Kulturerbe,
Wissen und Solidarität
Netzwerke des Schwarzen Atlantiks

Das Symposium beschäftigt sich mit der dringend notwendigen Dekolonisierung von Institutionen und dem Aufbau eines integrativeren Kultursektors.

Symposium « Réseaux de l’Atlantique noir : patrimoines, savoirs et solidarités » © Nigra Iuventa

Das Symposium

Von Montag, 17. November bis Samstag, der 22. November 2025 in Montreal.

Das Symposium „Netzwerke des Schwarzen Atlantiks: Kulturerbe, Wissen und Solidarität“ ist Teil einer breiteren Bewegung, die sich mit der dringend notwendigen Dekolonisierung von Institutionen und dem Aufbau eines integrativeren Kultursektors befasst. Durch die Zusammenführung von Akteur*innen mit unterschiedlichem Hintergrund hoffen wir, zur Stärkung der Verbindungen zwischen den Gemeinschaften und zur Förderung eines besseren Verständnisses der mit dem Erbe des Schwarzen Atlantiks verbundenen Herausforderungen beizutragen und gleichzeitig konkrete Initiativen für eine Zukunft anzuregen, in der Kunst und Kultur eine zentrale Rolle bei der sozialen Transformation spielen.  
 

Der „Schwarze Atlantik“, basierend auf das von Paul Gilroy geprägte Konzept, bezeichnet ein weitreichendes Netzwerk kultureller, intellektueller, künstlerischer, sozialer und historischer Verbindungen, die über geografische Grenzen hinausgehen. Dieser Ansatz hebt die Interaktionen zwischen den verschiedenen Regionen der afrikanischen Diaspora hervor und enthüllt die Migrationsströme, den kulturellen Austausch und die Widerstände, die diese Gesellschaften geprägt haben. Er betont das dauerhafte Erbe der Sklaverei und der Kolonialisierung und feiert gleichzeitig die Widerstandsfähigkeit und Kreativität der afro-deszendenten Gemeinschaften. Diese Vermächtnisse prägen auch heute noch unsere Welt. Unsere Initiative zielt daher darauf ab, die Verbindungen zwischen den afro-deszendenten Gemeinschaften auf beiden Seiten des Ozeans zu erforschen und die französische, deutsche und quebecer Perspektive auf diese Themen gegenüberzustellen.    

Das reichhaltige Programm aus Plenarvorträgen, Filmvorführungen, partizipativen Workshops, Diskussionsrunden, Ausstellungen und künstlerische Darbietungen, wird drei große Themenbereiche abbilden:

Veranstaltungen

  • Donnerstag, 13. November - Samstag, 6. Dezember 2025 | Articule, Montreal

    Ausstellung

    In The Wake of Our Archives: On Transmission and Inherited Memories ist eine Ausstellung, die sich mit der Intimität und dem emotionalen Charakter von Familienarchiven und mündlichen Überlieferungen befasst. Sie wirft folgende Frage auf: „Wie beziehen wir uns auf vererbte Erinnerungen und wie verkörpern wir sie?“

    Inspiriert von Stuart Halls Überlegungen zu lebendigen Archiven wird der Begriff „Archiv“ hier nicht nur als Beweis oder Erzählung der Vergangenheit verstanden, sondern auch als Zeugnis der Lücken in Zeit und Geschichte. Er wird als ganzheitliches und dynamisches Ganzes betrachtet, das in seiner Unvollständigkeit die Möglichkeit bietet, die Vergangenheit zu bewohnen und kontinuierlich neu zu bewerten, auf der Suche nach dem, was ausgelassen wurde.

