Techno Land
Glossar

Da es unmöglich ist, einen vollständigen Überblick über die Bewegung zu geben, beschränken sich die Einträge auf diejenigen, die von den Techno-Land-Interviewpartner*innen erwähnt wurden, aber sie werden hoffentlich den Uneingeweihten und denjenigen, die sich nicht mehr daran erinnern können, einige der zeit- und ortsspezifischen Einflüsse schneller vermitteln, als man 'Einstürzende Neubauten' sagen kann.

 

Begriff Kategorie Von Bis Beschreibung
Achim Szepanski Musiker/ Labelinhaber 1957 heute Deutscher Experimentalmusiker, der 1994 das Label Mille Plateaux gründete, das die weitere Entwicklung von Techno-Subgenres wie Minimal Techno und Glitch in Deutschland maßgeblich beeinflusste.
Acid House Genre 1985 1988 Subgenre der House-Musik, das Mitte der 1980er Jahre in Chicago entstand und vor allem durch das charakteristische „Zwitschern“ des Filters der Roland TB-303 bekannt wurde. Der Sound wurde in Europa populär und beeinflusste die Entwicklung der Techno- und der Rave-Szene, die sich zur gleichen Zeit entwickelten und miteinander verbunden waren.
Acid Techno Genre 1989 1995 Techno-Genre, das sich Ende der 1980er und Anfang der 1990er Jahre in Europa aus dem Acid House entwickelte und wie dieser das charakteristische „Zwitschern“ des Filters der Roland TB-303 nutzte, aber für einen härteren Techno-Sound verwendet wurde.
Airave Veranstaltung 1994 1996 Eine Reihe von Raves, die zwischen 1994 und 1996 international stattfanden und von der Werbeagentur Megacult im Auftrag des Zigarettenherstellers Camel organisiert wurden. Das Projekt, bei dem bekannte Persönlichkeiten der internationalen Szene als DJs auftraten und Partys am Boden und in überfliegenden Flugzeugen stattfanden, symbolisierte die wachsende Popularität der Techno-Bewegung und ihre zunehmende Kommerzialisierung.
Atari Teenage Riot Band 1992 heute 1992 von Alec Empire, Hanin Elias und MC Carl Crack gegründete Band aus Berlin, die Hardcore-Punk mit deutschem Techno verschmolz. Mit anarchistischen und antifaschistischen Ansätzen vertrat ihre Musik eine Form von Techno-Musik als Protest, die besonders in Deutschland populär war.
Basic Channel Band 1993   Berliner Musikprojekt und Plattenlabel, das 1993 von Hard Wax-Gründer Mark Ernestus und Moritz von Oswald gegründet wurde. Inspiriert vom Dub Reggae gilt die Gruppe als Pionier der Subgenres Minimal und Dub Techno.
Axe Berlin-Detroit Begriff     Informeller Zusammenschluss von Techno- und House-Musikern, der neue Musik und DJs nach Berlin brachte. Besonders einflussreich bei der Pflege dieser Beziehungen war der Plattensammler Boris Dolinski, ein gebürtiger Berliner, der Mitte der 1980er Jahre einige Zeit in der New Yorker Dance-Szene verbrachte und mit der Musiklandschaft und der Entwicklung von Genres vertraut war, die in Deutschland noch nicht angekommen waren. Nach seiner Rückkehr nach Berlin besorgte er für den Plattenladen Hard Wax exklusive Veröffentlichungen der jungen Detroiter Labels und versorgte die DJs, die den Laden frequentierten, mit neuer Musik für ihre Sets. Noch enger wurden die Beziehungen mit der Eröffnung von Dimitri Hegemanns Club Tresor, der Detroiter Techno-Musiker und Größen wie Underground Resistance zum ersten Mal nach Berlin brachte.
Black Music Genre     Zusammenfassung mehrerer Genres, die sich auf Musik von schwarzen Musikern bezieht. Da der Begriff so unterschiedliche Genres wie Hip-Hop, Soul, Detroit Techno oder Gospel umfassen kann, wird er nicht als Oberbegriff verwendet. Der Begriff kann auch verwendet werden, um Musik zu beschreiben, die von nicht-schwarzen Musikern unter Verwendung von Produktionstechniken schwarzer Musiker gemacht wurde. Carl Craig meint: „Schwarze Musik war nicht nur Musik, die schwarz war, oder die aus den Vereinigten Staaten kam. Was schwarze Musik ausmachte, war auch der andere Scheiß, der funky war.“
Blake Baxter Musiker     Detroiter DJ, der in den späten 80er Jahren als Teil der ersten Welle von Techno- und House-Musikern in der Stadt auftrat. Auf Einladung von Hard Wax und Tresor reisten Blake und andere Detroiter Musiker nach Berlin, um ihre ersten Shows zu spielen und sich ein Publikum auf dem Kontinent aufzubauen. Blake wurde zu einem der ersten House-Signings von Tresor und tourte weiter durch Europa.
Boris Dolinski Musiker     Berliner Plattensammler und Clubgänger, der nach mehreren Jahren in der New Yorker Tanzszene Mitte der 1980er Jahre nach Berlin zurückkehrte und 1990 im Plattenladen Hard Wax zu arbeiten begann. Seine Kenntnisse und Verbindungen zur amerikanischen Dance-Music-Landschaft halfen ihm, Platten von unabhängigen, von Künstlern betriebenen Plattenlabels in Detroit und anderen US-Städten zu beschaffen, was die „Achse Berlin-Detroit“ festigte. In den späten 1990er und frühen 2000er Jahren wurde er schließlich Resident-DJ in der Panorama Bar und im Berghain.
