Ausstellungsführung, Filmvorführung und Künstlergespräch Bauhaus Imaginista Collected Research // Two Stones

Ausstellungsführung, Filmvorführung und Künstlergespräch mit Marion von Osten (Berlin) und Wendelien van Oldenborgh (Rotterdam, Berlin)

   
„Bauhaus Imaginista Collected Research“ im Goethe-Institut Athen ist weniger eine Ausstellung als eine begehbare Installation, ein Archiv oder eine Forschungsstation. Erzählt werden hier die internationalen Geschichten des Bauhaus und seiner Interpretationen und Aneignungen in China, Indien, der Sowjetunion, Japan, Brasilien, Nigeria, Marokko und den USA. Auf ihrem Rundgang durch die Installation wird die Forscherin, Autorin und Kuratorin Marion von Osten (Berlin) einen Einblick in diese faszinierende Geschichte der Moderne als kosmopolitisches Projekt geben.
 
@ Wendelien van Oldenborgh Der Film der Künstlerin Wendelien van Oldenborgh präsentiert zwei Figuren: die am Bauhaus ausgebildete Architektin Lotte Stam-Beese und die Autorin, Herausgeberin und Bürgerrechtsaktivistin Hermine Huiswoud. Sowohl Stam-Beeses Konzepte des Wohnungsbaus sowie Huiswouds Kämpfe um ethnische und soziale Gleichheit entstanden durch einen Bezug auf den Kommunismus. Auch wenn sie sich nie persönlich kennengelernt haben, machten beide Frauen Anfang der 1930er Jahre Erfahrungen mit dem Leben in der Sowjetunion und sollten schließlich den öffentlichen Diskurs in den Niederlanden der 1950er Jahre beeinflussen. Der Film konzentriert sich auf zwei Orte: das konstruktivistische Viertel rund um das Traktorenwerk ChTS im ukrainischen Charkiw, welches Stam-Beese als Mitglied eines sowjetischen Planungskollektivs in den 1930er Jahren mitgestaltet hatte, und das in den 1950er Jahren errichtete Pendrecht-Viertel in Rotterdam, in dem sich Stam-Beeses Ideen zum Städtebau niederschlugen. Der Film überblendet diese beiden Orte ebenso wie die Vermächtnisse beider Frauen und zeigt Resonanzen und Dissonanzen ihrer Ideale und Lebenserfahrungen.
 
Wir zeigen den Film in Anwesenheit der Künstlerin.

   
Wendelien van Oldenborgh

Wendelien van Oldenborgh ist Künstlerin, die Film – insbesondere das Format des öffentlichen Filmdrehs – als Form der sozialen Produktion einsetzt. Neben Themen wie die Überlieferung von Geschichte, sprachliche Abweichungen und hybride Identitäten untersucht van
Oldenborgh häufig Aspekte der niederländischen Kolonialgeschichte und deren Auswirkungen und Folgen in der heutigen niederländischen Gesellschaft. Van Oldenborghs Arbeit wurde vielfach ausgestellt; ihr Projekt Cinema Olanda wurde kürzlich im Niederländischen Pavillon der 57. Venedig Biennale gezeigt (2017). Sie wurde von den Kuratoren beauftragt, eine Arbeit für das Kapitel „Moving Away“ von bauhaus imaginista zu entwickeln. Diese Arbeit basiert auf ihrer Recherche über das Leben und die Arbeit der Bauhaus-Architektin Lotte Stam-Beese und deren Vermächtnis in den heutigen Niederlanden.
 
Marion von Osten

Marion von Osten ist Kuratorin, Wissenschaftlerin und Autorin und seit 2014 künstlerische Leiterin, Kuratorin und Forscherin für bauhaus imaginista (2018–19). Zu ihren neueren Forschungs- und Ausstellungsprojekten zählen „Viet Nam Discourse“, Württembergischer Kunstverein, Stuttgart, und Tensta Konsthall, Stockholm (2016– 18); „In the Desert of Modernity – Colonial Planning and After“, Les Abattoirs de Casablanca (2009) und Haus der Kulturen der Welt, Berlin (2008); sowie „Projekt Migration“ (mit Kathrin Rhomberg), Kölnischer Kunstverein (2003–06). Zu von Ostens Publikationen zählen: (als Mitherausgeberin) Transcultural Modernisms (2013), Das Erziehungsbild. Zur visuellen Kultur des Pädagogischen (2010) und Colonial Modern. Aesthetics of the Past, Rebellions for the Future (2010).

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