    In The Wake of Our Archives: On Transmission and Inherited Memories Ⓒ Mallory Lowe Mpoka Ⓒ Mallory Lowe Mpoka

  • Filme | Montag, 17. November, Freitag, 21. November, Samstag, 22. November 2025 | Verschiedene Orte

    Filmvorführungen

    Vier verschiedene Filme werden gezeigt: 

    • Montag, 17. November: „So Surreal : Behind the Masks“ von Joanne Robertson und Neil Diamond (2024) | Dokumentarfilm | Cinéma Public
    • Freitag, 21. November: „Das leere Grab“  (2024) von Cece Mlay und Agnes Lisa Werner | Dokumentarfilm | Goethe-Institut
    • Samstag, 22. November: „No More History Without Us“ (2024) von Priscilla Brasil | Dokumentarfilm | Cinéma Public
    • Samstag, 22. November: "True North" (2025) von Michèle Stephenson | Dokumentarfilm | Präsentiert in Zusammenarbeit mit dem Festival RIDM | Cinéma Cineplex Odeon Quartier Latin 

    So Surreal: Behind the Masks, dir. Joanna Robertson, Neil Diamond | Masked Dancers on the Shore © Neil Diamond, Joanne Robertson © Neil Diamond, Joanne Robertson

  • Veranstaltungsreihe | Von Mittwoch, 18. November bis Samstag, der 22. November 2025 | Verschiedene Orte

    Symposium

    • Dienstag, 18. November: Tag 1. Kulturelle Verbindungen knüpfen
    • Mittwoch, 19. November: Tag 2. Die Diaspora: Archive, Zukunftsvisionen und Dekolonialitäten
    • Donnerstag, 20. November: Tag 3. Die Diaspora: Archive, Zukunftsvisionen und Dekolonialitäten
    • Freitag, 21. November: Tag 4. Schwarze kanadische Kunst und kollektives Gedächtnis
    • Samstag, 22. November: Tag 5. Über das Kuratieren

    Symposium « Réseaux de l’Atlantique noir : patrimoines, savoirs et solidarités » © Nigra Iuventa © Nigra Iuventa

Die Kuratorin

Diane Gistal © Orphée Okito Diane Gistal ist eine unabhängige Kuratorin französischer Herkunft mit haitianischen Wurzeln, die in Kanada lebt. In ihrer Arbeit hinterfragt sie die Dynamiken des Schwarzen Atlantiks und die Prozesse der Konstruktion kultureller Narrative und untersucht dabei die Schnittstellen zwischen bildender Kunst, Literatur und Geisteswissenschaften. Ihre Arbeit umfasst Ausstellungen, Forschungsprogramme und kuratorische Initiativen, die das Gedächtnis, die Archive und die künstlerischen Widerstandspraktiken der afrikanischen und afrikanischstämmigen Diaspora wiederbeleben.

Sie ist Gründerin und Direktorin von Nigra Iuventa. Nigraiuventa.com

 

Über Nigra Iuventa

Die gemeinnützige Kulturorganisation Nigra Iuventa hat ihren Sitz in Montreal und unterstützt afrikanische, karibische sowie afro-diasporische Kunstpraktiken. Sie begleitet Künstler:innen bei der Schaffung, Verbreitung und Erhaltung ihrer Werke und stärkt gleichzeitig ihre Sichtbarkeit und ihren Einfluss auf lokaler und internationaler Ebene. Als Gewinnerin des „Grand Prix Équité du CAM 2021”, mit dem ihr Engagement für Gerechtigkeit und Inklusion gewürdigt wird, organisiert Nigra Iuventa Residenzen, Ausstellungen, Kooperationsprojekte und Archivierungsprogramme. Auf diese Weise schafft die Organisation Räume für Begegnung und Dialog, in denen Künstler,*innen Partner und Publikum gemeinsam kollektive Erzählungen entwickeln und neue kulturelle Perspektiven erkunden können. Die Organisation fungiert als Katalysator für innovative Initiativen, fördert die Reflexion über aktuelle Themen, stärkt das soziale Gefüge und wertet das künstlerische Erbe auf. Dabei würdigt sie die historischen und zeitgenössischen Beiträge von Künstler*innen afrikanischer Herkunft.

Teilnehmende

Partner

Das Symposium ist ein Projekt von Nigra Iuventa, das in Zusammenarbeit mit dem französischen Generalkonsulat in Québec und dem Goethe-Institut Montreal organisiert und dank der großzügigen Unterstützung des Deutsch-Französischen Kulturfonds realisiert wurde. Unter der Leitung von Diane Gistal zeugt diese Veranstaltung von einer internationalen Zusammenarbeit zwischen Québec, Frankreich und Deutschland. Es fördert den kulturellen und intellektuellen Austausch rund um das Erbe des Schwarzen Atlantiks und unterstützt den transnationalen Dialog.

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