Bunker Bar/Club 1992 1997 Ehemaliger Club in einem überirdischen Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg in Berlin-Mitte. Der 1992 eröffnete Club wurde als „der härteste Club der Welt“ bekannt, vor allem wegen der Hardcore-Partys von Wolle XDP. Hier fanden auch die ersten Snax-Partys statt, organisiert von Michael Teufele und Norbert Thormann, die später die Clubs Ostgut und Berghain gründen sollten. Die Clubnächte in diesem Raum wurden 1997 aufgrund rechtlicher Probleme eingestellt, aber der Raum ist heute noch als Boros Art Collection für Besucher*innen geöffnet.
Cabaret Voltaire Band 1973 1994 1973 gegründete Band aus Sheffield, die als Pioniere der Industrial-Musik gelten. Anfänglich eher experimentell, bauten sie zunehmend Technologien in ihre Musik ein, um sie tanzbarer zu machen, und eröffneten damit neue Möglichkeiten für Künstler*innen, die an dieser Schnittstelle arbeiten. Die Band begann auch, selbst Acid House und Techno zu produzieren, bevor sie 1994 eine 25-jährige Pause einlegte.
Carl Craig Musiker     Detroiter DJ, der zu einer zentralen Figur der zweiten Techno-Generation in der Stadt wurde. Sein Label Planet E Communications war eines von mehreren Detroiter Labels, die den Berliner Plattenladen Hard Wax mit ihrem Material belieferten und in den frühen 90er Jahren Beziehungen zwischen DJs und Veranstaltern herstellten. Craig, einer der erfolgreichsten DJs des Genres, wurde 2008 für einen Grammy nominiert und legt weiterhin international auf.
Chicago House Genre 1979 heute Genre, das sich in Chicago im Zuge der „Disco Sucks“-Bewegung entwickelte, die 1979 in einer Disco-Plattenverbrennung in der Stadt gipfelte. Als lokale DJs nach neuer Musik für die Clubs suchten, wandten sie sich elektronischeren Klängen zu und nutzten die neuen Instrumente wie die Roland TB-303. Das Genre wurde vor allem von schwarzen Musikern in der Stadt entwickelt und wuchs in den 1980er Jahren weiter an, wobei es sich auch auf andere Städte wie Detroit ausbreitete, wo es sich zu verschiedenen Varianten entwickelte (z. B. Acid House, Techno).
Chromapark Veranstaltung 1994 1997 Die erste große Ausstellung von Techno-Kunst, die zwischen 1994 und 1996 im E-Werk in Berlin stattfand. Organisiert von Elsa Wormack und Ralf Regitz, trug sie zur Entwicklung der Techno-Ästhetik und zur Einbeziehung digitaler Kunstwerke und Technologien in die Berliner Techno-Kultur bei.
Cyberpunk Begriff     Science-Fiction-Subgenre, das in den 1960er und 70er Jahren entstand und technologische Errungenschaften dystopischen Gesellschaftswelten gegenüberstellte. Das Genre beeinflusste einen Großteil der musikalischen Ästhetik der 1980er Jahre und darüber hinaus, insbesondere in der elektronischen Musik.
Cyberspace Club Veranstaltung     Wöchentliche Mittwochabend-Veranstaltungsreihe im Ufo 2, die 1990 von Tanith ins Leben gerufen wurde. Die Dekoration wurde von der Techno-Künstlerin Elsa Wormack (alias Elsa for Toys) entworfen und trug zur Ästhetik des Techno in Berlin bei.
DJ Rok Musiker     Alias Jürgen Rokitta, in Bayern geborener DJ, der Mitte der 80er Jahre nach Berlin zog und Resident im Ufo und später im Tresor wurde. In den 90ern und bis in die 2000er hinein war er eine feste Größe in der Szene.
Dorian Gray Bar/Club 1978 2000 Von Studio 54 inspirierte Diskothek, die 1978 im Frankfurter Flughafen eröffnete und mit einer Kapazität von bis zu 2.500 Gästen eine der größten des Landes war. Obwohl seine eher kommerzielle Ausrichtung und das professionelle Soundsystem des New Yorker Sounddesigners Richard Long im Gegensatz zur illegalen Rave-Kultur Berlins standen, wurde der Club Mitte der 1980er und Anfang der 1990er Jahre zu einem Zentrum der aufkeimenden Techno-Szene der Stadt. Bis zu seiner Schließung im Jahr 2000 traten hier viele der Top-DJs dieser Zeit auf.
Dr. Motte Musiker     Alias Matthias Roeingh, Musiker und House- und Techno-DJ, der 1989 mit seiner Partnerin Danielle de Picciotto die erste Love Parade organisierte. Er leitete die Parade in den folgenden Jahrzehnten weiter, als sie immer größer wurde, bis sie schließlich 2010 eingestellt wurde.
Dschungel Bar/Club 1978 1993 Diskothek und Club in Berlin-Schöneberg, der von 1978-1993 betrieben wurde. Der Dschungel gilt als Gegenstück zum Studio 54 und wurde unter anderem von Iggy Pop, David Bowie, Romy Haag, Nick Cave und Martin Kippenberger frequentiert. Mit dem Fall der Berliner Mauer und dem Aufkommen der Techno-Musik geriet der Dschungel Ende der 1980er Jahre durch die Eröffnung neuer Clubs aus der Mode und wurde schließlich 1993 geschlossen.
