Typografie & Siebdruck
Modul 3

3 Stunden //
Stoff // Siebdruck
Werkstatt für Druck und Reklame // Typografie // Grafik // Herbert Beyer

typografie und siebdruck
Alexia Manzano | CC BY-NC-SA 4.0
Benötigt werden:

  • Kariertes Papier
  • Bleistifte
  • Marker
  • Scheren
  • Stoffbeutel
  • Textilien
  • Siebdruckrahmen (DIN-A3,1 x pro Gruppe)
  • Rakel (1 pro Gruppe)
  • Siebdruck-Textilfarbe
  • Spatel
  • Schwamm
  • Klebefolie
  • Papiertape
  • Karton als Unterlage

Anleitung

In diesem Modul bekommen die Teilnehmer*innen sowohl eine Einführung in die Entwicklung der Typografie am Bauhaus in Weimar unter László Moholy-Nagy und Wassily Kandinsky sowie in Dessau u. a. unter Hans Beyer und lernen zugleich eine der wichtigsten Basis-Drucktechniken kennen: den Siebdruck. Anhand von Büchern und Websites werden zunächst Beispiele verschiedener Entwürfe gezeigt, darunter die grafischen Herleitungen und Orientierungen an geometrische Grundformen von Herbert Beyer und Josef Albers, im nächsten Schritt werden eigene Entwürfe angefertigt und im vereinfachten Siebdruckverfahren auf Stoffbeutel oder mitgebrachte Kleidungsstücke gedruckt.

Schritt 1: In Orientierung an die Beispiele von Herbert Bayer und Josef Albers entwerfen die Teilnehmer*innen in kleinen Gruppen von 4 bis 5 Personen Buchstaben und grafische Elemente, die auf den geometrischen Grundformen wie Quadrat, Kreis und Dreieck basieren.

Schritt 2: Die Teilnehmer*innen stellen sich gegenseitig ihre Entwürfe vor und einigen sich auf einen Buchstaben, ein Wort oder eine Collage, an denen sie gemeinsam arbeiten.

Schritt 3: Die Entwürfe auf Papier werden auf die Plastikfolie übertragen, dann wird die Schablone vorsichtig mit Cutter und Schere ausgeschnitten. Sollen zwei oder mehr Farben verwendet werden, muss in mehreren Schritten gedruckt werden. Diese Variante eignet sich eher für geübte oder schon ältere Teilnehmer*innen.

Schritt 4: Die Plastikfolie wird auf das Sieb geklebt. Das geht am besten, wenn zwei Teilnehmer*innen den Rahmen auf die Unterlage drücken, so dass er sich nicht bewegt, während zwei weitere Teilnehmer*innen die Folie gleichmäßig und ohne Luftblasen oder Rillen auf das Sieb kleben. Die Ränder werden mit Papiertape justiert und abgeklebt.

Schritt 5: Der zu bedruckende Stoff wird auf die Unterlage gelegt und glatt gestrichen, der Siebrahmen wird so positioniert, dass die Schablone an der richtigen Stelle liegt. Zwei bis drei Teilnehmer*innen halten den Siebdruckrahmen von verschiedenen Seiten fest und drücken ihn leicht auf den Stoff. Zwei weitere Teilnehmer*innen tragen mit einem Spatel die Farbe an einem der langen Ränder auf das Sieb auf.

Schritt 6: Nun wird gedruckt: ein*e Teilnehmer*in zieht die Rakel leicht schräg auf die andere Seite des Siebrahmens, so dass die Farbe gleichmäßig durch das Sieb gedruckt wird. Hier muss etwas Druck ausgeübt werden. Dann wird die Rakel abgesetzt und die Farbe wird wieder zurück „geschoben“, in der gleichen schrägen Position wie beim ersten Zug.

Schritt 7: Dann wird der Rahmen vorsichtig hochgehoben, ohne ihn auf dem Stoff zu verschieben. Das Motiv sollte nun gleichmäßig auf dem Stoff sein.

Schritt 8: Die gleiche Prozedur erfolgt nun für die weiteren Textilien. Zwischendurch muss immer etwas Farbe nachgegeben werden. Nach dem letzten Druckvorgang wird die restliche Farbe wieder zurück in den Tiegel gegeben.

Schritt 9: Das Sieb sollte mit warmem Wasser gewaschen werden, solange die Farbe noch feucht ist. Der Rahmen sollte bis zum nächsten Druckvorgang gut getrocknet sein. Soll eine weitere Schablone mit einer zweiten Farbe das Motiv ergänzen, erfolgt der nächste Durchgang nach dem gleichen Prinzip. Idealerweise sollte der Stoff schon angetrocknet sein, ein zweiter Vorgang eignet sich also am besten für die Fortsetzung am nächsten Tag – oder zumindest nach einer Pause.

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