Dance Moments 2017: Dance into the Light

Dance Moments
'The Thing with Feathers'

Galeria Sztuki Współczesnej Bunkier Sztuki

Ohne Licht gibt es keinen Film, ohne Bewegung keinen Tanz. Durch die Verbindung von Licht und Bewegung entstanden Anfang des 20. Jahrhunderts die ersten Filme und schon zu Beginn der Filmgeschichte wurden in Experimenten mit Licht und Form Filmbilder „choreographiert“ und für die Augen der Zuschauer in tänzerisch anmutende Bewegung versetzt.
Die Verbindung von Licht und Bewegung ist die essentielle Grundlage jeden Tanzfilms. Wie abstrakt oder realistisch, wie experimentell oder konventionell die Tänzer und die Kamera auch miteinander in Beziehung stehen mögen, dabei ist es geblieben!
Das Programm „Dance Into the Light“ und seine Dramaturgie richten den Fokus auf das Licht als ganz besonderes Stilmittel im Tanzfilm.

Den Auftakt macht ein ‚Promotion Video‘ zur Musical Show „Saturday Night Fever“ mit einem humorvollen Zitat der Tanzszenen in der Disco, die im gleichnamigen Spielfilm mit John Travolta von einer „mittanzenden Kamera“ gefilmt werden: das grellbunte Discolicht treibt die Tänzer an und die Kamera zieht den Betrachter mit auf die Tanzfläche.
Den folgenden vier Filmen verleiht das Licht eine ganz eigene poetische Note: In „The Thing with Feathers“ ist es das dramatische Licht der Wolkenkulisse am Meer, das den Zuschauer gefangen nimmt, während in „Panorama“ die Protagonisten Geisterwesen gleich erleuchtet aus geheimnisvoller Dunkelheit auftauchen. In „Angel Blue Sweet Wings“ schafft die montageartige Überblendung von Lichtstimmungen und Bewegungen eine wundersame Irrealität. „Restless“ wiederum führt den Zuschauer zurück in die Dunkelheit und beschwört im Schein des Mondes eine geheimnisvolle Einheit von Natur und tänzerischer Bewegung.
Die beiden Filme unter der Überschrift „Dancer in the Dark“ zeigen – lange vor den Möglichkeiten der Computeranimation – wie mit Hilfe einer speziellen Belichtung Räume und Bewegungen im Tanzfilm erweitert werden können: aus einem oder zwei Tänzern werden dadurch viele, die im Licht vor der Linse bzw. dem Auge des Betrachters tanzen.
Zum erzählerischen Stilmittel wird das Licht in den folgenden drei Beispielen: In „Die Roten Schuhe“ tanzt sich die Heldin im Licht des unerbittlichen Scheinwerferkegels zu Tode, das argentinische Musikvideo nutzt die kontrastreich ausgeleuchteten Tanzszene des Schwarz-Weiß-Klassikers „Metropolis“ und in „Egon“ wird das extreme Leben des Künstlers Egon Schiele in dramatisch ausgeleuchteten Performanceszenen geschildert.
Die beiden folgenden Filme bedienen sich des Lichts und der Beleuchtung, um mit einem Augenzwinkern „Tod und Auferstehung“ in starken Bildern zu thematisieren: auf einen perfekt ausgeleuchteten skurrilen „Danse Macabre“ folgt am Ende von „Catharsis“ ein Zitat der Aussendung des Heiligen Geistes - ein Pfingstwunder der besonderen Art in Form einer kleinen strahlenden Waschpulverexplosion.
Den Abschluss des Programms bildet das titelgebende Musikvideo zum Song von Phil Collins, der zu einer klug komponierten Lichtmontage publikumswirksam das Tanzbein schwingt.
[Programmbeschreibung von Christiane Hartter (Deutsches Tanzarchiv Köln/SK Stiftung Kultur)]
 
IM PROGRAMM:
 
Saturday Night Fever (4‘)
Promotionvideo
Niederlande 2013
 
The Thing with Feathers (4‘)
Regie: Rain Kencana, Miguel Angelo Pate, Jalaludin Trautmann
Choreographie: Kadir Amigo Memis
Tanz: Yui Kawaguchi, Kadir Amigo Memis
Deutschland 2014
 
Panorama (6‘)
Regie: David Djindjikhachvili
Niederlande 2002
 
Angel Blue Sweet Wings (3‘)
Regie: Chick Strand
USA 1966
 
Restless (4‘)
Regie: RJ Muna
Choreographie: Julia Adam
Tanz: Rachel Hewer
USA 2014
 
Pas de Deux (13‘)
Regie: Norman McLaren
Choreographie: Ludmilla Chiriaeff
Tanz: Margaret Mercier, Vincent Warren
Kanada 1968
 
Swing Time (Ausschnitt, 2‘)
Regie: George Stevens
Choreographie, Tanz: Fred Astaire
USA 1936
 
Die roten Schuhe (Ausschnitt 3‘)
Regie: Michael Powell, Emeric Pressburger
Choreographie: Robert Helpmann
Tanz: Leonide Massine, Moira Shearer
Großbritannien 1948
 
Microesfera: Movies Black & White (4‘)
Musikvideo
Argentinien 2014
 
Egon (8‘)
Regie: Michiel van Jaarsveld
Choreographie: Thom Stuart
Tanz: De Dutch Don’t Dance Division
Niederlande 2013
 
Danse Macabre
(8‘)
Regie: Pedro Pires
Konzept: Robert Lepage
Choreographie, Interpretation: Anne Bruce Falconer
Kanada 2009
 
Catharsis (8‘)
Regie, Choreographie, Tanz: Veronika Akopova
Frankreich 2016
 
Phil Collins: Dance into the Light (5‘)
Musikvideo
Großbritannien 1996
 
[Programm zusammengestellt von Christiane Hartter (Deutsches Tanzarchiv Köln/SK Stiftung Kultur)]

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Details

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Krakau