E-Werk Bar/Club 1993 1997 Techno-Club in einem ehemaligen Elektrizitätswerk in der Nähe des Berliner Checkpoint Charlie, der für die Techno-Szene der Stadt prägend wurde. Entdeckt wurde er von Planet-Crew-Mitglied Andreas Rossmann, der ihn zwischen 1993 und 1997 zusammen mit Hilke Saul, Ralf Regitz und Lee Waters betrieb. Zu den Resident-DJs gehörten unter anderem DJ Disko, DJ Clé, Jonzon und Woody. Im Jahr 2005 wurde er als Mehrzweckhalle wiedereröffnet.
Einstürzende Neubauten Musiker 1980 heute 1980 in Berlin gegründete experimentelle Musikgruppe, die die industrielle Musikszene der Stadt mitprägte. Sie war ein wichtiger Protagonist der Kunst- und Musiksubkultur der „Genialen Dilletanten“, die aus der Punk- und Post-Punk-Szene in Deutschland hervorging. Ihre von Antonin Artaud inspirierten Performances enthielten harsche Klänge und verwendeten gefundene und selbst gebaute Instrumente wie Presslufthämmer, Knochen oder Schrott. Diese künstlerischen Provokationen und die antikommerzielle Stimmung der frühen und mittleren 1980er Jahre trugen dazu bei, dass Berlin zu einem Zentrum für neue und experimentelle Musik wurde, von dem sich auch die Techno-Bewegung inspirieren ließ.
Electronic Music Genre     Oberbegriff für alle Arten von Musik, die mit elektronischen Musikinstrumenten erzeugt wird. Die Verwendung von Elektronik in der Musik reicht bis zum Ende des 19. Jahrhunderts zurück, erfolgte aber meist in Form von wissenschaftlichen oder künstlerischen Experimenten. Mit der Entwicklung der Computertechnologie in den 1960er Jahren wurden neue Instrumente wie Synthesizer und Drum Machines eingesetzt, die zunehmend Eingang in bestehende populäre Musikgenres fanden und schließlich eine Vielzahl neuer Subgenres hervorbrachten.
Fischbüro Kunstraum 1986 1986/1988 Dadaistisch inspirierter Musik-, Performance- und Galerieraum, der von Dimitri Hegemann in einem ehemaligen Schuhgeschäft in Berlin-Kreuzberg eröffnet wurde. Er wurde 1986 in der Wrangelstraße eröffnet und zog 1988 in die Köpenicker Straße um, wo im Untergeschoss der Ufo Club eingerichtet wurde. Zu den prominenten Gästen gehörten der Verfechter psychedelischer Drogen Timothy Leary und der Autor und Mystiker Robert Anton Wilson.
Fischlabor Bar/Club 1988   Nach der Schließung des Fischbüros war das Fischlabor eine Bar im Berliner Stadtteil Schöneberg, die ein Treffpunkt für die Berliner Underground-Kunst- und Musikszene war. Ellen Allien, die damals noch ein Teenager war, arbeitete in der Bar und wurde später dort DJ.
Frontpage Zeitschrift 1989 1997 Die Publikation wurde 1989 von Stefan Weil und Alex Azary als Fanzine gegründet, um die Frankfurter Party Technoclub zu fördern. Mit dem Wachstum der Techno-Bewegung wuchs auch ihr Umfang und Einfluss. Im Jahr 1992 zog das Magazin schließlich nach Berlin um, wo Jürgen Laarmann, der als Redakteur fungierte, eine größere Rolle übernahm. Das Magazin wurde zu einem der Hauptorganisatoren von Veranstaltungen wie der Mayday und der Love Parade.
Gabber/Gabba Genre     Subgenre des Hardcore-Techno (selbst ein Subgenre von Techno, Acid House und anderen Einflüssen), das in den frühen 1990er Jahren in den Niederlanden entstand. Bekannt für seine extrem hohe Geschwindigkeit von bis zu 190 BPM - noch härter als Hardcore-Techno - entwickelte sich der Sound als oppositionelle Antwort auf die eher kommerziellen Tendenzen der House-Szene in den Niederlanden, insbesondere in Rotterdam, und nahm Elemente des belgischen New-Beat-Genres auf. Der Stil wurde auch in Deutschland und international populär.
Grandmaster Flash Musiker 1958   Barbadisch-amerikanischer DJ und Rapper, der in den späten 1970er und frühen 1980er Jahren im Hip-Hop-Genre Pionierarbeit bei DJ-Techniken wie Schneiden, Scratchen und Mixen leistete. Seine Techniken trugen zur Verwendung des Plattenspielers als eigenständiges Instrument bei, das später von House- und Techno-Musikern übernommen wurde. 
Hard Wax Plattenladen 1989 1986/heute 1989 von Mark Ernestus eröffneter Plattenladen in der Reichenberger Straße in Kreuzberg. Als einer der ältesten Plattenläden für elektronische Musik in Berlin wurde er in der Anfangszeit der Szene zu einem wichtigen Treffpunkt für DJs. Als einer der wenigen Importeure von House- und Techno-Platten aus Detroit spielte er eine zentrale Rolle in der „Achse Berlin-Detroit” und beschäftigte viele Musiker*innen und Akteur*innen der Techno-Szene der Stadt. 1996 zog der Laden an einen neuen Standort um, wo er bis heute als einer der einflussreichsten Vinylhändler Europas tätig ist.
