erscheint ihr Buch: Sich Sehen: Gespräche über das Gesicht (Galiani).
Ort
Via Savoia, 15
00198 Rom
Italien
Agenda
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