Máté Pál hatte am Telefon gesagt, er würde sie abholen, aber erst am Abend würde er kommen können, erst nach seiner Arbeit in der Fabrik, und so hatten meine Mutter und Vali den ganzen Tag im Bahnhof dieser fremden Stadt gewartet, am letzten
Gleis , dreiundzwanzig, vielleicht vierundzwanzig, dort, wo sie sich mit Pál verabredet hatten, hinter den einfahrenden Zügen. Sie hatten auf die
Zeiger der Bahnhofsuhr geschaut, die sich an diesem Tag langsam bewegt hatten, auf die
Tauben über ihren Köpfen und die
Abdrücke nasser Schuhe auf dem Bahnsteig. Sie hatten die Züge gezählt, erst alle, dann nur noch die aus den großen Städten, und das Geräusch eines bremsenden Zuges hatte sich ihnen so
eingeprägt , dass sie es noch in den Nächten darauf im Schlaf und im Traum gehört hatten. Jede Bewegung auf den
Anzeigen , jede Tafel, jede Schrift, jedes Gesicht in diesem Bahnhof hatten sie
betrachtet , das wechselnde Licht in den Fenstern, gelb gegen Mittag, blau am Nachmittag, und rot, als es Abend wurde. Sie hatten nicht daran gedacht, den Bahnhof zu verlassen, hinaus ins Freie zu gehen und durch die Stadt zu spazieren, eine Brücke zu suchen, einen Fluss, irgendwas. Vielleicht waren sie nicht gegangen, weil sie Angst hatten, Pál zu verpassen, vielleicht auch nur, weil sie gewusst hatten, ein Bahnhof ist der beste Ort für einen Anfang.
Aus: Der Schwimmer
© Fischer, Frankfurt am Main, 2002
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1. Was hatte Máté Pál den beiden Frauen gesagt?
Er
[?] erst am
[?] kommen können.
2. Wo sollten Katalin und Vali auf Máté warten?
Am letzten Gleis, hinter
[?] Zügen.
3. Was war den Frauen beim
Betrachten der Bahnhofsuhr aufgefallen?
Die Zeiger hatten
[?] an diesem Tag langsam
.
4. Was hatten Katalin und Vali noch nächtelang im Traum gehört?
Das Geräusch von Zügen,
[?] .
5. Wovor hatten Katalin und Vali Angst?
Sie hatten Angst, dass
Pál
[?] .
6. Wofür ist ein Bahnhof der beste Ort?
Es ist der beste Ort, um
Anfang
[?] .