Industrial Genre 1975   Musikrichtung, die Mitte der 1970er Jahre mit der Gründung von Industrial Records durch die englische Musikgruppe Throbbing Gristle entstand. Das Genre schöpfte aus und verschmolz mit einer Vielzahl von Quellen, darunter Avantgarde, Noise, Rock, Punk und die deutschen Pioniere der elektronischen Musik Kraftwerk und Faust. Die elektronischen Experimente beeinflussten vor allem die Entwicklung von House und später Techno in Chicago und Deutschland.
Johnnie Stieler Clubbesitzer     Mitbegründer von Tresor mit Dimitri Hegemann sowie der Tekknozid-Parteien. Stieler war maßgeblich an der Entwicklung des Tresor beteiligt. Gemeinsam mit Hegemann entdeckte er die Location und renovierte sie mit Clubmanagerin Regina Baer, Bookerin Alexandra Dröner und anderen über mehrere Monate, bevor er sie schließlich 1991 eröffnete.
Jonzon Musiker 1960   Alias Jürgen Stöckemann, Berliner Musiker, der in den frühen 80er Jahren in der Punkszene spielte, bevor er sich in der aufkommenden Acid-House-Szene der Stadt engagierte und einige der ersten Partys in der Turbine Rosenheim organisierte (in Zusammenarbeit mit Dr. Motte). In den frühen Jahren der Bewegung wurde er zum Stammgast in vielen Lokalen und spielte in den 1990er Jahren regelmäßig im Ufo, Tresor, Planet und E-Werk.
Juan Atkins / Derrick May / Kevin Saunderson (The Belleville Three) Musiker     Techno-Musiker aus Detroit, die als die Urväter des Genres gelten. Jeder von ihnen war ein eigenständiger Musiker. Das Trio war unter dem Namen The Belleville Three bekannt, benannt nach der Stadt, in der sie während ihrer Highschool-Zeit lebten, etwas außerhalb von Detroit. Unter den Namen The Initiator, The Innovator und The Elevator wurden sie Mitte der 1980er Jahre mit der ersten Welle des Techno in Verbindung gebracht und feierten internationale Erfolge.
Kid Paul Musiker 1975   Alias Paul Schmitz-Moormann, Berliner DJ, der trotz seines Alters von nur 13 Jahren ab 1988 zu einer festen Größe in der Acid-House-Szene wurde und regelmäßig im Ufo und auf anderen Partys auflegte. Zusammen mit seinem musikalischen Partner Cosmic Baby produzierte er 1993 einen der nachhaltigsten Tracks des Trance-Genres, Energy 52’s Café del Mar. 1995 zog sich Moormann aus der DJ-Szene zurück.
Kraftwerk Musiker 1969 1983/heute Deutsche Gruppe für elektronische Musik, die in den frühen 1970er Jahren als eine der ersten das Genre populär machte. Die Band hatte einen großen Einfluss auf die frühen House- und Techno-Produzenten in Chicago und Detroit sowie auf zahlreiche andere Genres der elektronischen Musik, von Synthesizer bis Hip-Hop.
Kumpelnest 3000 Bar/Club 1987 heute Die Berliner Kneipe wurde 1987 von den damaligen Kunststudenten Mark Ernestus und Wolfgang Ramsbott als „ready-made“ Kunstwerk eröffnet. Die Bar, die auch heute noch (unter anderer Leitung) geöffnet ist, war ein Treffpunkt für die eklektische Musik- und Künstlerszene. Der Erfolg der Bar führte dazu, dass Ernestus den Plattenladen Hard Wax eröffnete, ein wichtiger Treffpunkt für die neue Technoszene in Berlin und Quelle für neue House- und Technoimporte in Berlin.
Love Parade Veranstaltung 1989 2010 Techno Parade, gegründet 1989 in Berlin von Dr. Motte und Danielle de Picciotto als politische Demonstration für „Frieden, Freude, Eierkuchen“. Die Parade, die im ersten Jahr mit 150 Teilnehmern begann, wurde immer größer und fand immer mehr Beachtung in den Medien, was zu eindrucksvollen Bildern führte, die das Wachstum der Bewegung zeigten. Im Laufe der Zeit zog sie Millionen von internationalen Besuchern an und trug dazu bei, Berlin als Zentrum für Nachtleben und Techno-Musik-Tourismus zu etablieren. Im Jahr 2010 wurde die Parade schließlich abgesagt, nachdem ein Gedränge in der Menge zum Tod von 21 Menschen geführt hatte.
Mate Galić Musiker 1976   Der in Jugoslawien geborene Galić wanderte nach Köln aus und wurde ein regelmäßiger DJ in der Techno-Szene der Stadt, der regelmäßig in Clubs wie dem Warehouse auflegte und den Space Club betrieb. Später zog Galić nach Berlin und trat 1999 dem Musiksoftware-Unternehmen Native Instruments bei, wo er schließlich Präsident wurde und die Entwicklung von Standardprodukten wie Traktor und Reaktor beaufsichtigte.
