Umwege | Nationalpark Bayerischer Wald
Wandern im Herz der Wildnis

Im Nationalpark Bayerischer Wald erleben Wanderliebhaber*innen Natur, wie sie in Deutschland kaum noch zu finden ist: Über 350 Kilometer Wege führen durch Wälder, Moore und zu Gipfeln.

Von Sarah Klein

Wer dem Ruf der Natur folgen möchte, findet im Nationalpark Bayerischer Wald ein echtes Paradies. Mit über 24.000 Hektar ist er Deutschlands ältester Nationalpark. Und noch ein Superlativ: Gemeinsam mit dem angrenzenden tschechischen Nationalpark Šumava bildet er das größte zusammenhängende Waldschutzgebiet Mitteleuropas!

Besonders ist nicht nur die Größe, sondern auch die Philosophie des Parks: „Natur Natur sein lassen“. Windwurf, Borkenkäfer und Verfall gehören hier zum Kreislauf des Lebens. Das Ergebnis: eine beeindruckende Wildnis, die sich stetig wandelt und Wanderern Einblicke in die Dynamik eines Waldes bietet.

Mehr als 350 Kilometer markierte Wanderwege durchziehen das Gebiet – von gemütlichen Spaziergängen bis zu anspruchsvollen Bergtouren ist alles möglich. Der Große Rachel (1.453 m) und der Lusen (1.373 m) sind beliebte Gipfelziele – spektakuläre Ausblicke inbegriffen. Holzstege führen durch Hochmoore, und der Baumwipfelpfad bei Neuschönau ermöglicht einen Perspektivwechsel in luftiger Höhe.

Auch Tiere, die man daheim im Wald um die Ecke nicht zu sehen bekommt, sind hier heimisch: etwa Luchs, Auerhuhn, Wolf und Rothirsch. Mit etwas Glück lassen sie sich sogar erspähen.

Schließlich sind Besucherzentren wie das Hans-Eisenmann-Haus ideal für eine Pause mit Lerneffekt: Zusammen mit dem Nationalparkzentrum Falkenstein forscht dieses Haus intensiv zur natürlichen Waldentwicklung, Biodiversität und Klimawandel. Langzeitstudien und Monitoring-Techniken liefern wertvolle Daten, die weltweit Beachtung finden. Die enge Zusammenarbeit mit Universitäten und internationalen Forschungsnetzwerken sorgt dafür, dass der Park nicht nur der Erholung dient, sondern als lebendiges Labor unter freiem Himmel wertvoll ist.