Zeitgenössisches Tanz-Solo
LIMINAL

Liminal: Below the Edge von ASTAD DEBOO
© Goethe-Institut Chennai

Below the Edge von ASTAD DEBOO

Goethe-Institut / Max Mueller Bhavan Auditorium

30. Juli 2019  Performance - LIMINAL
31. Juli 2019   Konversation – Astad Deboo mit Sadanand Menon & Padmini Chettur

 
Die Beziehung zwischen Zuschauer und Künstler erlangt eine ganz neue Dimension, wenn der Tänzer und Choreograf Astad Deboo die Bühne des Goethe-Instituts betritt und seine Solo-Performance Liminal: Below the Edge in einer visuellen Darstellungsweise präsentiert, die alles andere als gewöhnlich ist. Diese hautnahe und persönliche, raumspezifische minimalistische Arbeit befasst sich mit den Turbulenzen, Unruhen und Unsicherheiten, die wir heutzutage erleben. Die Musik wurde von Michael Brook, Paul Giger und dem verstorbenen U. Srinivas komponiert.
 
Deboo‘ s Performance wurde kreiert, um die verschiedenen Teile des Raumes zu erkunden. Während sich der Tänzer in langsamen Pulsen bewegt, spricht der Schatten mit ihm über die Stille der Zeit und den Anlass zur Bewegung. Die Echos der Musik und seine zum Rhythmus blinzelnden Augen halten den Körper still und das Herz wechselhaft. „Viel von der Arbeit, die ich mache, ist sehr kontrolliert. Wenn ich ein Bein hebe, kann der Zuschauer (in einer intimen Umgebung) die Bewegung lebendig sehen. Es ist für das Publikum eine Erfahrung, den Künstler so hautnah zu erleben“, so Deboo.
 
Astad Deboo‘ s Name steht wie ein Synonym für den zeitgenössischen indischen Tanz – ein Stil, den er zu einer Zeit entwickelte, in der Innovationen im indischen Tanz nicht sehr willkommen waren. Astad Deboo erhielt zwei renommierte Preise von der indischen Regierung: im Jahr 1995 den Creative Dance Award von „Sangeet Natak Akamedi“ und im Jahr 2007 die „Padma Shri“-Auszeichnung als Pionier im zeitgenössischen indischen Tanz.
 
Astad Debos nunmehr 50-jährige dynamische Tanzkarriere umfasst sowohl Solo- und Gruppenauftritte als auch kollaborative Choreografien mit international agierenden Künstlern in über 72 Ländern der Welt. Diese beinhalten Performances für die königlichen Familien von Bhutan, Japan, Schweden, Thailand, für die Präsidenten von Indien und für die Organisation „Lepra“ in der Chelsea Town Hall mit Pink Floyd, die sich um Leprakranke in Indien und Afrika kümmert. Deboo wurde außerdem von Pierre Cardin beauftragt, ein Solo für die Bolschoi-Ballerina Maia Plissetskaia zu choreografieren und wurde von Pina Bausch als Lehrling in das Wuppertaler Tanztheater nach Deutschland eingeladen. Er trat auf Tanz- und Kunstfestivals in Großbritannien, Frankreich, den Niederlanden, Mexiko, Hongkong, Brasilien, Chile, Spanien, Indonesien, Taipeh, Schweden und Indien auf.
 
Astad selbst beschreibt seinen Stil als „zeitgenössisch in der Körpersprache und traditionell in Verhaltenheit“. Seine atemberaubende Ausdrucksform hat sich von energetisch und unterhaltsam zu minimalistisch und introspektiv, von erzählerisch zu abstrakt entwickelt und zeichnet sich durch einen intensiven Fokus, starke Konzentration und technische Virtuosität mitsamt einer unverwechselbaren indischen Ästhetik aus, die Emotionen hervorruft. Ähnlich wie Astad Deboo‘s Arbeit bei der Bereitstellung einer Plattform für die Manipuri-Künstler aus dem weitgehend vernachlässigten Norden Indiens, inspiriert seine soziale Vision mit den höchsten ästhetischen Standards seine kreative Choreografie mit Gehörlosen über die letzten zwanzig Jahre. Deboo‘ s Arbeit mit den Gehörlosen fordert Jugendliche heraus, seinen meditativen und minimalistischen Stil zu verwirklichen, indem er sie als Künstler anerkennt und ihr Selbstbewusstsein aufbaut.
 
Wenn man Astad sieht, ist man sich sicher, dass ein Künstler viele zeitgenössische Hürden überwinden muss, um eine aufführen zu können. Sein bedeutendes Erbe bietet innovative Modelle für jüngere indische Künstler, die er mit charakteristischer Klarheit ermahnt. ‘Um zeitgenössischer indischer Tänzer zu sein, müssen wir indische Zeitgenossen sein“, nicht nur den Westen imitieren. ‚Indische zeitgenössische‘ Idiome entstehen aus den reichen expressiven Traditionen Indiens mitsamt der Offenheit gegenüber interkulturellen und interdisziplinären Wechselwirkungen in der heutigen globalisierten Welt.
 

Details

Goethe-Institut / Max Mueller Bhavan Auditorium

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