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Einen Moringa-Baum aus Samen selbst ziehen

Die Saatgutbibliothek
© Goethe-Institut

Anzucht im Sommer von März bis September

Der Moringa-Baum kommt ursprünglich aus Indien und wird auch Meerrettichbaum, Klärmittelbaum oder Wunderbaum genannt.

Er gilt als einer der weltweit wichtigsten Bäume und erfreut sich zunehmender Beliebtheit.
Er verdankt seine Bekanntheit unter anderem der Tatsache, dass alle Pflanzenteile, von den Blättern über die Zweige bis hin zur Wurzel, nutzbringend eingesetzt werden können. Der Moringa-Baum ist einfach zu kultivieren.

Vorgehensweise:

  1. Die Samen 12 Stunden vor der Aussaat in Wasser einweichen und dann mit 5 cm Saattiefe aussäen. Die Saat keimt bereits nach einer Woche.
  2. Die Aussaat sollte möglichst direkt am endgültigen Standort erfolgen. Bei einer Aussaat im Haus oder auf dem Balkon sollte ein großes Pflanzgefäß verwendet werden, das den Wurzeln ausreichend Platz bietet.
  3. Bei Anzucht in Plastikbeuteln oder kleineren Töpfen sollte das Auspflanzen ins Freiland bei warmer Witterung erfolgen und auch erst dann, wenn die Pflanzen eine Höhe von mindestens 80 cm erreicht haben.
  4. Der Moringa-Baum gedeiht in jedem Boden, vorausgesetzt, dass das Wasser ausreichend gut abfließen kann, denn die Pflanze reagiert sehr empfindlich auf Überwässerung und braucht eigentlich nur sehr wenig Wasser.
  5. Die Anzucht von Moringa-Bäumen kann auch mit Stecklingen erfolgen, wobei die als Stecklinge verwendeten Triebe mindestens einen Meter lang und mindestens ein Jahr alt sein müssen. Das Auspflanzen der Stecklinge ist von März bis September sowohl im Freiland als auch im Topf möglich.

Gießen und Düngen:
Der Moringa-Baum kann Trockenheit gut aushalten und braucht nur wenig Wasser. Überwässerung und schlecht abfließendes Wasser verträgt er ebenso wenig wie Frost. Doch selbst wenn alle oberirdischen Teile der Pflanze absterben, wächst sie an derselben Stelle wieder nach, sobald die klimatischen Bedingungen wieder günstiger sind.

Die Düngung sollte im Winter mit natürlichem, organischen Dünger erfolgen, damit es die Wurzeln warm haben und der Baum die winterliche Kälte besser übersteht, aber auch um eine ausreichende Nährstoffversorgung und hohe Erträge bei Blättern, Früchten und Samen zu erzielen.

Pflege des Moringa-Baums:

Kaum ein Baum wächst so schnell wie der Moringa-Baum, er kann innerhalb eines Jahres um bis zu drei Meter wachsen. Deshalb muss er bei der Anzucht im Haus auf einen Meter Höhe zurückgeschnitten werden, um das Breitenwachstum mit dichtem Blattwerk und einer großen Anzahl von Blütenansätzen anzuregen. Die Blüten des Moringa-Baums haben eine gelblich weiße Färbung, sind relativ groß und wirken sehr anziehend auf Bienen. Sowohl die Blüten als auch die noch kleinen rohen grünen Samenkapseln eignen sich sehr gut zum Verzehr. Ausgereifte und getrocknete Samen lassen sich wiederum vielfältig für die Zubereitung von Speisen und Heilmitteln einsetzen. Außerdem eignen sie sich, um Trinkwasser von Verunreinigungen aller Art, Mikroben und Parasiten zu reinigen.

Die Pflanze kann, wie bereits erwähnt, Überwässerung und schlecht abziehende Bodenfeuchtigkeit, Kälte, Frost und Winterwind nur sehr schlecht vertragen, große Trockenheit hingegen problemlos. Doch der Baum wird nicht umsonst auch „Wunderbaum“ genannt, denn selbst wenn er unter Frosteinwirkung eingeht, wird er im Frühjahr stets wieder neu wachsen. Man sollte also nie die Zuversicht verlieren.
Nur wenige Bäume auf der Welt sind so nützlich für Mensch und Tier wie der Moringa-Baum. Blätter und junge Zweige können als Tierfutter verwendet werden. Und auch für die menschliche Ernährung haben die Blätter mit ihrem hohen Gehalt an verschiedenartigen Vitaminen einen unschätzbaren Wert.

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