Laientheater
Mauser (Glock)

Ein Lehrstück von Heiner Müller, Regie: Noah Zeldin in Kooperation mit den Darsteller*innen

Di, 29.05.2018 –
Di, 12.06.2018
18:30 Uhr

Dienstag, 29. Mai - 18 Uhr 30 - Lincoln Park Cultural Center - 2045 N. Lincoln Park West

Montag, 4. Juni - 18 Uhr 30 - Sherman Park Public Library - 5440 S. Racine Avenue

Dienstag, 12. Juni - 18 Uhr 30 - Richard M. Daley Public Library (West Humboldt Park) - 733 N. Kedzie Avenue

Samstag, 30. Juni - 20 Uhr - The Floods Studios (Pilsen) - SW corner of W. 19th St. and S. Paulina St.

Witebsk, 1918 - Chicago, 2018: Rückwärts in die Gegenwart
Der ostdeutsche Dramatiker Heiner Müller (1929-1995) schrieb das Lernstück Mauser (1970) nach den Folgen des Prager Frühlings 1968.
Mauser, das während des russischen Bürgerkriegs in der Stadt Witebsk spielt, konfrontiert die Rolle der Gewalt im revolutionären Wandel und zeigt kühl deren Logik in all ihren Widersprüchen.
Von der DDR-Regierung wegen der Verbreitung "konterrevolutionärer" Ideen verboten und von den westlichen Liberalen als Rechtfertigung des "Stalinismus" kritisiert, ist Mauser wahrscheinlich Müllers umstrittenstes Werk.
Glock ist eine Adaption des Stücks für das zeitgenössische Chicago, eine Stadt, deren Kriminalität und Gewalt zum Sinnbild für größere Probleme der amerikanischen Gesellschaft geworden sind. In dieser Inszenierung setzt sich eine Besetzung aus Chicagoern aus allen Lebensbereichen und ohne professionelle Theatererfahrung mit einer Themavariation auseinander: der Rolle der Gewalt in der Bewahrung des Status quo.

Übersetzer*in: Helen Fehervary und Marc Silberman, adaptiert von Noah Zeldin

Heiner Müller, Pseudonym Max Messer, gilt als einer der wichtigsten deutschsprachigen Dramatiker der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und zählt zu den bedeutendsten Schriftstellerpersönlichkeiten der DDR. Bedeutung erlangte er außerdem als Lyriker, Prosa-Autor und Essayist, Interviewpartner sowie als Regisseur, Dramaturg, Intendant und Präsident der Akademie der Künste Berlin (Ost).


Noah Zeldin ist Doktorand am Department of Germanic Studies der University of Chicago. Seine Dissertation mit dem Titel "Towards a Political Art Form: The Learning-Piece in Music and Theater" konzentriert sich auf die Arbeiten von Bertolt Brecht, Hanns Eisler, Heiner Müller und Cornelius Cardew. 
Er studierte Musikkomposition an der Northwestern University und er kreiert weiterhin Musik in verschiedenen Kontexten.