Seminar für DaF-Lehrkräfte DaF-Mosaik 2024

DaF-Mosaik © Goethe-Institut Ljubljana

Sa, 27.01.2024

9:00 Uhr – 17:00 Uhr

Goethe-Institut Ljubljana – Veranstaltungsraum

Best Practice Beispiele

Wie in den vergangenen Jahren organisiert das Goethe-Institut Ljubljana auch in diesem Jahr das Best-Practise-Seminar mit dem Titel "DaF-Mosaik".
Es handelt sich um ein Seminar, an dem slowenische Deutschlehrkräfte aus dem Primar-, Sekundar- und Tertiärbereich ihren Kolleginnen und Kollegen in Form von Simulationen verschiedene Unterrichtseinheiten in der Klasse präsentieren.

Ziele der Fortbildung 
  • Die Lehrkräfte aus verschiedenen Niveau-Stufen (Primarbereich, Sekundarbereich, Tertiarbereich) kommen zusammen, um die Arbeit der Anderen kennenzulernen, sich auszutauschen und voneinander zu lernen.
  • Die teilnehmenden Lehrkräfte können Unterrichtsmaterialien gezielt für ihre Zielgruppe (z. B. Kinder, Jugendliche, Studenten) finden, auswählen und adaptieren.
  • Die teilnehmenden Lehrkräfte können authentische Materialien (Texte, Lieder, Videos, Podcasts etc…) didaktisieren und Arbeitsblätter erstellen.
Zielpublikum:
-DeutschlehrerInnen an Grundschulen
-DeutschlehrerInnen an Berufs-und Fachmittelschulen bzw. Gymnasien
-DeutschlehrerInnen an Fachhochschulen und Fakultäten
-DeutschlehrerInnen an Sprach- und Volkshochschulen 

Dauer der Fortbildung:
8 Unterrichtseinheiten 

Teilnehmerzahl: 20

Teilnahmebedingung: Teilnahme am ganzen Seminar.
 
Teilnahmebestätigung:
Wird nachträglich ausgestellt und an Teilnehmende per Post zugeschickt.

Referenten und ihre Beiträge:

1. Landeskunde-Karussel: Maja Jazbec

Erinnern Sie sich noch an die Zeiten, als Sie Karussel gefahren sind? An die bunten hölzernen Pferde und kleinen Kutschen, die einem ein Lächeln ins Gesicht zaubern? Ich bin der Meinung, so sollte auch der Deutschunterricht sein – bunt und er sollte Spaß machen.
In dem Workshop Landeskunde-Karussel möchte ich ein paar »bunte Ideen« zum Thema Landeskundedidaktik weitergeben. Landeskunde ist nämlich nicht nur für Feiertage reserviert, sondern ist in den Sprachunterricht integriert. Sie versteckt sich in ganz alltäglichen Themen wie z.B. Mein Tag, Persönliche Angaben oder Kleidung.
Im ersten Teil des Workshops möchte ich mit Ihnen unsere Lehrwerke analysieren, um zu sehen, in welchem Ausmaß bzw. welche landeskundlichen Ziele diese verfolgen und um zu sehen, hinter welchen sprachlichen Inhalten auch landeskundliche Ziele stecken.
Im zweiten Teil möchte ich Ihnen ein paar didaktische Methoden zeigen, mit denen Sie den Lernenden die Landeskunde aus einer anderen Sicht präsentieren können. Die Methoden heißen: Fundstücke, virtuelle Reisen und ein Spaziergang durch die Stadt mit allen Sinnen.
Weil Deutschland in den letzten Jahren zu einem bunten Land geworden ist, werden wir auch das Thema das Vermeiden von Pauschalisierungen ansprechen.
Unsere Landeskunde-Karusselfahrt werden Sie mit einer Liste von didaktisierten Angeboten beenden, die den Lehrenden online zur Verfügung stehen. Diese können Sie sich dann in aller Ruhe zu Hause anschauen und diejenigen für Ihren Unterricht auswählen, die Ihren Lernenden bunte Deutschstunden zaubern werden.


2. Bunte Welt der DaF-Didaktik: Sonja Čoderl
Immer wieder stellen wir uns die Frage: Wie kann der Fremdsprachenunterricht dynamischer und motivierender gestaltet werden? Was kann ich im Unterricht noch verändern? Wo soll ich nach neuen Ideen suchen? Welche Übungsformen würden in meiner Klasse gut ankommen? Was interessiert Schüler und Schülerinnen? Wie stellen sie sich  den Unterricht vor? 
Ich habe einige Ideen aus einer Fortbildung in Berlin ausgewählt und werde sie vorstellen (z.B. Steckbrief, Die drei Dinge, Mein Handy Foto, Verschlüsselte Informationen, Eierpuzzle, Lesedomino, Wimmelkarten, Lärmdiktat, SpeedDating, Litfaßsäule, Leseraelly, …).
Wir werden im Seminar einige lerneraktivierende Übungsformen ausprobieren, die auf verschiedenen Niveau-Stufen in den Unterricht eingesetzt werden können. Am Ende werden wir darüber diskutieren und unsere Erfahrungen austauschen.