Mayday Veranstaltung 1991 heute 1991 von den DJs Fabian Lenz (DJ Dick) und Westbam sowie dem Veranstalter William Röttger in Berlin gegründetes Musikfestival. Mit der Unterstützung des Magazins Frontpage wurde es nach der Love Parade zu einem der beliebtesten Festivals für elektronische Musik in Deutschland. Das Festival findet weiterhin in mehreren Städten in Deutschland und Europa statt.
Mille Plateaux Label 1994 2004/heute Frankfurter Plattenlabel, das 1994 von Achim Szepanski gegründet wurde. Es wurde als Sublabel der von Underground Resistance inspirierten Force Inc. gegründet und seine Veröffentlichungen haben die weitere Entwicklung von Techno-Subgenres wie Minimal Techno und Glitch beeinflusst.
Mystery Of Love Track 1985   House-Track aus dem Jahr 1985, der von dem in Chicago lebenden Musiker Larry Heard unter dem Pseudonym Mr. Fingers geschaffen wurde. Der Track, der oft als erstes Beispiel für Deep House gilt (ein Subgenre der House-Musik, das Elemente des Chicago House mit Jazz-Funk der 1980er Jahre und Anklängen an Soul-Musik verbindet), entstand fast zufällig. Heard, dessen Hintergrund in Live-Musikclubs lag und der keine Verbindung zur Clubszene hatte, gab in einem Interview zu: „Ich wusste nichts über House-Musik, es stellte sich einfach heraus, dass es ein House-Track war.“
New Romantic Begriff 1979 1982 In den späten 1970er Jahren in London entstandene Underground-Subkultur, die die Mode der Glam-Rock-Ära mit der romantischen Ästhetik des 18. und 19. Jahrhunderts kombinierte. Bekannt für die Verwendung von dramatischem Make-up und überwiegend schwarzer Kleidung, prägte die Subkultur den Look der Synthpop-Musik in den frühen 1980er Jahren. Die Ästhetik wurde auch nach Deutschland übertragen, aber als sie Mitte der 1980er Jahre zurückging, wurde sie durch die farbenfrohen Outfits der frühen Techno-Clubber ersetzt.
808 State: Newbuild Album 1988   Ein bahnbrechendes Acid-House-Album der Gruppe 808 State aus Manchester aus dem Jahr 1988, das sich von den eher von Soul geprägten Acid-House-Sounds aus Detroit und Chicago absetzte. Das Album hatte einen Einfluss auf Künstler, die später den härteren Sound des Acid-Techno-Subgenres entwickeln sollten.
NuGroove Label 1988 1992 Einflussreiches New Yorker House-Label, das zwischen 1988 und 1992 von Frank und Karen Mendez betrieben wurde. Ursprünglich gegründet, um die Aufnahmen der aus dem R&B stammenden House-Musiker Rheji und Ronald Burrell zu veröffentlichen, brachte das Label einige der wichtigsten Veröffentlichungen des House-Genres hervor.
Obst und Gemüse Bar/Club 1992   Die Kneipe wurde 1992 von Udo Rehm in der Oranienburger Straße im ehemaligen DDR-Obst und Gemüse-Lager eröffnet. Die Kneipe war einer von vielen stillgelegten Räumen im ehemaligen Osten, die nach dem Fall der Mauer in Nachtclubs umgewandelt wurden. Zusammen mit dem besetzten Kunstraum Tacheles auf der anderen Straßenseite war sie ein Zeichen für die Verlagerung des Nachtlebens aus dem ehemaligen Westen.
Omen Bar/Club 1988 1998 Der 1988 von Sven Väth und Partnern in Frankfurt eröffnete Club wurde zu einem wichtigen Zentrum für House und Techno in Deutschland, in dem internationale DJs auflegten und Väth zu einem Star der Szene wurde. Der Club war einer der ersten in Deutschland, der auf professionellem Niveau arbeitete, und stand im Gegensatz zur eher heimischen, illegalen Partyszene in Berlin. Die letzte Party, die 1998 geschlossen werden musste, war so groß, dass draußen Lautsprecher aufgestellt wurden und Hunderte von Clubbesuchern auf die Straße strömten.
Oranienbar Bar/Club     Bar in Berlin-Kreuzberg, die in den 1980er Jahren Künstler*innen und Musiker *innen anzog. Zusammen mit dem SO36 trug sie zum neuen Status des Bezirks als Ausgehviertel für Künstler*innen bei, die sich zuvor auf die Bezirke Schöneberg und Charlottenburg konzentriert hatten.
Paradise Garage Bar/Club 1977 1987 New Yorker Disco, die von 1977 bis 1987 existierte. Obwohl sie nur auf Einladung und für Mitglieder geöffnet war, unterschied sie sich vom Studio 54 (1977-1986) dadurch, dass der Schwerpunkt eher auf dem Tanzen als auf dem geselligen Beisammensein lag, und sollte die Entwicklung moderner Clubräume beeinflussen. Larry Levan, der Resident-DJ des Clubs, experimentierte schon früh mit elektronischer Musik in einer Clubumgebung, aus der sich die House- und Techno-Bewegung in Chicago und Detroit entwickeln sollte.
Planet Bar/Club 1991 1993 Temporärer Clubraum in einer stillgelegten Fabrik in Berlin-Kreuzberg, betrieben von 1991-1993. Gegründet von Dr. Motte, Ralf Regitz und Andreas Rossmann, mit einer von der Künstlerin Danielle de Picciotto gestalteten Inneneinrichtung. Die Umgebung war etwas bunter und der Musikmix eklektischer als die härtere Ästhetik und der Sound des Tresor. Zu den DJs dort gehörten Dr. Motte, Jonzon, Terrible und Woody.
