EFM 2025
Jenseits des Rampenlichts
Die Studierenden des Collège Maisonneuve berichten über ihre Erfahrungen als Vertreter.innen von Téléfilm Canada während ihres Praktikums auf dem EFM (European Film Market). Eine interessante Erfahrung über Einfallsreichtum und Einblicke hinter die Kulissen des Filmgeschäfts!
Von Abdelaziz Benazzouz, Redakteur, mit den Erfahrungsberichten von Stella Herce, Marion Sambor, Raphaël Lake und Thea Miron für die 20 Praktikanten Berlin 2025 des Collège de Maisonneuve.
Im Rahmen unseres Praktikums in Berlin hatten wir die Gelegenheit, eines der wichtigsten Filmfestivals der Welt zu besuchen: die Berlinale. Als Filmstudierende am Cégep de Maisonneuve hatten wir die Gelegenheit, Téléfilm Canada auf dem EFM zu vertreten. Diese einzigartige Gelegenheit, die zum ersten Mal für College-Studierende angeboten wurde, ermöglichte uns einen Blick hinter die Kulissen der Berlinale! Normalerweise haben nur Filmschaffende Zugang zu dieser Veranstaltung, die am Rande des Festivals stattfindet.
Von der Ausbildung zur Praxis
In den wenigen Wochen vor dem Praktikum in Berlin hatten wir in Montreal mehrere Treffen mit Myriam Blais, Beraterin, Planerin und Veranstaltungsprogrammiererin bei Téléfilm Canada, die uns während der gesamten Erfahrung betreute. Nach einem Vorstellungsgespräch erhielten wir mehrere Schulungen zu unseren künftigen Aufgaben im Kanada-Pavillon, insbesondere zur Funktionsweise des European Film Market und zu den verschiedenen Werkzeugen, die wir vor Ort einsetzen sollten. Außerdem erhielten wir mehrere Unterlagen, um uns mit den verschiedenen Produktions- und Vertriebsfirmen, mit denen wir zu tun haben würden, den Projekten, an denen sie interessiert waren, und ihren Vertreter*innen vor Ort vertraut zu machen.Kurz gesagt, alles war vorhanden, um uns auf diese für Filmstudierende einzigartige Erfahrung vorzubereiten! Wie uns im Vorfeld erklärt wurde, ist trotz aller Vorbereitung die Erfahrung vor Ort durch nichts zu ersetzen. Als wir ankamen, mussten wir uns zwischen professionellen Anfragen, der Verwaltung von Anfragen in Echtzeit und dem Druck des Augenblicks bewegen. Es war keine Praxis mehr, sondern ein echtes Eintauchen in die Umgebung.
Glücklicherweise waren wir in Duos unterwegs, sodass wir uns gegenseitig bei den kompliziertesten Aufgaben helfen konnten. Wir hatten Zugang zu mehreren Datenbanken, um die Fragen so genau wie möglich zu beantworten und Kanada weltweit gut zu repräsentieren. Wie Myriam Blais bereits erwähnt hatte, gewannen wir erst im Laufe der Tage und vor allem, als wir uns dem Ende des Auftrags näherten, das volle Vertrauen in unsere Fähigkeiten. Mit anderen Worten: Gerade als wir in der Lage waren, unser Wissen kreativ einzusetzen, begann die Hektik des Marktes nachzulassen. Aber vielleicht können wir das Gelernte zur Einweisung zukünftiger Praktikant*innen für den EFM auf einer zukünftigen Berlinale nutzen, wenn die Zusammenarbeit mit Telefilm Canada weitergehen sollte!
Hinter den Kulissen des Filmgeschäfts: die unternehmerische Seite
Dies war unser erster offizieller Job in der Filmbranche. Dadurch konnten wir nicht nur eine tolle Arbeitserfahrung sammeln, sondern auch viel darüber lernen, wie die Filmindustrie funktioniert. Wir sprachen mit Menschen in verschiedenen Rollen und aus vielen verschiedenen Ländern. Die Atmosphäre war angenehm, alle waren freundlich und nett, die Leute kamen zu uns, um mit uns zu sprechen, um uns Fragen zu stellen und/oder sogar nur um zu quatschen. Wir führten sie zu ihren Meetings, beantworteten ihre Fragen und vermittelten ihnen Kontakte für eine Zusammenarbeit. Das war eine sehr befriedigende Aufgabe.Für Neulinge in der Welt des Films war es eine unschätzbare Erfahrung, einen Blick hinter die Kulissen der Branche werfen zu können, und zwar in Echtzeit, abseits des Scheinwerferlichts und in einem so einladenden Umfeld wie diesem. Im Rahmen einer solchen Gelegenheit hatten wir die Chance, mehr über den „geschäftlichen“ Aspekt des Films zu erfahren. Normalerweise sind wir mit der künstlerischen und kreativen Seite des Films ziemlich vertraut, aber diese Erfahrung ermöglichte es uns, den unternehmerischen und kommerziellen Aspekt der Branche zu verstehen. Indem wir andere dabei beobachteten, wie sie versuchten, ihre Projekte durchzusetzen, waren wir in der Lage, mehr darüber zu erfahren, was ein Projekt in den Augen von Produzent*innen und Verleiher*innen interessant macht. Diese Erfahrungen könnten sich als unschätzbar wertvoll erweisen, wenn wir eine Karriere in der Filmbranche anstreben sollten.
Kurz gesagt, die sechs Tage im Herzen des EFM ermöglichten es uns, wertvolle Kenntnisse zu erwerben, bereichernde Begegnungen zu machen und eine konkretere Vorstellung davon zu entwickeln, wie der Beruf des Filmemachers oder der Filmemacherin funktioniert. Diese Erfahrung wird zweifellos unseren Werdegang prägen und unsere zukünftigen Projekte beeinflussen.Wir hoffen, dass Telefilm Canada auch in Zukunft Studierenden diese Erfahrung ermöglicht.