von bangaloREsidents Matthias Beckmann und Sandra Havlicek
Matthias Beckmann und
Sandra Havlicek sehen und erleben Bangalore aus unterschiedlicher Perspektive. Während Matthias Beckmann mit seinen
vor Ort entstandenen Aquarellzeichnungen Alltagssituationen in der direkten Nachbarschaft dokumentiert, interessiert sich Sandra Havlicek für die
übergeordneten Strukturen und
Zusammenhänge der Metropole, die sie in eine
komplexe skulpturale Arbeit übersetzt.
Matthias Beckmann - How to cross a road in Bangalore
© Matthias Beckmann
1Shanthiroad Studio/Gallery liegt im Herzen von
Shanthinagar. Jeden Morgen geht der Berliner Zeichner Matthias Beckmann aus dem Haus und
erkundet den Bezirk und die direkte Nachbarschaft.
Vor dem Motiv
zeichnet und aquarelliert er,
was er sieht: Tempel, Motorroller, Straßenszenen, demolierte Straßenschilder, Kühe, Hunde, Ziegen, eine Moschee, die Friedhöfe in der Cemetery Road, die Metzger im Johnson Market, die Körbe mit Blumen im KR Market, all die kleinen Dinge und Merkwürdigkeiten des Alltags.
Kinder umringen ihn beim Aquarellieren, viele Beobachter bleiben vom Beginn bis zum Ende des Malprozesses bei ihm stehen und stellen viele Fragen. Mittlerweile hat er auch gelernt, wie man eine Straße überquert.
Zur Ausstellung erscheint ein
reich bebilderter Katalog mit Texten von
Suresh Jayaram und Matthias Beckmann.
© Sandra Havlicek
Sandra Havlicek - Promise Build Collapse / After MASTERPLANS
Materialien, die uns im Alltag umgeben, und unser Umgang mit diesen, sind Ausdruck einer komplexen urbanen Struktur. Sie sind aufgeladen mit Assoziationen. Sandra Havlicek beschreibt einen
Zustand der Metropole mit diesen
Materialien.
Die Snake Stones (Nagas), die mehrköpfigen Schlangendarstellungen, sind unmittelbar an die Verehrung von Bäumen geknüpft. Aus städtebaulicher Sicht schafft die informelle Anbetung der Bäume Gemeinschaftsräume auf Nachbarschaftsebene - öffentlicher Raum wird von Bürgern definiert und von den Nagas besetzt.
Eine weitere mehrköpfige Darstellung sind die
einzigartigen Werbeträger für Motorradhelme. Wie Mahnmahle flankieren sie die Straßen, und erinnern daran, wie öffentlicher Raum den Straßen weichen muss. Jeder Bürger ein Vehikel.
Die Beiden Darstellungen sind Ausgangspunkt für Sandra Havlicek’s skulpturale Auseinandersetzung mit der Metropole als
Ort pervertierter Zustände, liebevoller Gesten und widersprüchlicher Gefühle.
Die Eröffnung findet am
Donnerstag, 7. Dezember 2022, um
19 Uhr statt. Die Ausstellung geht bis zum 9. Dezember und kann von
11-19 Uhr besucht werden.
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