Planet E Communications Label 1991   Ein 1991 von Carl Craig gegründetes Label aus Detroit, das seine eigene Musik und die anderer zeitgenössischer Technokünstler veröffentlichte.
Post-punk Genre 1978 1984 Genre der Rockmusik, das Ende der 1970er Jahre nach dem Niedergang der Punk-Bewegung im Vereinigten Königreich und in den Vereinigten Staaten entstand. Durch die Einbeziehung von Avantgarde-Techniken, Experimenten mit elektronischen Instrumenten und Tanzmusik inspirierte das Genre die unabhängige House- und Techno-Musikszene der mittleren bis späten 80er Jahre.
Radio 4U Radiosender 1990 1992 Kurzlebiger Jugendsender des Senders Freies Berlin, der aus dem Dauerbrenner „S-F Beat“ hervorgegangen ist. Er strahlte zwischen 1990 und 1992 die wöchentliche Sendung „The Big Beat“ von Monika Dietl aus und wurde zu einer wichtigen Quelle für neue House- und Techno-Musik sowie für Tipps zu den Locations illegaler Techno-Partys.
Roland TB-303 Bass-Line Instrument 1981 1984 Bass-Synthesizer, der zwischen 1981 und 1984 von dem japanischen Musikinstrumentenhersteller Roland herausgebracht wurde. Ursprünglich sollte er Bassgitarren simulieren, wurde aber wegen der "zirpenden" Klänge, die er erzeugte, zu einem beliebten Instrument für elektronische Musiker. Diese Klänge wurden zu einem bestimmenden Merkmal der aufkommenden Genres Acid House, Chicago House und Techno. Andere Instrumente des Unternehmens, wie die Roland TR-808 Drum Machine und ihr Nachfolger TR-909, wurden ebenfalls häufig in den Tracks dieser Zeit verwendet.
Second Generation Techno Genre     Zweite Kohorte von DJs und Musikern aus Detroit, die Anfang der 1990er Jahre nach dem Erfolg der ersten Welle von Detroiter Techno-Musikern wie den Belleville Three (Juan Atkins, Kevin Saunderson und Derrick May) entstanden ist. So wie der Kontakt und die Interaktion der ersten Welle mit dem europäischen Publikum und den DJs die Entwicklung von Subgenres auf dem Kontinent beeinflusste (z. B. Gabber, Tekkno), wurden die europäischen Einflüsse, die diese Subgenres prägten (z. B. Industrial, New Beat), von der Detroiter Musikszene aufgenommen. Produzenten wie Carl Craig, Richie Hawtin und Underground Resistance entwickelten einen härteren Sound und wurden als die „zweite Generation“ bekannt.
Sender Freies Berlin ("Radio Free Berlin") Radiosender 1954 1990/2003 Öffentlich-rechtlicher Hörfunk- und Fernsehsender für West-Berlin von 1954 bis 1990, dann für das wiedervereinigte Berlin bis 2003. In den späten 1980er und frühen 1990er Jahren wurden die Tochtersender SFB 2 und später Radio 4U zur Heimat von „S-F Beat“ und „The Big Beat“, moderiert von Monika Dietl, die zu den wenigen Orten gehörten, an denen man neue Technotracks außerhalb der aufkommenden Clubs hören konnte.
Spex Zeitschrift 1980 2018 Musik- und Popkulturmagazin, das 1980 in Köln von einer Gruppe von Autor*innen und Redakteur*innen gegründet wurde. Die Publikation wuchs im Laufe der 1980er Jahre an Größe und kritischem Ansehen und wurde zu einer wichtigen unabhängigen Stimme in der deutschen Musikkultur, aber ihr redaktioneller Schwerpunkt lag nicht besonders auf der aufkommenden Techno- und House-Musikszene, so dass andere Publikationen wie Frontpage diese Nische besetzen konnten.
Sprung aus den Wolken Band 1980   1980 von Kiddy Citny und Renault Schubert in Berlin gegründete experimentelle Musikgruppe, Teil der Kunst- und Musiksubkultur der „Genialen Dilletanten“. Zusammen mit anderen Künstlern der Bewegung wie den Einstürzenden Neubauten und Mania D traten sie 1982 bei der ersten Ausgabe des Atonal Festivals des Musikunternehmers Dimitri Hegemann auf, einem Vorläufer seiner anderen, stärker elektronisch orientierten Projekte wie Ufo und Tresor.
Stakker Humanoid Track 1988   Acid-House-Song des in Schottland geborenen Musikers Humanoid (alias Brian Dougans) aus dem Jahr 1988, der nicht nur in Underground-Clubs beliebt war, sondern auch Platz 17 der britischen Single-Charts erreichte und das Genre einem breiteren Publikum bekannt machte.
Strictly Rhythm Label 1989   Äußerst einflussreiches New Yorker House-Musiklabel, das 1989 von Mark Finkelstein und Gladys Pizarro gegründet wurde. Vor allem Pizzarros A&R-Taktik und ein wöchentliches Künstler-Showcase mit Resident-DJ Louie Vega in der Sound Factory Bar trugen dazu bei, das Genre zu fördern und eine House-Szene in New York und international zu etablieren.
