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Kinder lesen Illustration: Warda Ahmed

TI 30.11.2021, klo 9-17 CET

Online Literaturhaus Berlin

Fostering diversity in children’s book publishing

Kinderbücher prägen das Weltbild, mit dem wir aufwachsen. Für Kinder ist es wichtig, sich in Geschichten, Illustrationen und Erzählungen wiederfinden zu können und gleichzeitig die Vielfalt an Lebensrealitäten, die sie umgeben, kennenzulernen. Spiegelt die aktuelle Kinderliteratur in Deutschland, Finnland und anderen (nord)europäischen Ländern die diversen Gesellschaften, in denen wir leben, wider, oder macht sie einen wachsenden Teil ihrer jungen Bevölkerung unsichtbar?

Die Frage nach gleichberechtigter Teilhabe beschäftigt unsere vielfältigen Gesellschaften in Europa. Das Projekt DRIN - Visionen für Kinderbücher befasst sich mit der Notwendigkeit, alle Menschen zu befähigen und in die Lage zu versetzen, an unseren Gesellschaften teilzunehmen. Wie können alternative, unterrepräsentierte Narrative, Stimmen und Bilder eingebracht werden? Welche guten Beispiele können wir teilen? Und was können die verschiedenen Akteur*innen in diesem Bereich - Autor*innen, Illustrator*innen, Verleger*innen, Bibliotheken und Leser*innen - voneinander lernen?

Dieser Fachtag bringt die Erfahrungen und Netzwerke des Projekts DRIN seit 2018 zusammen und nimmt die Strukturen hinter dem Buch unter die Lupe, indem Akteur*innen der verschiedenen Phasen eines jeden Buchs eine Stimme gegeben wird: von Ausbildung hin zum Schreiben und Illustrieren, vom Verlegen zur Nutzung des Buchs in Bibliotheken und Schulen. Ziel des Fachtags ist die Diversifizierung der Strukturen und Aktanten auf dem Buchmarkt zu diskutieren und voranzubringen. 

Zu Beginn des Tages findet zudem der Launch der Publikation In Our Own Words: BIPOC Perspectives in Children's Literature statt, die im Rahmen des Projekts DRIN entstanden ist und auf die Relevanz von mehr Diversität nicht nur in den Geschichten, sondern auch in den Strukturen der Literaturbranche fokussiert.

Alle Vorträge werden gestreamt. Die Veranstaltung wird von Patricia Redzewsky moderiert.

ProgramM (alle Zeiten in MEZ)

Direktlink zum Stream (9-12 Uhr): 

9.00-9.10 Willkommen durch das Goethe-Institut Finnland und seine Partner

9.10-9.40 Launch der Publikation In Our Own Words: BIPOC Perspectives in Children's Literature durch Chantal-Fleur Sandjon, Jasmina El Bouamraoui und Warda Ahmed 

9.45-10.05 Ayse Koca (Norsk BarnbokinstituttNorwegen): Wie können Personaleinstellungen einen Unterschied hinsichtlich der Diversität in Literatur machen?
Ayse Koca is Autorin, frühere Lehrerin, und Journalistin. Derzeit arbeitet sie beim Norwegischen Institut für Kinderbücher. Ihre multikulturelle Identität ist das Ergebnis des Aufwachsens in Norwegen mit Eltern, die aus der Türkei eingewandert sind.
 
10.05-10.25 Leyla Bautista (Dänemark): Challenging the dominant discourse as creative professionals of the global majority- acknowledging the emotional labour
Leyla Bautista ist freiberufliche Illustratorin, Museumspädagogin am Thorvaldsen Museum und Nikolaj Kunsthal, Rednerin und Facilitatorin. Sie hat einen Master in Cross-Cultural Studies von der Universität Kopenhagen und hat die Benutzung ethnischer Stereotype in dänischer Kinderliteratur untersucht. Ihre Illustrationen lassen sich in Zeitschriften, Wohnungen, als Animationen und in Büchern, manchmal zusammen mit Lyrik, finden.

10.25-10.45 Ayşe Bosse (Deutschland): Fühlen und Schreiben
Ayşe Bosse arbeitet als Autorin und Trauerbegleiterin. Ihre Bücher für Kinder und Jugendliche (»Weil du mir so fehlst«, »Einfach so weg«) wurden viel beachtete, große Erfolge. Ihr erster Kinderroman »Pembo« wurde ausgezeichnet und für den Jugendliteraturpreis nominiert. Ayşe Bosse wuchs in einer türkisch-deutschen Familie auf und lebt heute in Hamburg.

