Film & Diskussion
Freedom of Movement

Freedom of Movement Still
© Nina Fischer & Maroan El Sani

Filmvorführung und Gespräch mit Nina Fischer & Maroan el Sani

Goethe-Institut Boston

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Das in Berlin lebende Künstlerduo Nina Fischer & Maroan el Sani arbeitet seit 1995 gemeinsam an ihrer

Nina Fischer on a panel © © Villa Aurora Nina Fischer © Villa Aurora
interventionistischen und situationistischen Kunstpraxis. Ihre Untersuchungen kreisen um bewegte Bilder, die sowohl als unparteiische Dokumente als auch als engagierte Erzählungen unserer sich verändernden Gesellschaften dienen. Die Hauptakteure ihrer Projekte sind oft urbane Räume, die die Last des kollektiven Gedächtnisses tragen und in die sich die Kräfte des historischen Wandels und der Unruhen eingraviert haben. Die poetisch-filmischen und performativen Untersuchungen dieser Orte durch die Künstler*innen greifen die Idee auf, blinde Flecken in der zeitgenössischen Gesellschaft durch ihre künstlerische Wiederbelebung solcher Orte wieder aufzugreifen.

Maroan el Sani auf einem Podium © © Villa Aurora Maroan el Sani © Villa Aurora
Nina Fischer und Maroan el Sani werden zwei ihrer experimentellen Dokumentarfilme vorstellen und im Anschluss an die Filmvorführung eine Diskussion mit dem Publikum führen. Die beiden Kurzfilme sind Freedom of Movement (2018) und Appropriation takes you on a weird ride (2020).








Freedom of Movement
 

Nina Fischer & Maroan el Sani
30 min., Deutschland 2018
HD, Deutsch mit englischen Untertiteln

In Anlehnung an den olympischen Marathon von Rom 1960, bei dem der Äthiopier Abebe Bikila barfuß die erste Goldmedaille des afrikanischen Kontinents gewann und zu einer Sportlegende und einem Symbol für das sich vom Kolonialismus befreiende Afrika wurde, haben Fischer & el Sani inmitten der umstrittenen rationalistischen Architektur Roms ein neues Rennen rekontextualisiert, bei dem Flüchtlinge und Einwanderer ihre "Bewegungsfreiheit" ("Freedom of Movement") einfordern. Fischer & el Sani untersuchen die Komplexität der ideologischen, politischen und architektonischen Implikationen von Bikilas Olympia-Goldmedaillenlauf von 1960 bis heute.


Appropriation takes you on a weird ride
  Nina Fischer & Maroan el Sani
20 min., Deutschland 2020
4K, deutsch mit englischen Untertiteln

"Appropriation takes you on a weird ride" untersucht die seltsame deutsche Begeisterung für die amerikanischen Ureinwohner*innen mit Blick auf den zeitgenössischen Rassismus und seine tiefen kolonialen Wurzeln. Diese Faszination, insbesondere im Hinblick auf die Konstruktion einer deutschen Identität, hat eine eher erschreckende als beeindruckende Geschichte: Sie beginnt mit dem germanischen Cheruskerhäuptling Arminius im ersten Jahrhundert und reicht über die Abenteuerromane Karl Mays und die Buffalo Bill's Wild West Shows im 19. Jahrhundert, über die Völkerschauen in Zoos und Zirkussen und die Gründung von "Indianerclubs" um die Jahrhundertwende, über die Aneignung indigener Identitäten durch nationalsozialistische Ideologen bis in die Gegenwart, in der neue rechte Gruppen eine beunruhigende Identifikation mit den indigenen Völkern Amerikas entwickelt haben.
In Zusammenarbeit mit der Villa Aurora.
 

Details

Goethe-Institut Boston

170 Beacon Street
Boston, MA 02116

Sprache: Englisch
Preis: Eintritt frei, $5 Spende willkommen

Karin.Oehlenschlaeger@goethe.de