Tacheles Kunstraum 1990   Ehemaliges Kaufhausgebäude in Berlin, das während des Zweiten Weltkriegs und in den Folgejahren beschädigt und nicht mehr genutzt wurde und verfiel. Nach dem Fall der Berliner Mauer sollte es abgerissen werden. Die Gruppe Künstlerinitative Tacheles besetzte das Gebäude 1990 und verwandelte es in einen Kunstraum, der zum Symbol für die Art und Weise wurde, wie viele junge Künstler heruntergekommene oder verlassene Räume im ehemaligen Osten nutzen.
Techno Genre     Genre, das zwischen Mitte und Ende der 1980er Jahre in Detroit von Künstlern entwickelt wurde, die Genres wie den europäischen und japanischen Synthpop mit afroamerikanischen Genres wie Funk und House, insbesondere Chicago House, verschmolzen. Der Begriff selbst entstand Anfang der 1980er Jahre in Frankfurt und bezog sich auf „Techno“, der logischerweise aus Tanzmusik wie Industrial und EBM hervorging, aber das Genre bezog sich schließlich hauptsächlich auf die amerikanische Version dieser Musik. In den späten 1980er Jahren wurde das Genre jedoch in Deutschland weiterentwickelt, als eine Reihe von Beziehungen zwischen den beiden Ländern (sowie u. a. dem Vereinigten Königreich und Belgien) entstanden, aus denen zahlreiche Subgenres hervorgingen.
V.A. : Techno! The New Dance Sound of Detroit Album 1988   1988 vom britischen Virgin-Records-Imprint 10 Records veröffentlichte Platte, die von einigen als die erste große Zusammenstellung des frühen Detroit-Techno angesehen wird. Sie wurde von dem Detroiter Techno-Produzenten Derrick May und dem A&R-Scout Neil Rushton zusammengestellt und trug dazu bei, den Begriff „Techno“ als Bezeichnung für die in den 1980er Jahren in Detroit entstandene elektronische Tanzmusik zu etablieren, die bis dahin als Ableger des Chicagoer House angesehen worden war. Die Compilation war vor allem für die europäischen Märkte von Bedeutung, da sie das Genre zum ersten Mal einem neuen Publikum vorstellte.
Technoclub Veranstaltung 1984 2000 1984 von DJ Talla 2XLC und Matthias Haibach in Frankfurt gegründete Party. Noch vor der Entwicklung des eigentlichen Techno-Genres förderte sie hierzulande die Verwendung des Wortes "Techno" für "technologische" elektronische Musik wie Synthpop und EBM. Als Detroit und Berlin ihr eigenes Konzept des Techno-Genres entwickelten, änderte sich die Verwendung des Begriffs, wobei das Fanzine Frontpage dazu beitrug, die Definition des Genres in Deutschland zwischen der Frankfurter und der Berliner Szene zu vermitteln. Die Party fand an verschiedenen Orten statt, bis sie schließlich 1987 im Dorian Gray Club landete, wo sie auch ein wichtiger Treffpunkt für die Acid-House- und Techno-Community wurde. Die Party wurde bis zur Schließung des Clubs im Jahr 2000 fortgesetzt.
Tekknozid Veranstaltung 1990 1991 Berliner Rave-Reihe, die von Wolle XDP und Tanith zwischen 1990 und 1991 organisiert wurde. Der Name war ein Portmanteau aus Acid und „Tekkno“, einem von den Veranstaltern propagierten Begriff für eine eigenständige Variante des Techno, die sich mehr auf europäische Einflüsse wie Synthpop, Industrial und Elektronik stützte und sich von nordamerikanischen Disco-, House- und Electro-Funk-Einflüssen entfernte. Als solche wurde sie für ihren härteren Stil bekannt.
Throbbing Gristle Musiker 1975 1981 Englische Band, die 1975 gegründet wurde und aus der experimentellen Performance-Kunstgruppe COUM Transmissions hervorging. Ihr Label Industrial Records gilt zusammen mit Cabaret Voltaire als Begründer des Genres der Industrial-Musik und war einflussreich für seine Experimente mit Technologien in der Musik, die die Entwicklung elektronischer Musikgenres vorantreiben sollten.
Trance Genre     Genre, das sich in den frühen 90er Jahren aus verschiedenen elektronischen Musikstilen wie Trance, Acid House und New Age entwickelte. Das Genre war vor allem in Deutschland erfolgreich und versuchte, durch seine melodische Struktur einen entspannten Zustand der Hypnose zu erreichen. Das Genre wurde in den 90er Jahren immer beliebter und brachte mehrere eigene Subgenres hervor.
Trax Records Label 1984 1991 In Chicago ansässiges Plattenlabel, das 1984 von Larry Sherman gegründet wurde, der auch die Musiker Jesse Saunders und Vince Lawrence einbezog. Das Label spielte eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der House-Musik und veröffentlichte einige der frühesten Aufnahmen des Genres, bevor es sich 1991 auflöste. In den Jahrzehnten nach dem Erfolg von Chicago House stritten sich die Künstler, die bei dem Label veröffentlicht wurden, über nicht gezahlte Tantiemen und Restzahlungen, die ihnen der 2020 verstorbene Sherman schuldete.
