GAPP Meilenstein 1983

GAP Meilenstein 1983 © Goethe Institut New York

In den ersten zehn Jahren seines Austauschprogramms arbeitete GAPP direkt mit Schulen in den Vereinigten Staaten und Deutschland zusammen, um Orte für den späteren Aufenthalt der Schüler*innen zu organisieren. Diese Partnerschaften bestehen immer noch.

GAPPs Expansion und die 1980er Jahre

Die 1980er Jahre waren auf Grund zunehmender Bekanntheit und der größeren Zahl an Partnerschaften für GAPP eine Phase der raschen Expansion. Dank höherer Finanzmittel und der Unterstützung durch staatliche Einrichtungen nahm GAPP an Fahrt auf und erzielte auf Schüler*innenseite neue Rekorde bei den Teilnehmer*innenzahlen.
Seit 50 Jahren bietet GAPP ein transatlantisches Austauschprogramm mit spannenden, aufschlussreichen und faszinierenden Erfahrungen für Highschool-Schüler*innen aus den USA und Deutschland. Wie mir viele Teilnehmer*innen gesagt haben, bilden diese Erinnerungen einen Schatz für ihr ganzes Leben.
Dietmar Rieg, Präsident und CEO der Deutsch-Amerikanischen Handelskammer und Vorsitzender des German American Partnership Programs


In den ersten zehn Jahren seines Austauschprogramms arbeitete GAPP direkt mit Schulen in den Vereinigten Staaten und Deutschland zusammen, um Orte für den späteren Aufenthalt der Schüler*innen zu organisieren. Diese Partnerschaften bestehen immer noch. Damals jedoch kümmerte sich GAPP um sämtliche Aspekte des Austauschprogramms für beide Länder. Als das Programm in den 1980er Jahren rapide an Zulauf gewann, wurde es immer schwieriger, den Austausch logistisch zu verwalten. 1982 war er zu komplex geworden, um ohne fremde Hilfe organisiert werden zu können. Das deutsche Auswärtige Amt trat auf den Plan, weil es den immensen Wert des Programms erkannt hatte.

So begann 1982 der Pädagogische Austauschdienst, kurz PAD, als deutsches Pendant, GAPP zu unterstützen. Dabei handelt es sich um eine staatliche deutsche Einrichtung, die sich im Auftrag der Bundesländer für die Stärkung der internationalen Beziehungen durch Zusammenarbeit im Schulbereich einsetzt. PAD ist mit den deutschen Kultusministerien assoziiert und steht für Finanzierung und Beratung in engem Kontakt mit der Bundesregierung. Viele Politiker*innen in Deutschland erkannten die Vorteile von GAPP und bemühten sich, dem Programm zum Erfolg zu verhelfen.

PAD hilft aus

Mit den Mitteln des Auswärtigen Amts konnte PAD den Austausch auf deutscher Seite organisieren und Schüler*innen sowie Verwaltungsmitarbeiter*innen die Vorgänge erleichtern. Ihre Möglichkeiten der Einwerbung von Finanzmitteln trugen zur Subventionierung vieler Kosten bei, die Austauschschüler*innen nicht selbst decken konnten. Ziel der Organisation war eine Anhebung der Standards im Bildungssektor sowie die Steigerung internationaler Mobilität.

PAD stellte fest, dass der Schüler*innenaustausch ein guter Weg sein könnte, um beide Ziele zu erreichen, und dass GAPP die Qualität der Lernumgebungen von Schüler*innen positiv beeinflusst. Diejenigen, die an einem Austausch teilnahmen, entwickelten bessere sprachliche und interkulturelle Fähigkeiten, ganz zu schweigen vom Aufbau wertvoller Freundschaften und Partnerschaften.
Die Schülerinnen und Schüler lernen durch die Integration in den Unterricht des Gastlandes und in Gastfamilien sowie durch einen themen- bzw. projektorientierten Austausch interkulturell bedingte Wege der Problemlösung kennen, es werden Erfahrungen im Umgang mit unterschiedlichen Sichtweisen vertieft und oftmals kulturelle Schranken überwunden.
PAD Website, erklärtes Ziel im Rahmen der Zusammenarbeit mit GAPP


Anfang der 1980er Jahre vervielfachte sich die Zahl der Teilnehmer*innen an GAPP. Das gesamte Jahrzehnt war eine Zeit der raschen Ausweitung des Programms. Mit der wachsenden Beteiligung von sowohl Amerikaner*innen als auch Deutschen erhielt das Programm zunehmend finanzielle Unterstützung von verschiedenen staatlichen und privaten Seiten. Schulpartnerschaften stiegen von einigen Dutzend in den 1970ern auf 149 im Jahr 1982. Bis zum Ende des Jahrzehnts sollte diese Zahl auf über 600 klettern.

Deutsche Teilnehmer*innenzahlen steigen

Durch die Unterstützung von PAD wurde die deutsche Seite der Organisation erheblich übersichtlicher und jeder Teil des Austauschprozesses lief zunehmend effizienter ab. Damit sollte sich die Teilnehmer*innenzahl deutscher Schüler*innen, die 1982 noch knapp unter 2.000 lag, bis 1989 mehr als verdreifachen, auf 6.025. Die Gesamtzahl der Schüler*innen wuchs ebenfalls dramatisch, von 3.404 auf über zehntausend.

Heute stehen fast 800 Schulen mit GAPP in Verbindung, und mehr als 400.000 Schüler*innen haben bereits an einem Austausch teilgenommen. Dieser massive Anstieg seit seinen bescheidenen Anfängen ist größtenteils auf die Zusammenarbeit mit der deutschen Regierung und auf die Unterstützung zurückzuführen, die PAD über die Jahre geboten hat.

In Deutschland beginnen sich Veränderungen abzuzeichnen

Im Laufe der 1980er Jahre wurden die Beziehungen zwischen den USA und der DDR freundschaftlicher, sodass Schüler*innen Tagesausflüge nach Ost-Berlin und in andere grenznahe Gebiete unternehmen konnten. Im Laufe des Jahrzehnts begann sich die sowjetische Kontrolle über Ostdeutschland und viele Nationen, die die Sowjetunion nach dem Zweiten Weltkrieg besetzt hatte, abzuschwächen. Die Ostdeutschen wanderten zunehmend auf die westliche Seite ab und schufen damit die Voraussetzungen für den Fall der Ostblockstaaten.

Als Ostdeutschland zu zerfallen begann, wurden die Möglichkeiten der GAPP-Schüler*innen, die Grenze zwischen Ost und West zu passieren, stärker eingeschränkt. Dennoch konnte eine Handvoll Austauschschüler*innen in Deutschland einen einmaligen und außerordentlichen Augenblick der Weltgeschichte miterleben: Den Fall der Berliner Mauer und die Wiedervereinigung Deutschlands.
 

Folgen Sie uns