Ausstellung
Deutscher Jazz
Wenige Musikstile wurden – und werden bis heute – durch eine so bewegte Geschichte geformt, wie Jazzmusik. Tief verwurzelt in der afro-amerikanischen Blues- und Ragtime-Szene von New Orleans, verwandelte sich Jazz in den 1920ern zu einem weltweiten musikalischen Lauffeuer und Botschafter einer neuen Ästhetik. Beständig im Wandel und dem Drang, sich stets neu zu erfinden.
Schnell fasste der Jazz auch in Deutschland Fuß und lieferte in seinen Anfängen den Soundtrack des Berlins in den goldenen Zwanzigern: Zahllose Bars und Tanzpaläste, Nachtclubs und kleine Theater, in denen Jazz zum wichtigen musikalischen Unterhaltungsmobiliar zählte. Klischees aus laszivem Tanz, den kurzen Röcken des Charleston, Bubiköpfen und schwarzen Musikern, die sich mit Saxophon, Schlagzeug und Banjo in synkopierten Rhythmen verloren, zeichnen das schillernde Bild einer Hauptstadt im Drang des Hedonismus.
Das, wie sich zeigen sollte, waren die Anfänge, denn der Jazz hatte noch einen weiten Weg vor sich. Unterdrückt durch die Propaganda-Maschine der Nazis und als „entartete Musik“ geächtet, blühte der Jazz nach der Schreckensherrschaft in regelrechten Hot-Spots wieder auf, während die Abschottung der DDR eine ganz eigene kreative Weiterentwicklung des Jazz provozierte.
Die Ausstellung Deutscher Jazz begleitet dieses einzigartige Genre durch seine wichtigsten Stationen von seinen Anfängen bis hin zur modernen Szene nach der Jahrtausendwende. Mit kurzen Einführungstexten und näheren Erläuterungen erzählt sie von Clubs und Festivals, Plattenlabels und der Rolle des Rundfunks, stellt einzelne Persönlichkeiten und stilistische Tendenzen vor. Fotos aus öffentlichen und privaten Archiven, sowie zahlreiche Hörbeispiele runden die Ausstellung ab und geben einen anregenden Einblick in die deutsche Jazzszene.
Details
Goethe-Institut Washington
1377 R St. NW, 3. Stock
Washington, DC 20009
Preis: Kostenfrei
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