Lina Ehrentraut

Lina Ehrentraut © Damian Rosellen

geboren 1993 in Neuss, hat 2013-2020 Buchkunst/Grafik-Design an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig in der Illustrationsklasse bei Thomas Müller studiert und ihr Diplom gemacht. Sie arbeitet mit drei Freund*innen im „SQUASH“-Team. Als Kollektiv gestalten sie seit 2018 Zines, Comics, Lesungen und Ausstellungen. 2019 hat sie den e.o.plauen Förderpreis bekommen.

Lina Ehrentraut © Lina Ehrentraut

„Ohne Versöhnung könnten keine dauerhaften Beziehungen bestehen.”

Kannst du uns sagen, was du mit deinem Werk vermitteln wolltest? Was waren die Inspirationen und Ideen, die beim Schaffen des Werkes ausschlaggebend waren?

In meinem Bild zum Thema Versöhnung wollte ich vor allem die verschiedenen Gefühle, die immer mit einer Versöhnung einhergehen zeigen. Wenn man sich mit jemandem oder etwas versöhnt, heißt das, dass vorher ein Konflikt vorhanden war. Dieser wird aufgelöst und in dieser Änderung der Situation besteht Potenzial, dadurch jegliche Beziehungen weiterzuentwickeln. Ich wollte mehrere Personen abbilden, weil eine Versöhnung immer mit Kommunikation zwischen Menschen zusammenhängt.
 
Warum ist das Thema der Versöhnung wichtig für dich?

Ohne Versöhnung könnten keine dauerhaften Beziehungen aller Art bestehen. Die Weiterentwicklung des eigenen Ichs und der Beziehungen mit anderen geschieht häufig durch gelöste Konflikte - große und kleine.
 
Wie war der kreative Prozess bei der Schaffung dieses Kunstwerks? Planst du viel im Voraus, und entsteht erst der Text oder die Illustration oder umgekehrt? Welche Medien und Methoden haben Sie angewendet?

Ich arbeite meistens sehr selbstbezogen. Deshalb habe ich an Situationen mit Freund*innen gedacht und wie schwierig es oft ist, sich zu versöhnen – aber auch wie schön. Um diese Gefühle darzustellen, habe ich bei der Arbeit drei verschiedene Mittel benutzt: Die Figuren, Smileys und abstrakte Bilder – drei bildnerische Elemente, die ich immer wieder nutze und weiterentwickle.  Meine Art des Storytellings ist generell detail- und umfangreich und dadurch langsam, deshalb habe ich mich für eine Momentaufnahme entschieden und keinen Text verwendet. Die Situation ist universell, es gibt daher auch keinen konkreten Raum, jede*r kann sich damit vertraut fühlen.
 
Was wäre sonst noch wichtig zu wissen in Zusammenhang mit deinem Werk?

Ich mache Comics und male. Gefühle spielen in meinen Bildern und Geschichten eine große Rolle. Außerdem beschäftige ich mich mit Textilien und Fashion. Gerne verbinde ich alle diese Dinge in Heft-/Buchform – auch mit meinem Team SQUASH, bestehend aus Malwine Stauss, Eva Gräbeldinger, Franz Impler und mir. Zusammen produzieren wir die SQUASH-zines zu verschiedenen Themen.

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