Kaffeepause

11.00-11.20 Chafina Bendahman (Niederlande): Every Story Matters
Chafina Bendahman ist Künstlerin, Produzentin und Unternehmerin. 2014 hat sie ihr eigenes Storytelling-Unternehmen ROSE stories gegründet, das erfolgreich Geschichten aus einer bisher nicht erzählten Perspektive sammelt, produziert und veröffentlicht.

11.20-11.40 Dr. Nadia Mansour (Universität Aarhus, Dänemark): Negotiating identities and cultures while reading Multicultural Literature
Nadia Mansour hat an der pädagogischen Fakultät der Universität Aarhus promoviert. Ihre Forschung fokussiert auf multikulturelle Literatur im dänischen Kontext und die Frage, wie diese Bücher in dänischen Schulen genutzt werden können, um die Kompetenzen der Schüler*innen zu entwickeln und um unterrepräsentierte Stimmen in Schulen miteinzubeziehen.

11.40-12.00 Diskussion und Fragen

12.00-13.30 Mittagspause 

13.30-15.00 Workshops (nicht online)
1) Workshop zu dekolonialen Perspektiven und Praktiken, durchgeführt von Olenka Bordo Benavides (Sozialwissenschaftlerin und Pädagogin/ RAA Berlin)
Der Workshop ist auf Deutsch, Verdolmetschung ins Englische kann angeboten werden.

2) mehr_blick: wo sind unsere Geschichten? Impulse für kritisches Lesen und Buchauswählen, durchgeführt von (tâm* tran & Tamo* Stern vom Projekt mehr_blick, Deutschland)
Der Workshop ist auf Deutsch und Englisch.

Direktlink zum Stream (15-17 Uhr):

15.00-15.30 Präsentation der Workshop-Ergebnisse

Kaffeepause

VISION TALK
16.00-16.45 Prof. Dr. Maisha-Maureen Auma (Kindheit und Differenz (Diversity Studies), Hochschule Magdeburg-Stendal): Windows and Mirrors for hyperdiverse realities. Anti/De/Postcolonial Perspectives and Children's Literature 
Prof. Dr. Maureen Maisha Auma ist seit April 2008 Professorin für Kindheit und Differenz (Diversity Studies) an der Hochschule Magdeburg-Stendal. Von 2014 bis 2019 war sie Gastprofessorin am Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien und am Institut für Erziehungswissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin. Derzeit ist sie Gastprofessorin am Zentrum für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung an der Technischen Universität Berlin (2020/2021). Ihre Forschungsschwerpunkte sind Diversität, Ungleichheit und Pluralität in Lehrbüchern und Bildungsmaterialien in Ost- und Westdeutschland, intersektionale Sexualpädagogik als Empowerment for Schwarze Menschen und People of Color, Critical Whiteness, Intersektionalität, Dekolonialisierung und Critical Race Theory (CRT). 


REGISTRierung

Wenn Sie vor Ort im Literaturhaus Berlin teilnehmen möchten, schicken Sie bitte bis 24.11.2021 eine E-Mail an: anmeldungen.kultur.helsinki@goethe.de unter Angabe, an welchem der beiden Workshops Sie teilnehmen möchten.
Die Zahl der Plätze im Literaturhaus ist begrenzt. Wir folgen entsprechend der seit dem 15.11. allgemein geltenden Regeln in Berlin der 2G-Plus-Regel, d.h. vor Einlass wird ein vollständiges Impfzertifikat oder eine Bestätigung über eine Genesung von Covid-19, sowie in den Innenräumen das Tragen einer Maske. 


STREAM

Sie können auch online an der Veranstaltung über den Youtube-Kanal des Goethe-Instituts Finnland teilnehmen.
 

PARTNER des Seminars

Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur 
Sankt Michaelsbund 
Finnland-Institut in Deutschland
Norsk barnebokinstitutt - The Norwegian Institut for Children's Books

Der Fachtag ist Teil des Projekts DRIN - Visionen für Kinderbücher. Das Projekt wird von der Allianz Kulturstiftung gefördert.
Die Publikation In Our Own Words: BIPOC Perspectives in Children's Literature wird von der Aue-Stiftung unterstützt.
 

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