Oft genug werden durch Finanzierungen nur vollständige oder halbfertige Projekte unterstützt, was Künstlerinnen und Kulturschaffende im nicht unterstützten kreativen Prozess unter Druck setzt. Als Antwort auf diese Herausforderung wird das Goethe-Institut seinen Veranstaltungssaal„ Studio Takhshīna ستوديو تخشينة “ in Bustan für unabhängige Kulturschaffende und Gruppen öffnen, und diesen einen Raum zur Verfügung stellen, in dem sie alleine oder mit anderen arbeiten können.
Im ägyptischen Dialekt beschreibt das Wort „Takhshīna تخشينة“ einen Gegenstand, den man verwendet, um die Funktionalität und Stabilität eines Haushaltsgegenstandes wie eines wackeligen Tisches oder einer Tür wieder herzustellen, am ehesten zu übersetzen mit dem Wort “Spahn”. Es ist ein sehr kleines Teil, das fehlt, um die ursprüngliche Beweglichkeit oder Funktion wiederherzustellen.
Unser Ziel für dieses Projekt ist es, der unabhängigen Kulturszene in Ägypten eine ähnliche Hilfe zur Verfügung zu stellen, wie dieser kleine Hilfsgegenstand des ägyptischen Alltags, der uns zu diesem Namen inspiriert hat.
THE GOETHE-INSTITUT IN BUSTAN
Als Ahmed Mohamed Mazloum Pasha 1920 nach Kairo kam, ließ er eine Villa in der exklusiven Wohngegend von Bustan errichten. Die Pläne für den Bau stammten vom französischen Architekten Roulan, und alle Materialien mit Ausnahme der roten Ziegeln, die das dominierende architektonische Merkmal sind, wurden aus Frankreich importiert. Bis heute sind die Initialen von Ahmed Mazloum Pasha am Haupteingang eingraviert.Das Kulturabkommen von 1959 zwischen der Republik Ägypten und der Bundesrepublik Deutschland ermöglichte es Deutschland, dieses Haus 1961 für das Goethe-Institut zu kaufen. Seitdem hat das Gebäude viele historische Momente erlebt und ist neben anderen wichtigen Kulturinstitutionen in Downtown Kairo zu einem wichtigen kulturellen Zentrum geworden. Der Veranstaltungsraum des alten Goethe-Instituts soll nun als „Studio Takhshīna ستوديو تخشينة“ weiterhin der unabhängigen Kulturszene Ägyptens dienen.