Vortrag Das Museum der Zukunft

Museum of the Future | Episode III: Attack of the Clones © Goethe-Institut / Max Mueller Bhavan © Goethe-Institut / Max Mueller Bhavan

Mittwoch, 14. November 2018, 18 Uhr

Kiran Nadar Museum of Art

Episode III: Attack of the Clones

Mit Dr. Andreas Beitin
Direktor, Ludwig Forum für Internationale Kunst, Aachen
Im Gespräch mit Latika Gupta
Mitherausgeberin, MARG Publications

Die dritte Episode von "Das Museum der Zukunft" widmet sich den Themen der wirtschaftlichen Liberalisierung und der Privatisierung öffentlicher Güter, neuen Modellen der Teilhabe und neuen Formen der Exklusion, neuen Ideen zur Öffentlichkeitsarbeit und neuen Rollen kulturellen Kapitals.

Museen sind heute machtvolle übernationale Akteure und gemeinsam mit Biennalen, Kunstfestivals und ähnlichen Veranstaltungen relevante Marketingfaktoren für Städte und ganze Länder; sie spielen eine wichtige Rolle als Elemente der „Soft Power“ in der internationalen Politik. Während in Europa weiterhin das Modell des öffentlich finanzierten Museums dominiert, kommt in anderen Teilen der Welt privat finanzierten Institutionen dieselbe, wenn nicht eine größere Bedeutung zu.

Das Engagement privater Geldgeber in Partnerschaften mit der öffentlichen Hand hat in vielen Fällen negative Auswirkungen wie den weiteren Rückgang öffentlicher Unterstützung und eine verstärkte Abkehr staatlicher Institutionen vom Erhalt des Museums als Einrichtung der öffentlichen Bildung, als Archiv und Ort des kollektiven Erinnerns. Wo staatliche Stellen sich von diesen Aufgaben abwenden oder von ihnen überfordert sind, kommt privaten Sponsoren die Verantwortung für die Aufrechterhaltung des kulturellen Lebens zu.  Ein Dilemma entsteht, denn diese Sammler entscheiden nun alleine, was die Geschichte der Kunst in unserer Zeit ist und wie sie in Zukunft gesehen werden wird. Sollten privatem Engagement also Grenzen gesetzt werden und falls ja, welche?

Dr. Andreas Beitin © Felix Grünschloss, Karlsruhe © Felix Grünschloss, Karlsruhe Dr. Andreas Beitin studierte Kunstgeschichte, Angewandte Kulturwissenschaften sowie Neuere und Neueste Geschichte. Im Anschluss war er mehrere Jahre lang Projektleiter einer internationalen Kunstberatungsfirma. Neben seiner Tätigkeit schloss er seine Dissertation zum Motiv des Schreis in der deutschen Malerei und Grafik des 20. Jahrhunderts ab. Ab 2004 arbeitete er am MNK | Museum für Neue Kunst in Karlsruhe, zunächst in verschiedenen wissenschaftlichen und kuratorischen Positionen, und ab 2010 als Museumsdirektor. In seiner Zeit am MNK verwirklichte Dr. Beitin als Kurator und Co-Kurator zahlreiche international gefeierte Ausstellungen. Er hat eine Vielzahl wissenschaftlicher Artikel veröffentlicht und Vorträge in Deutschland sowie im Ausland gehalten. Dr. Andreas Beitin ist Mitglied verschiedener Kunstjurys und wissenschaftlicher Beratergremien (darunter The Watermill Center, New York; Frauenhofer-Gesellschaft, München; Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Karlsruhe; RWE Stiftung, Essen; Volkswagenstiftung, Hannover); 2013 wurde er zum Vorsitzenden des Beirates für Bildende Kunst am Goethe-Institut ernannt . Von 2014 bis 2015 lehrte Dr. Beitin Kunstgeschichte an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe und seit 2016 ist er Direktor des Ludwig Forums für Internationale Kunst in Aachen.

Latika Gupta © Latika Gupta © Latika Gupta Latika Gupta hat als Kuratorin an der National Gallery of Modern Art und der KHOJ International Artists‘ Association in Delhi gearbeitet und daneben unabhängige Ausstellungen südasiatischer und internationaler KünstlerInnen kuratiert, darunter Homelands: A 21st century story of home, away and all the places in-between, mit Exponaten aus der Sammlung des British Council sowie des Arts Council des Vereinigten Königreichs, die von 2013 bis 2014 in Delhi, Mumbai, Bangalore, Kolkata, Colombo, Lahore und Karachi zu sehen waren, Folk Archive (2015) von Jeremy Deller und Alan Kane in Delhi, Mumbai und Kolkata, und jüngst Jeevanchakra in Kolkata (2016) als Teil des Medicine-Corner-Projekts der Wellcome Collection in Indien. Latika Gupta war Stipendiatin des Nehru Trust, Charles Wallace India Trust und eines Museum Fellowship der India Foundation for the Arts und INLAKS, in dessen Rahmen sie eine ständige Ausstellung für ein Museum in Kargil, Ladakh kuratierte. Sie war 2017 Forschungsstipendiatin der School of Oriental and African Studies in London. Unter ihren Veröffentlichungen befinden sich ein Artikel im Journal of Ritual Studies, Artikel in Postdate: Photography and Inherited History in India (University of California Press), Marg Publications und Rezensionen in Art India, Take on Art und India Today. Gupta arbeitet derzeit als Mitherausgeberin für MARG Publications.

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