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Jessica Lind
Kleine Monster

Kleine Monster Hanser-Literaturverlage (Hanser Berlin)

Inhalt

Ein feinsinniger Pageturner
Nominiert für den Österreichischen Buchpreis 2024
Ein soghafter Roman über die zerstörerische Kraft des Ungesagten. »Einzigartig und nervenzerfetzend.« Doris Knecht

Pia und Jakob sitzen im Klassenzimmer der 2B, ihnen gegenüber die Lehrerin ihres Sohnes. Es habe einen Vorfall gegeben, mit einem Mädchen. Pia kann zunächst nicht glauben, was ihrem siebenjährigen Kind da vorgeworfen wird. Denn Luca ist ein guter Junge, klug und sensibel. Sein Vater hat daran keinen Zweifel. Aber Pia kennt die Abgründe, die auch in Kindern schlummern, das Misstrauen der anderen erinnert sie an ihre eigene Kindheit. Sie lässt ihren Sohn nicht mehr aus den Augen und sieht einen Menschen, der ihr von Tag zu Tag fremder wird. Bei dem Versuch, ihre Familie zu schützen, wird Pia schließlich mit ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert. Ein fesselndes psychologisches Drama über die Illusion einer heilen Kindheit.

Anmerkungen & Begründungen von  Jury-Mitgliedern

Der Roman wurde für den Österreichischen Buchpreis 2024 nominiert. Im Mittelpunkt steht die Darstellung der Abgründe der Kinderseelen, der zerstörerischen Kraft des Ungesagten sowie der Herausforderungen der Elternschaft in der heutigen Zeit. Die österreichische Autorin Jessica Lind stellt im Roman gegensätzliche Kindheitsbilder dar, die die Illusion einer heilen Kindheit zerstören. Lind erzählt hier von dem Elternpaar Pia und Jakob, die ihr siebenjähriges Kind Luca von der Schule abholen mussten. Es habe einen Vorfall gegeben, mit einem Mädchen. Zunächst können die Eltern das nicht glauben, denn das Kind ist gut, höflich und sensibel. Aber der Vorfall und die Folgen stellen die Eltern, vor allem die Mutter, vor große Herausforderungen. Durch den Vorfall und das Misstrauen der anderen gegenüber ihrem Kind und ihnen als Eltern wird sie mit ihrer eigenen Kindheit, mit den Erinnerungen an den schockierenden Tod ihrer jüngeren Schwester, und mit der quälenden Frage konfrontiert, ob die ältere Adoptivtochter aus Eifersucht die Kleine ertrinken ließ und nicht geholfen hatte.

Es wird in diesem Roman packend dargestellt, wie das Erlebte, die Erinnerungen und die Traumata aus der Vergangenheit unser Denken, Handeln und Erziehungsstil leiten und bestimmen. Der Roman kann als Plädoyer dafür verstanden werden, sich den eigenen Traumata zu stellen, damit man nicht dieselben Fehler mit den eigenen Kindern reproduziert. Interessant ist auch, dass der Roman die Prinzipien der gleichberechtigten Elternschaft in den Mittelpunkt stellt und auch das Dilemma der Mütter und die Hilflosigkeit gegenüber den unterschiedlichen Herausforderungen, die das Elternsein mit sich heutzutage bringt. Somit spricht der Roman alltägliche Themen an, die Menschen auch in der arabischen Welt beschäftigen.

ISBN-Nummer: 978-3-446-28144-8
Seiten: 256 Seiten
Verlag: Hanser-Literaturverlage (Hanser Berlin)
Erscheinungsjahr: 2024
 
targmat:na
Das Literaturportal „targmat:na“ präsentiert ausgewählte, deutschsprachige Neuerscheinungen, die von einer Expert*innen-Jury zur Übersetzung ins Arabische empfohlen werden.

 

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