Travelling Plants ist ein transdisziplinäres Projekt unter der Leitung des Goethe-Instituts / Max Mueller Bhavans Chennai, in Zusammenarbeit mit der Alliance Française of Madras und dem Institut Français de Pondicherry.
Im Mittelpunkt von Travelling Plants steht das Herbarium des Institut Français de Pondicherry, das 1956 von Pierre Legris, einem Mitglied der französischen Forstkommission, gegründet wurde. Im Laufe der Jahre hat sich das Herbarium durch die engagierten Bemühungen verschiedener Forscher*innen und Student*innen sowie durch Ankäufe aus verschiedenen Herbarien weiterentwickelt. Um das Bewusstsein der Verzweigung von Pflanzen in Bezug auf aktuelle soziokulturelle, politische und ökologische Probleme weltweit zu schärfen, entstand die Idee, ein interaktives Projekt mit Künstler*innen, Forscher*innen, Wissenschaftler*innen und anderen zu entwickeln.
Das Herbarium (HIFP) umfasst über 27.875 Exemplare von 257 Familien und 4.700 Arten. Es enthält viele Exemplare, insbesondere von Bäumen, aus den West- und Ostghats sowie aus anderen Regionen Indiens und der Welt. Das HIFP umfasst etwa 880 endemische Arten von Bäumen, Sträuchern, Kräutern und Kletterpflanzen und ist reich an 7 Typusexemplaren - darunter Angiospermen, Gymnospermen, Pteridophyten, Pilze und Algen, die nach wissenschaftlichen Klassifikationen geordnet sind.
Fünf Künstler*innen aus Indien, Sri Lanka, Frankreich und Deutschland werden sich im März 2024 in Pondicherry aufhalten und das Herbarium studieren, um die biologische Vielfalt aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten und neue und integrative Ansätze im Umgang mit unserer Umwelt zu diskutieren. Die Geschichte(n) der wandernden und/oder einheimischen Arten aller Lebensformen hat die Art und Weise geprägt, wie Zivilisationen entstanden, sich entwickelt haben und auch wieder verschwunden sind. Die Kolonisierung und ihre Folgen können als ein Teil dieser Geschichte untersucht werden, in der die Ressourcen über Handelsrouten und Eroberungsgebiete neu geordnet wurden. Bei der Auseinandersetzung mit dem Material werden die Künstler*innen von der Kuratorin, den hauseigenen Forscher*innen und anderen Vermittlern dabei unterstützt, Wege zu finden, die Geschichten, die sie ansprechen, buchstäblich und konzeptionell zu entschlüsseln und diese Schichten des Verständnisses durch ihre individuellen Praktiken zu präsentieren.