3. Grammatik einmal anders erklärt: Daniela Žibrat 
Wenn es zur Erklärung der deutschen Grammatik kommt, sieht so mancher Schüler schnell rot. Das kann ich sogar gut nachvollziehen, denn auch bei mir war das so. Immer wenn es um Grammatik ging, hätte ich die Stunde am liebsten übersprungen. Wenn mich ein Mitschüler oder eine Mitschülerin fragte, warum ist das so, hatte ich zwei der häufigsten Antworten parat: „Das ist so, weil das so besser klingt“ oder „Das ist so, weil das so sein muss“. Wenn man als dreijähriges Kleinkind zwei Sprachen spricht und man die Sprache einfach im Ohr hat, ist das auch an Erklärung genug. Was ist aber, wenn man später unterrichten möchte und die Sprache den Lernenden näherbringen. Dann kommt man um die Grammatik schwer herum. Schon an der Uni habe ich mir Eselsbrücken ausgedacht und einige auch übernommen, da es für mich einfacher war, mir die Sachen so zu merken. Später habe ich dann mit Nachhilfestunden begonnen und gemerkt, dass diese kleinen Hilfen nicht nur mir, sondern auch den Lernenden etwas bringen. Aus diesem Grund habe ich sie beibehalten und nutze sie immer wieder bei bestimmten Erklärungen aus dem Bereich der Grammatik. Es handelt sich um Geschichten, mit Hilfe derer ich versuche, den Lernenden die einzelnen Grammatikstrukturen so zu erklären, dass sie sich diese leichter merken. Ein kleines Beispiel dafür, die Fälle. Der, des, dem, den muss man sich einfach merken. Dann kommen die Formen für das Feminin; die – weil wir Frauen stolz sind, Frauen zu sein, der – weil wir nach Gleichberechtigung streben, noch einmal der – weil wir auch gleich bezahlt werden wollen und die – weil wir am Ende doch froh sind Frauen zu sein. Dann kommt das Neutrum; das Kind, das nach Außen so ist wie die Mama (die Formen bei die im Nominativ und Akkusativ sind gleich so wie auch beim Neutrum) und innen ganz der Papa (der Genitiv und Dativ ist dem des Maskulin gleich). Die Geschichte merkt sich jeder sofort und somit auch die dazugehörigen Formen. In diesem Sinne, habe ich mir noch ein Paar Hilfen in den letzten Jahren überlegt, die ich vorstellen möchte und im Anschluss werden wir versuchen beim Workshop auch noch weitere zu finden.

4. Fremd in der Fachsprache: Bojan Veberič
Sie hatten sicherlich schon einmal einen Kontakt mit Personal im Krankenhaus. Oder sie haben ein Schreiben einer Hausverwaltung oder eines Anwalts gelesen. In beiden Fällen kommt man sich vor, als würde man einen Text in einer unbekannten Fremdsprache lesen, obwohl man dachte, die Sprache zu können. Deshalb ist es wichtig, sich mit der Frage zu beschäftigen, ob die Verständigungskompetenz in der Kommunikation genügend Beachtung findet.
Das Beispiel dieser beiden Fachsprachen wurde bewusst gewählt, da es gerade in einem Deutschkurs zu einem „Aufeinandertreffen“ dieser beider Fachsprachen kam. Beide Personen beharrten aufgrund ihrer Fachsprachenkenntnisse auf ihrer jeweiligen Erklärung und waren überzeugt, recht zu haben. Sie sahen nicht ein, dass beide Erklärungen richtig seien, je nach Bedeutung in der jeweiligen Fachsprache.
Gerade beim Sprachunterricht zeigt sich oft, dass die Lernerinnen und Lerner das eigene Fachvokabular sehr gut beherrschen, doch sobald es zu einer Kommunikationshandlung mit Personen kommt, die einen anderen Fachspracheregister verwenden, besteht eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass es in der Kommunikationshandlung zu einem Missverständnis kommt.
Zu solchen Missverständnissen kommt es aber nicht nur, wenn Fachsprachen gesprochen werden, sondern auch bei Gesprächen in der Alltags- und Fachsprache.
Gerade im Bereich der Fachsprache Medizin müssen die Akteure, sowohl in der Kommunikation mit Fachleuten als auch mit Personen, die sie behandeln, einen hohen Grad an ethischer Kompetenz (nach Roelcke) ausweisen. Dabei ist wichtig, in der Fachsprache und der Alltagssprache, sowohl in der Muttersprache als auch in der Fremdsprache, „umschalten“ zu können. Gerade in der Fähigkeit beide Register sicher anzuwenden, besteht ein Mehrwert, der zum Gelingen der Kommunikation maßgeblich beiträgt. Deshalb ist es gerade beim Fachsprachenunterricht in einer Fremdsprache von großer Bedeutung, dass die Lernenden diese Kompetenz trainieren.
In der Präsentation stehen folgende Fragestellungen im Vordergrund:
- Die Gestaltung des Fachsprachen-DaF-Unterrichts mit Anfängern oder Fortgeschrittenen
- Ethische Kompetenz nach Roelcke – Verständnisschwierigkeiten in der Kommunikation wahrnehmen können und die Lernenden dafür sensibilisieren.

Anmeldung

ist leider nicht mehr möglich, weil alle Plätze besetzt sind. 

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