Tresor Bar/Club 1991 2005 / heute Der Berliner Techno-Club wurde Anfang 1991 von Dimitri Hegemann und seinen Partnern in den stillgelegten Gewölben eines ehemaligen Kaufhauses eröffnet, nachdem das Ufo 2 geschlossen wurde. Er gilt als Prototyp für die heutigen Berliner Clubs und ist einer der bekanntesten dieser Zeit. Neben dem Hard Wax wurde er zu einem weiteren Knotenpunkt der „Achse Berlin-Detroit“ und trug mit seinem industriellen Interieur und Sound zur modernen Ästhetik des Techno bei. Der Club existierte bis 2005 an seinem Standort am Potsdamer Platz, bevor er 2007 in einem neuen Gebäude wiedereröffnet wurde, wo er auch heute noch betrieben wird.
Turbine (Rosenheim) Bar/Club   1991 Schöneberger Club in einer ehemaligen Drogerie, in dem einige der ersten Acid-House-Partys in Berlin stattfanden. Gegründet von Dr. Motte, musste der Club 1991 schließen, bevor er 1994 in Kreuzberg einen neuen Standort fand.
Ufo Bar/Club 1988 1989 / 1990 Das Ufo gilt als Berlins erster Acid- und Techno-Club und wurde 1988 von Achim Kohlberger, Dimitri Hegemann und Carola Stoiber gegründet. Zu den DJs des Clubs gehörten Tanith, Jonzon, Rok, Dr. Motte und Kid Paul. Bekannt ist der Club auch als Gastgeber der Afterparty der ersten Loveparade 1989. Wie viele andere Clubs zu dieser Zeit wurde er illegal betrieben. Der Zugang war nur über den Keller des Fischbüros möglich, und es gab nur Platz für 30-50 Personen. Nach der Schließung aufgrund von Lärmbeschwerden existierte das Ufo als Wanderclub weiter, bevor es sich in einer neuen Location (einem ehemaligen Supermarkt) als Ufo 2 bis 1990 niederließ.
Underground Resistance (Mike Banks, Robert Hood, and Jeff Mills) Band 1989   Das radikale Detroiter Kollektiv wurde 1989 von den DJs Jeff Mills, Robert Hood und Mike Banks gegründet. Sie ließen sich von den Black Panthers inspirieren und gründeten das Projekt, um auf die rassischen und wirtschaftlichen Ungerechtigkeiten in ihrer Stadt und auf nationaler Ebene zu reagieren, wobei sie die Musik als Instrument zur Verbreitung ihrer politischen Botschaften nutzten. Die drei wurden zu Schlüsselfiguren der zweiten Techno-Generation in Detroit und fanden auch in Berlin Unterstützung, veröffentlichten auf dem hauseigenen Tresor-Label und stärkten die „Achse Berlin-Detroit“.
Walfisch Bar/Club 1991 1993 Afterhour-Club, der von 1991 bis 1993 in einer ehemaligen Kneipe in der oberen Etage des U-Bahnhofs Berlin-Mitte Heinrich-Heine-Straße existierte. Gegründet von Zappa, wurde er zu einer frühen und wichtigen Institution der Berliner Techno-Szene. Zappa, Der Würfler, Frankie, Tanith, DJ Rok und andere spielten hier. Heute befindet sich in den Räumlichkeiten der Kit Kat Club.
Warehouse Bar/Club 1990 1996 1990 gegründeter Club in Köln, der zu einem Vorposten der Acid-House- und Techno-Szene wurde. Viele internationale und deutsche DJs traten hier auf, und der Club war 1992 Mitveranstalter des zweiten Mayday-Raves. Nachdem der Club 1994 gezwungen war, seine ursprüngliche Location zu verlassen, zog er in einen neuen Raum um, bevor er 1996 endgültig geschlossen wurde, obwohl in den folgenden Jahren Partys in verschiedenen Locations stattfanden.
Warp Label     1989 gegründetes Label aus Sheffield, dessen Compilation-Reihe Artificial Intelligence (1992-94) als eines der frühesten Beispiele für die Genres IDM (Intelligent Dance Music) und Ambient Techno gilt. Die Compilations, die eher für den Heimgebrauch als für den Club gedacht waren, verschmolzen die atmosphärischen Klänge der Ambient-Musik mit den rhythmischen Elementen des Techno. Das heute in London ansässige Label hat die elektronische Musik in den folgenden 30 Jahren bis heute beeinflusst.
Westbam Musiker     Alias Maximilian Lenz, deutscher Punkmusiker, der Mitte der 1980er Jahre zum DJ wurde und sich stark in der Technoszene des Landes engagierte. Westbam spielte 1989 auf der ersten Loveparade und danach jedes Jahr bis 2008 und schrieb zwischen 1997 und 2008 die Loveparade-Hymnen. Im Jahr 1991 war er außerdem Mitbegründer des beliebten Mayday-Festivals.
Wolle XDP Musiker     Alias Wolfram Neugebauer, Organisator einiger der ersten großen Raves in Deutschland, wie z. B. Tekknozid. Als ehemaliger Ostberliner nutzte er für seine Partys Locations in der ehemaligen DDR, wie das ehemalige Haus der jungen Talente, und erschloss sich ein Publikum aus ehemaligen Ostberlinern, das auch aus dem Westen angezogen wurde.
Zappa Musiker     Alias Stefan Fellenberg, ein früher Protagonist der Berliner Technoszene, der den Afterhour-Club Walfisch gründete und als Resident-DJ bei einflussreichen Veranstaltungen und Clubs wie Tekknozid und Tresor auflegte, wo er auch für die Instandhaltung zuständig war.

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