Terror in Deutschland

Filmreihe (c) Beslmann

Aktuell ist in den deutschen Nachrichten zunehmend von dem Wort Terror die Rede. Terrorwarnungen werden ausgerufen, es wird von Terroranschlägen berichtet, die Menschen sind darüber verunsichert, wie sie die Lage einschätzen sollen. Welche Entwicklungen und Geschichten liegen der Gewalt zu Grunde?
Was bewegt Menschen zur Radikalität? Wie werden derlei Inhalte in deutschen Filmen dargestellt und können wir aus der Geschichte lernen?
 
RAF
In den 70er bis 90er Jahren versuchte die terroristische linksextremistische Vereinigung RAF mit Morden, Geiselnahmen, Banküberfällen und Sprengstoffattentaten ihre politischen Ziele zu erreichen. Begründet wurden die Anschläge damit, dass die kapitalistische Gesellschaftsordnung zerstört werden müsse. Zu den bekanntesten Opfern der RAF gehörten Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer, Generalbundesanwalt Siegfried Buback und der Vorstandssprecher der Deutschen Bank, Alfred Herrhausen. Die RAF versuchte 1977, durch die Entführung eines Flugzeuges der Lufthansa nach Mogadischu, im Gefängnis sitzende Terroristen freizupressen. Doch der Staat ließ sich nicht erpressen. Baader, Ensslin und andere nahmen sich daraufhin das Leben. Mehrere Mitglieder der RAF tauchten in den 1980er Jahren in der DDR unter. Nach dem Zusammenbruch der DDR wurden sie festgenommen und verurteilt. 1998 gab die Rote Armee Fraktion ihre Selbstauflösung bekannt.
 
NSU
"Taten statt Worte" lautete die erste Zeile im Bekennervideo des im November 2011 enttarnten "Nationalsozialistischen Untergrunds" – kurz NSU. Die Mordserie der neonazistischen terroristischen Vereinigung hat weltweit für Entsetzen gesorgt. Mehr als 13 Jahre lang haben Uwe Böhnhardt, Uwe Mundlos und Beate Zschäpe aus dem Untergrund heraus gemordet, gebombt und mehr als ein Dutzend Banken überfallen. Kurz nach dem Selbstmord ihrer beiden Komplizen in 2011 zündete Zschäpe das Versteck der Gruppe in Zwickau an und stellte sich wenige Tage später der Polizei. Bald stellten die Ermittler fest: Die blutige Spur der Terrorgruppe "Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU) zieht sich quer durch die ganze Republik. Wie konnten die Täter sich derart radikalisieren? Warum haben die Sicherheitsbehörden versagt? Und wie groß ist das Netzwerk der Rechtsterroristen tatsächlich? Mehrere Untersuchungsausschüsse und ein Gerichtsprozess sollen  Antworten liefern.
In der Trilogie „Mitten in Deutschland: NSU“ widmen sich drei renommierte deutsche Regisseure dem Thema aus jeweils unterschiedlichen Perspektiven. So werden die Sichtweisen der Täter, Opfer und der Ermittler gleichermaßen beleuchtet.
 

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