Björn Kuhligk auf der 20. Internationalen Buchmesse in Thessaloniki
Auf Einladung des Goethe-Instituts Thessaloniki und des Verlags Enipnio stellt der deutsche Autor Björn Kuhligk sein Langgedicht „Die Sprache von Gibraltar“ auf der 20. Internationalen Buchmesse in Thessaloniki vor.
2014, als es noch leichtfiel, all die Menschen auf der Flucht als Problem der Mittelmeeranrainer zu verdrängen, ließen Björn Kuhligk die Berichte vom berüchtigten Grenzzaun von Melilla nicht mehr los.
Er reiste dorthin, um sich ein Bild zu machen und eine Sprache für das zu finden, was er sehen würde. Mit dem Langgedicht „Die Sprache von Gibraltar“ (Hanser Berlin Verlag, 2016) meldet sich ein politischer Mensch zu Wort und zeigt, was ein Gedicht vermag: Es greift uns an, weil es Bilder in uns erzeugt, die wir nicht wegwischen können, es trifft mit seinem rauen Ton ins Mark und duldet doch keine bloß emotionale Reaktion. Nun ist das Langgedicht in griechischer Übersetzung im Verlag Enipnio erschienen. Björn Kuhligk liest aus dem Langgedicht und spricht mit den Übersetzern Maria Oikonomou und Akis Parafelas.
ÜBER DEN AUTOR
Björn Kuhligk wurde 1975 in Berlin geboren. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u.a. 2015 das Grenzgänger-Stipendium der Robert Bosch Stiftung, 2018 den Arno-Reinfrank-Literaturpreis und 2022 das Arbeitsstipendium des Berliner Senats. Zuletzt erschienen das Erinnerungsbuch Überall Nachbarn – Wie ich auf dem Mauerweg das alte West-Berlin umrundete, bebra Verlag 2022, der Roman Der Landvermesser, Edition Atelier 2022 und das Langgedicht An einem Morgen im März, Hanser Berlin Verlag 2023.
Referent*innen und Moderator*innen:
Akis Parafelas
Dichter und Übersetzer
Akis Parafelas wurde 1989 in Thessaloniki geboren, wo er lebt und arbeitet. Er studierte Jura, Philosophie und Germanistik. Sein erstes Buch mit dem Titel "Parasemantics" erschien 2018 im Verlag Thraka und wurde 2022 im Verlag Enipio neu aufgelegt. Er wurde mit dem Preis für Lyrik-Newcomer der Zeitschrift "Der Leser" ausgezeichnet und in die Shortlist entsprechender Preise der „Hellenischen Schriftstellervereinigung“ aufgenommen. Zusammen mit Maria Oikonomou übersetzte er den Gedichtband "Die Sprache von Gibraltar" von Björn Kuhligk aus dem Deutschen. Demnächst erscheint im Enipnio-Verlag eine Anthologie mit Gedichten von Erich Fried in Zusammenarbeit mit dem Dichter Giorgos Lillis. Seine Übersetzungen wurden bereits in der Literaturzeitschrift "Entefktirio", weitere Texte auch in anderen Online-Zeitschriften veröffentlicht.
Maria Oikonomou
Professorin für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft und Übersetzerinin der Abteilung für Deutsche Sprache und Philologie und Übersetzerin
Maria Oikonomou ist Professorin für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft in der Abteilung für Deutsche Sprache und Philologie der Aristoteles-Universität Thessaloniki. Von 2008 bis 2019 war sie – unter anderem im Wissenschaftlichen Exzellenzprogramm für Frauen – am Institut für Byzantinistik und Neogräzistik der Universität Wien tätig, unterrichtete und forschte an der Ludwig-Maximilians-Universität München (2001-2007) und war Visiting Research Fellow an der Universität Princeton. Ihre Lehre und Forschungsinteressen richten sich auf Phänomene der "Kreuzung" und der "Grenze", von den Poetiken der Migration bis hin zu Theorien und Praktiken der Übersetzung oder den Begegnungen der Literatur mit anderen Medien.
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