Filmaufführung + Podiumsdiskussion Große Freiheit

Grosse Freiheit © MUBI Films

Fr, 29.04.2022 –
Sa, 30.04.2022

Museum of Fine Arts Houston

Goethe Pop Up Houston präsentiert in Zusammenarbeit mit The Big Queer Picture Show, MFAH Films und der Houston Cinema Arts Society die Houston-Premiere von Große Freiheit.

Nach der Vorführung am Freitag, dem 29. April findet eine Paneldiskussion mit Stephanie Saint Sanchez, Byron Canady und Marcus Pontello statt, die sich mit der Geschichte und den rechtlichen Bedingungen von Queer-Spaces in Houston befasst.

Im Nachkriegsdeutschland wird Hans (Franz Rogowski, Transit) immer wieder wegen Homosexualität inhaftiert. Durch den Paragraphen 175 wird sein Wunsch nach Freiheit systematisch zerstört. Die einzige feste Beziehung in seinem Leben wird sein langjähriger Zellenkumpel Viktor, ein verurteilter Mörder.
Was als Abscheu beginnt, entwickelt sich zu etwas, das sich Liebe nennt. Der Film gewann den Preis der Jury in der Sektion „Un Certain Regard“ in Cannes 2022 und stand auf der Shortlist für den Academy Award 2022 für den besten internationalen Film.

„Wir fühlen uns sehr geehrt, die Houstoner Premiere eines so wichtigen queeren Films präsentieren zu können“, sagt Michael Robinson, Mitbegründer der Big Queer Picture Show. „Wir hoffen, dass dieser Film ein Einstieg ist, um über Houstons eigene Beziehung zur Kriminalisierung von Queerness nachzudenken, sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart.“ Der Fall, der die Anti-Sodomie-Gesetze aufhob, Lawrence v. Texas, fand in Houston statt. Die queere Geschichte dieser Stadt ist wegweisend für die Geschichte der ganzen Nation.

An der Podiumsdiskussion nehmen drei Künstler*innen und Organisator*innen aus Houston teil, die in der queeren Szene tätig sind. 

Stephanie Saint Sanchez ist eine Medienkünstlerin, Filmemacherin und Initiatorin, die mit allen Wassern gewaschen ist. Sie ist die Gründerin von Señorita Cinema, einem reinen Latina-Filmfestival, und arbeitete mit QFest, Houstons langjährigem LGBTQ+ Filmfestival. 

Byron Canady gründete Colorbox Multimedia und leitet derzeit den Reel Pride-Zweig von Pride Houston, der Filme in Verbindung mit der jährlichen Pride-Feier programmiert. 

Marcus Pontello ist ein visueller Geschichtenerzähler und Modedesigner, der kürzlich die Dokumentation Friday I'm in Love, the Numbers Nightclub fertiggestellt hat.

Über den Film:
Deutschland, Österreich | 2021 | 116 Minuten


Der exquisite neueste Film von Autor und Regisseur Sebastian Meise, Große Freiheit, zeichnet ein bewegendes Porträt des schwulen Widerstands und der Resilienz im Nachkriegsdeutschland. Sinnlich und fesselnd, wirft Österreichs offizieller Beitrag zu den Academy Awards 2022 einen humanistischen Blick auf eine erschütternde Vergangenheit.  

Das Drama, das sich über drei Jahrzehnte erstreckt, zeichnet die wiederholte Inhaftierung eines Mannes nach dem Paragraphen 175 nach - einem Gesetz, das homosexuelle Handlungen kriminalisierte. Nach seiner „Befreiung“ durch die Alliierten im Jahr 1945 wird Hans direkt aus einem Konzentrationslager in ein Gefängnis verlegt, um seine Strafe abzusitzen. Dort geht er eine unwahrscheinliche Verbindung mit seinem Zellengenossen Viktor ein, einem verurteilten Mörder. Während Hans immer wieder inhaftiert wird, entwickelt sich eine Beziehung, die mit Abscheu beginnt, zu etwas viel Zarterem.

Angetrieben von einer verwandelnden Hauptrolle von Franz Rogowski (Transit), verwebt Große Freiheit intime Momente über die Zeit hinweg zu einem persönlichen und politischen Epos. Dabei triumphiert dieser Cannes-Preisträger als eine erschütternde Darstellung von Liebe im Angesicht von Ungerechtigkeit.



Über den Regisseur:

​​​​​​​Sebastian Meise ist ein österreichischer Regisseur und Drehbuchautor. Sein vielbeachteter Debütfilm Still Life wurde auf dem San Sebastian IFF uraufgeführt und gewann mehrere Preise, darunter den Preis für den besten Spielfilm auf dem Diagonale Film Festival. Sein Dokumentarfilm Outing wurde auf dem Hot Docs Festival in Toronto gezeigt. Sein zweiter Spielfilm Große Freiheit mit dem deutschen Shootingstar Franz Rogowski und dem Berlinale Silbernen Bären Preisträger Georg Friedrich in den Hauptrollen hatte seine Weltpremiere in der Official Selection Un Certain Regard der Filmfestspiele von Cannes 2021. Er ist Mitbegründer der in Wien ansässigen Produktionsfirma FreibeuterFilm.

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