Gedenkstätten in Deutschland und Argentinien Die Vergangenheit erinnern, um die Gegenwart zu reflektieren

Nora Hochbaum, Alejandra Naftal und Steffen Jost sprechen über die Rolle der Erinnerungsstätten in Deutschland und in Argentinien. Im Fokus des Gesprächs stehendie Herausforderung, mit der Erinnerungsarbeit der wachsenden Infragestellung der Greueltaten Einhalt zu gebieten und die Aufgabe, den neuen Generationen ausgehend von der Vergangenheit Mechanismen der Reflektion über die Gegenwart anzubieten.

Teilnehmer:

Steffen Jost (Leiter der Bildungsabteilung der KZ-Gedenkstätte Dachau)
Alejandra Naftal (Leiterin des Museums Gedenkstätte ESMA – ehemaliges illegales Gefangenen-, Folter- und Vernichtungszentrum)
Nora Hochbaum (Leiterin des Erinnerungsparks – Denkmal für die Opfer des Staatsterrors) 

STEFFEN JOST 

Steffen Jost Foto: Steffen Jost Steffen Jost ist Historiker und Gedenkstättenpädagoge und leitet die Bildungsabteilung der KZ-Gedenkstätte Dachau. Nach seinem Studium in Geschichte und Spanisch in Marburg und Madrid arbeitete er u.a. an der Ludwig-Maximilians-Universität München und dem Max Mannheimer Studienzentrum in Dachau. Er hat sich mit der spanischen Erinnerungskultur im 19. und 20. Jahrhundert beschäftigt, u.a. am Beispiel von Sevilla. Er forscht intensiv zur Verfolgung von Sinti und Roma im Nationalsozialismus und der Frage der Vermittlung dieser Geschichte in der historischen Bildung. In den letzten Jahren hat sich Steffen Jost vermehrt mit Fragen digitaler Erinnerung an den Holocaust – insbesondere in Sozialen Medien – und den Einsatzmöglichkeiten in KZ-Gedenkstätten beschäftigt.

NORA HOCHBAUM 

Nora Hochbaum Foto: Nora Hochbaum Seit 2008 leitet sie den Erinnerungspark -  Denkmal für die Opfer des Staatsterrors in Buenos Aires, Argentinien. Von 2006 bis 2008 leitete sie die Stiftung Argentina in Paris, die dem Ministerium für Erziehung, Wissenschaft und Technologie untersteht. Zwischen 1999 und 2006 war sie die Leiterin des Kulturzentrums Recoleta in Buenos Aires. In den letzten 20 Jahren hat sie sich in Kulturmanagement, im Bereich Menschenrechte und als Beraterin für Public Policy auf verschiedenen Gebieten spezialisiert, vor allem im Bereich Kultur und seiner Artikulierung mit der Zivilgesellschaft und dem Staat. Sie erhielt den Preis als beste Kulturmanagerin des Jahres 2006 und wurde mit dem Kulturorden der Republik Polen sowie den französischen Orden Chevalier des Arts ausgezeichnet.
 
 
ALEJANDRA NAFTAL

Alejandra Naftal Foto: Alejandra Naftal Museumswissenschaftlerin. Leiterin des Museums Erinnerungsstätte ESMA – ehemaliges Gefangenen-, Folter- und Vernichtungszentrum seit dessen Eröffnung im Mai 2015. Mitkuratorin des museographischen Projekts zwischen 2012 und 2015. Auf dem Gebiet Erinnerung und Menschenrechte gründete und koordinierte sie das mündliche Archiv von Memoria Abierta, eine von den Menschenrechtsorganisationen koordinierte Aktion. 2004 führte sie die historische Erforschung, Erarbeitung und Umsetzung der Beschilderung der Erinnerungsstätte ex ESMA durch. Als Museumswissenschaftlerin arbeitete sie in der Nationalen Museumsdirektion, in der Staatssekretariat für Kultur und im Nationalen Museum für Schöne Künst. Im zivilgesellschaftlichen Bereich ist sie Mitbegründerin der Vereinigung Buena Memoria; Leiterin des Instituts des Interreligiösen Dialogs, Sekretärin der Kommission zur Unterstützung des Kulturzentrums Haroldo Conti, Vorstandsmitglied des Geländes ExESMA und im Erinnerungspark – Denkmal für die Opfer des Staatsterrors.
 

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