Image + Bias

Image & Bias Open Call Visual Illustration: Goethe-Institut San Francisco

Vom 1. März bis zum 23. Mai haben das Goethe-Institut, Gray Area, das Fotomuseum Winterthur und Artivive Künstler*innen, Designer*innen und die allgemeine Öffentlichkeit dazu eingeladen, kreative Darstellungen einzureichen die sich mit der Tatsache auseinandersetzen, dass Technologien sich immer stärker dazu eignen, die visuelle Wahrnehmung der Realität zu verändern.

Eine internationale Jury aus Künstler*innen, Kurator*innen und Wissenschaftler*innen hatte die schwierige Aufgabe, aus über 150 Einreichungen die besten zehn Projekte* auszuwählen.

Augmented Reality zur Visualisierung von ‚Bias‘ und Diskriminierung

 

Ausgangspunkt des Projektes sind die gegenwärtigen Bedenken rund um die wachsende Tendenz von Technologie, die visuelle Wahrnehmung der Realität zu verändern. So stellen beispielsweise gefälschte Fotos und Videos, die mithilfe von Deep Neural Networks erzeugt werden, eine zunehmende Bedrohung für Privatsphäre und Demokratie dar.

Die Beiträge können verschiedene Formen der Diskriminierung und Ausgrenzung technologiebasierter Systeme und Mechanismen sowie ihrer ‚Bias‘ – d.h. der in sie eingeschriebenen Vorurteile – untersuchen. Darüber hinaus können Teilnehmende Ideen einbringen, um der Aktualisierung und Fortschreibung von Vorurteilen und Diskriminierung entgegenzuwirken. Teilnehmer*innen können sich mit technologiebasierten visuellen Systemen in den folgenden Bereichen befassen, wobei sie nicht auf diese beschränkt sind:
  • Werbung
  • Journalismus & Fake News
  • Robotik
  • Medizinische Anwendungen
  • Überwachungssysteme
  • Kosmetik
Technologie ist niemals neutral. In ihr finden sich Vorurteile und Diskriminierungen eingeschrieben, die tief in unserer Gesellschaft verankert sind. Bilder und Bildpraktiken spielen in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle: Bilderkennungsverfahren können Vorurteile und Strukturen von Diskriminierung erzeugen und weiter verhärten. Unterentwickelte KI-Modelle im Gesundheitssystem zum Bespiel, beschleunigen und vertiefen die Diskriminierungspotenziale durch Unterscheidungen, die die einen privilegieren und die anderen ausgrenzen.

Die Jury

Anum Awan
Anum ist Interaktionsdesigner*in und Künstler*in für neue Medien mit Sitz
Anum Awan
Courtesy of Anum Awan
in Oakland, Kalifornien (Ramaytush Ohlone Land). Anum schafft Mixed-Reality-Erfahrungen durch die Verschmelzung von physischen und digitalen Medien, die queere, migrantische und nicht-westliche Narrative in den Mittelpunkt stellen. Anums Arbeit manifestiert sich als Installationen, Projektionen, Videos, Live-Visuals und programmierte Elektronik.

Anum erhielt einen Master in Interaction Design vom California College of the Arts und einen BFA in Grafikdesign vom Massachusetts College of Art and Design. Anum ist Mitglied des in Oakland ansässigen Experience Design Kollektivs, Macro Waves, arbeitet beruflich als Senior UX Designer bei Adobe und ist außerdem eines der Vorstandsmitglieder von Gray Area.

Erandy Vergara
Erandy Vergara ist Kuratorin und Forscherin und lebt in Montreal. Ihre
Erandy Vergara
© Josee Brouillard
Hauptforschungsinteressen umfassen Feminismus, globale Kunstgeschichte, kuratorische Studien und Postkolonialismus, mit einem besonderen Interesse an Internetkulturen, künstlicher Intelligenz und der Ethik und Ästhetik der Partizipation. Sie hat einen MA von der Concordia University und einen PhD in Kunstgeschichte von der McGill University. Zu ihren jüngsten Ausstellungen gehören: Critical Proximity: Something About Human Connections That Can Happen When There Is A Fissure (Oboro, 15. März - 14. Mai 2021) Eva und Franco Mattes: What Has Been Seen (Fondation Phi pour l'art contemporain, November 2019-März 2020) Speculative Cultures: A Virtual Reality Art Exhibition, kuratiert mit Tina Sauerländer (Anna-Maria and Stephen Kellen Gallery, Parsons School of Design, New York, 2019).

