Urbanisierung
Mit unserer Stadt verändern wir uns selbst

Nur-Sultan (Astana)
Foto: ©IrinaHetsch

Was bedeutet Urbanisierung? Wir verstehen darunter die Ausweitung städtischer Räume und eine zunehmende Bedeutung der Städte für die Entwicklung der Gesellschaft.

In Kasachstan erforscht dieses Thema das Urban Forum Kazakhstan (UFK). Das ist ein engagiertes Team junger Menschen, die ihr städtisches Umfeld verändern und mehr Lebensqualität in die Stadt bringen wollen. Für dieses Projekt hat das UFK eine Dialogplattform eingerichtet, in der sich Vertreter aus der Wirtschaft und der Politik sowie Bürgerinnen und Bürger versammeln, um Probleme der Stadt zu diskutieren und mögliche Lösungen auszuloten.

Das Goethe-Institut Kasachstan arbeitet praktisch seit Beginn dieser Initiative eng mit dem UFK zusammen. Im vergangenen Jahr hatte das UFK-Team die Idee, Veranstaltungen für stadtpolitisch Interessierte aus Nur-Sultan sowie für die noch junge Gemeinschaft von Stadtforschern zu organisieren.

Die erste Veranstaltung fand am 7. März 2019 bei Digital INFOLAB@ mit dem Geschichtsforscher und Kenner des kasachstanischen Urbanismus Dennis Keen statt. Dennis hat sich einen Namen mit seinem Büro für Stadtspaziergänge durch Almaty Walking Almaty gemacht. Sein Interesse gilt den markanten architektonischen Werken und weniger bekannten Orte Almatys, die er nicht nur Besuchern unserer Stadt, sondern nicht selten auch Einheimischem nahebringt. Die Veranstaltung bot Interessierten die Möglichkeit, sich mit monumentalen Kunstwerken der sowjetischen Ära vertraut zu machen oder ihr Wissen darüber zu vertiefen, etwa mit Wandmalerei, Mosaiken, Flachreliefs oder Glasmalerei.

Am 24. Mai 2019 fand im Rahmen der Zusammenarbeit zwischen dem Goethe-Institut und dem UFK eine Lesung mit David Gogishvili von der Universität Lausanne statt. Sein Vortrag war dem Thema „Großereignisse in der Stadtpolitik heute und morgen“ gewidmet. David sprach über Mega-Events und ging der Frage nach, warum sie eine so große Bedeutung haben und wie sie die heutigen Städte prägen.

Geplant ist für die nächste Zeit, eine Serie von Kurzfilmen der Reihe „180 Sekunden Stadt” zu zeigen. Dieses Projekt entstand 2014 im Rahmen eines Seminars von Webredakteuren des Goethe-Instituts und Absolventen der Deutschen Journalistenschule (DJS). In je 180 Sekunden vermitteln die Videos ihren Betrachtern Einblicke in das Alltagsleben der Bewohner von Weltstädten und Metropolen. Thematisch und stilistisch bunt gemischt zeigen sie, was weder in Reiseführern noch auf Stadtrundfahrten zu finden ist. Sie erzählen die Geschichten einzelner Menschen, kommunaler Projekte, kultureller und sozialer Orte und fangen das Großstadttreiben in Straßen, Bahnhöfen und Einkaufszentren ein.

Mittlerweile wurden 7 Staffeln aus 32 Städten gedreht. Die Videos im Original mit verschiedenen Untertiteln haben wir auf der Seite des Goethe-Instituts verfügbar gemacht: http://www.goethe.de/z/180sec/deindex.html 

Eine Auswahl an Kurzfilmen mit Untertiteln in kasachischer und russischer Sprache, die wir im Rahmen der Zusammenarbeit mit dem Urban Forum Kazakhstan zusammengestellt haben, können Sie im Rahmen der Sommerbegegnungen im Digital INFOLAB@ oder über diesen Link ansehen: https://www.youtube.com/playlist?list=PL1fSwCZ_3jCIosKHAd-pMsAabiJEbOhve