Die Krise der Fürsorge ist systemisch, komplex und multidimensional. Sie betrifft die Krise in der Sozial- und Gesundheitsversorgung, die humanitäre Krise infolge der Finanzkrise von 2008, die Flüchtlingskrise und jüngst die Corona-Krise sowie selbstverständlich die „Mutter“ aller Krisen für alle menschlichen und nicht-menschlichen Lebensformen: die Klimakrise.
Das Manifest der Fürsorge (Originaltitel: The Care Manifesto) stellt die Fürsorge in den Mittelpunkt des Diskurses über aktuelle Krisen: von der Kinder- und Altenpflege und der Gesundheitsversorgung bis hin zum Umweltschutz. In unserer Welt mangelt es an Fürsorge, doch die Vision einer anderen, besseren Welt bleibt.
Und obwohl der Krieg in der Ukraine zurzeit nicht nur alle anderen Krisen überschattet, sondern auch fast jede Bemühung, diese sichtbar zu machen und zu bewältigen, auf tragische Weise zurückgeworfen hat, scheint die Auseinandersetzung mit dem Prinzip der Fürsorge dringender denn je. Nicht nur als Antwort auf den Nihilismus und die Gewalt des Krieges, sondern auch als Überlebensnotwendigkeit und unsere einzige Hoffnung auf Fortschritt und eine gemeinsame Zukunft.
Das Manifest der Fürsorge entwirft die Vision einer Welt, die sich tatkräftig kümmert und hilfsbereit ist. Die AutorInnen erörtern die Rolle der Fürsorge im täglichen Leben und wie sie zum organisatorischen Prinzip in allen Bereichen des Lebens wird. Wir alle sind aufeinander angewiesen, und nur wenn wir diese gegenseitige Abhängigkeit erkennen und fördern, werden wir uns eine Welt erschließen, in der wir nicht nur leben, sondern uns auch entwickeln können.
Anlässlich der aktuellen Veröffentlichung des Buches in griechischer Sprache (März 2022 im ROPI Verlag) findet eine Veranstaltung statt, die der Präsentation von The Care Manifesto. The Politics of the Interdependence gewidmet ist. Im Anschluss folgt ein Gespräch mit AutorInnen der Publikation.
Ziel der Diskussion ist es, Das Manifest der Fürsorge in den Mittelpunkt der Debatten über aktuelle Krisen zu stellen. Wir leben in einer Welt, in der es an Fürsorge mangelt, aber das muss nicht so bleiben.
GesprächsteilnehmerInnen:
Athina Athanassiou
Andreas Chatzidakis
Marianna Fotaki
Jamie Hakim
Lynne Segal
Moderation: Irini Avramopoulou
DIE TEILNEHMER*INNEN
Irini Avramopoulou, Assistant Professorin für Sozialanthropologie, Panteion Universität
Athina Athanassiou, Professorin für Sozialanthropologie, Dekanin der Fakultät für Sozialwissenschaften, Panteion Universität
Jamie Hakim, Assistant Professor für Kommunikations-, Medien- und Kulturwissenschaften, Kings College London
Lynne Segal, Honorarprofessorin für Psychosoziale Studien, Birkbeck University of London
Marianna Fotaki, Professorin für Organisationsverhalten und Wirtschaftsethik, University of Warwick
Andreas Chatzidakis, Professor für Verbraucherverhalten und Konsumentenethik, Royal Holloway University of London
INFORMATIONEN ZUR GRIECHISCHEN AUSGABE
Titel: Manifest der Fürsorge. Die Politik der Interdependenz
AutorInnen: Andreas Chatzidakis, Jamie Hakim, Jo Littler, Catherine Rottenberg & Lynne Segal
(The Care Collective [Das Care-Kollektiv])
Vorwort zur griechischen Ausgabe: Athina Athanassiou
Nachwort zur griechischen Ausgabe: Marianna Fotaki
Übersetzung: Christiana Smyrnioti
Lektorat: Sophia Karavelis
ISBN: 978-618-5289-67-6
In Zusammenarbeit mit Goethe-Institut Athen