Iris Long
Iris Long ist Autorin und unabhängige Kuratorin. Sie arbeitet derzeit als
Iris Long
Courtesy of Iris Long
Forscherin zu Kunst, Wissenschaft und Technologie an der Central Academy of Fine Arts, mit dem Forschungsschwerpunkt, wie Kunst auf die aktuelle globale Realität von Ubiquitous Computing und Big Data reagiert. Sie hält Vorlesungen über Datenkunst an der CAFA. Sie war auf der Shortlist des ersten M21-IAAC Award (International Awards for Art Criticism). Ihre Übersetzungsarbeit, Rethinking Curating: Art after New Media, wurde 2016 von den AAC Art China Awards nominiert. Im Jahr 2018 wurde sie mit dem Hyundai Blue Prize für Kuratoren ausgezeichnet. Ihre Forschungsarbeit wurde präsentiert in "Art and Artificial Intelligence" (Open Conference, ZKM), "Korea Research Fellow" (MMCA), "Art Machines: International Symposium on Computational Media Art (ISCMA)"(Hong Kong),International Symposium on Electronic Art and Digital Research in the Humanities and Arts und ISEA.

Iris hat einen Master-Abschluss in Critical Writing in Art and Design vom Royal College of Art, UK und einen Bachelor-Abschluss in Journalismus und Kommunikation von der Tsinghua Universität, China.

Mattis Kuhn
Matthis Kuhn, Künstler und Kurator, arbeitet an der wechselseitigen Gestaltung von Menschen, Maschinen
Mattis Kuhn
© Julia Jesionek
und der gemeinsamen Umwelt. Der Fokus liegt auf digitalen Maschinen (Algorithmen, künstliche Intelligenz, formale Systeme, Software) und der Verflechtung von Geisteswissenschaften und Technik. Für den Frankfurter Kunstverein kuratierte er die Ausstellungen I am here to learn - On Machinic Interpretations of the World und How to Make a Paradise - Seducement and Dependence in Generated Worlds. Seine Arbeiten wurden u.a. im ZKM Karlsruhe und im EMAF Osnabrück ausgestellt. Er hielt Vorträge über KI & Kunst im ZKM Karlsruhe, der Stiftung Niedersachsen, der Evangelischen Akademie und dem Goethe-Institut u.a.

Er studierte Kunst an der Hochschule für Gestaltung Offenbach und Experimentelle Informatik an der Hochschule für Medienkunst Köln.

Mushon Zer-Aviv
Mushon Zer-Aviv ist Designer, Forscher, Pädagoge und Medienaktivist
 Mushon Zer-Aviv
Courtesy of Mushon Zer-Aviv
und lebt in Tel Aviv. Seine Hassliebe zu Daten prägt seine Designarbeit, Kunstwerke, Aktivismus, Forschung, Lehre, Workshops und sein Leben in der Stadt. Unter anderem ist Mushon der Mitbegründer von Shual.com - einem schlauen Designstudio; YouAreNotHere. org - eine Tour durch Gaza durch die Straßen von Tel Aviv; Kriegspiel - eine Computerspielversion des Situationistischen Kriegsspiels; die Normalizing Machine - die Erforschung algorithmischer Vorurteile; die AdNauseam-Erweiterung - Werbung anklicken, damit man es nicht muss; und mehrere Initiativen zur Regierungstransparenz und Bürgerbeteiligung mit dem Public Knowledge Workshop; Mushon entwarf auch die Karten für Waze.com und leitete das Design von Localize.city. Mushon ist ein Alumni von Eyebeam - einem Kunst- und Technologiezentrum in New York. Er unterrichtet digitale Medien als leitendes Fakultätsmitglied an der Shenkar School of Engineering and Design. Zuvor lehrte er neue Medienforschung an der NYU und Open Source Design an der Parsons the New School of Design und in der Bezalel Academy of Art & Design. Lesen Sie ihn auf Mushon.com und folgen Sie ihm unter @mushon.

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