Film Der Junge muss an die frische Luft

Geburtstagsfilm Judith Kaufmann © Goethe-Institut

September 2022

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Happy 60th Birthday, Judith Kaufmann!

Judith Kaufmann, 1962 in Stuttgart geboren und in Berlin aufgewachsen, gehört zu den meistbeschäftigten und erfolgreichsten Kamerafrauen Europas.

Für ihre Bildgestaltung bei dem preisgekrönten Drama Vier Minuten (2006) wurde sie erstmals für den Deutschen Filmpreis nominiert. 2003 erhielt sie den Bayerischen Filmpreis für Elefantenherz (Züli Aladag, 2002) sowie den Deutschen Kamerapreis für Scherbentanz, zwei Jahre später den Hessischen Filmpreis für Fremde Haut (Angelina Maccarone, 2005), 2010 den Preis der Deutschen Filmkritik und den Deutschen Kamerapreis für Die Fremde. 2006 wurde ihre Arbeit mit dem renommierten "Marburger Kamerapreis" gewürdigt, 2012 mit dem Ehrenpreis des Kuratoriums des Deutschen Filmpreises. Im Jahr darauf erhielt sie einen Stern auf dem "Boulevard der Stars" in Berlin. 2019 durfte sie sich über gleich zwei Nominierungen für den Deutschen Filmpreis freuen, für Der Junge muss an die frische Luft sowie Nur eine Frau.

Judith Kaufmanns filmische Arbeiten zeichnen sich aus durch ihre markante und konsequente Bildlichkeit und eine Experimentierlust, die mit inhaltlicher Bindung einhergeht. Bei allen Unterschieden in Genre und Stil einen ihre Filme gesellschaftspolitische Relevanz und ein Interesse für die Ränder der Gesellschaft. Mit ihrem Kameraauge baut sie Nähe zu diesen Protagonist:innen auf, ohne sich dem Publikum  aufzudrängen. Sie beherrscht die Intensität der Handkamera ebenso souverän wie die opulente Kamerabewegung. Mit unbeirrbarem Gespür für Licht, Kontraste, Farben und Komposition erschafft sie Bilderwelten von großer atmosphärischer Dichte.

Der Junge muss an die frische Luft (2018), Regie: Caroline Link
Schon als Kind im von Kohle und Karneval geprägten Ruhrpott der 70er Jahre bringt der kleine Hans-Peter die Menschen um sich herum zum Lachen -  ein Talent, das ihn später zu einem der bekanntesten deutschen Komiker machen wird. Nur bei der wichtigsten Person gelingt es ihm nicht: Seine Mutter nimmt sich das Leben, als er neun Jahre alt ist. Warmherzige Verfilmung der gleichnamigen Autobiographie von Hape Kerkeling, die mit viel Gespür für Zeit- und Lokalkolorit nicht nur eine berührende Kindheitsgeschichte, sondern auch eine authentische Milieuschilderung auf die Leinwand bringt, traurig und komisch zugleich.

Der Film steht unter diesem Link auf Goethe on Demand zur Verfügung. 


 

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