Mariana Hahn

Mariana Hahn, ursprünglich aus Schwäbisch Hall, untersucht in ihrer künstlerischen Praxis Archive und archivierende Prozesse, die Erinnerungen ihres Körpers und ihrer Genealogie, und deren Übertragung auf andere Trägermedien wie Papier, Kupfer und andere organische oder mineralische Materialien. Es ist das Wasser, das Salz, das es ihr ermöglicht, ihre eigene Silhouette auf großen, dünnen Kupferplatten zu fixieren, wenn sie Abdrücke ihres schweißbedeckten Körpers nach dem Laufen erstellt, Linien mit ihrer Zunge zeichnet oder Gedichte in Richtung einer Kupferplatte mit aufgehäuftem Salz flüstert. So wird ihr Körper zum Substrat und Vektor von Erinnerung, die bearbeiteten Flächen zu Mittlern der Bewahrung und der Überlieferung.
Ihre Arbeiten wurden bereits an zahlreichen Orten ausgestellt, darunter PS120, Haus am Lützowplatz und Diskurs, Berlin, The Mountain View Museum, Shenzen, Pan Meigu Female Art Museum, Fujian, Redtory Museum of Contemporary Art, Guangzhou, Salon Oktobarski - Belgrade Art Biennale, Galleria Mario Iannelli, Rome, Trafo Museum of Contemporary Art, Stettin, The Biennale for Young Art, Moskau und Chat Mill6 Foundation, Hong Kong.

Während ihrer Residenz im Hansen House wird Mariana Hahn ihrem Interesse an den Schnittstellen von natürlichen Materialien, Geschichte und Spiritualität nachgehen, und die vielschichtige Geschichte und Bedeutung Jerusalems und seiner Menschen erkunden. Im Rahmen ihres Aufenthalts trifft sie Archäolog*innen, Historiker*innn, Geistliche und Einheimische, die zum Ausgangspunkt ihrer künstlerischen Arbeit werden. Hahns multidisziplinäre Schaffenspraxis umfasst Performance, Installation, Klangkunst und Zeichnung. Ihre Arbeiten charakterisiert eine tiefe Sensibilität für Orte und ihre Geschichte. In einem poetischen Dialog zwischen dem menschlichen Körper und seiner Umgebung, erkundet ihre Kunst, wie Räume die Anwesenden formen und von ihnen geformt werden. Dabei arbeitet sie aus dem ständigen Wunsch heraus, flüchtige Begegnungen in nachhaltige Reflexionen über Erinnerung, zwischenmenschliche Verbindung und die Narrative eines Landes und seiner Bewohner*innen zu verwandeln.
Kuratorin: Daria Alufi

Das Hansen House für Design, Medien und Technologie ist ein Kultur- und Ausstellungsort, darunter eine Dauerausstellung über die Geschichte des denkmalgeschützten Hauses, das 1887 als Heim für Leprakranke gegründet wurde. Seit 2011 richtet das Hansen House jährlich die Jerusalem Design Week aus.

November/Dezember 2025