Streetart in Deutschland
Kunstwerke im öffentlichen Raum

Früher waren sie meist illegal, heute sind sie heiß begehrt: Kunstvolle Graffitis und aufwändig gestaltete Wandbilder sind aus deutschen Städten nicht mehr wegzudenken.
Früher waren sie meist illegal, heute sind sie heiß begehrt: Kunstvolle Graffitis und aufwändig gestaltete Wandbilder sind aus deutschen Städten nicht mehr wegzudenken. | Foto (Detail): © Christian Boehmer

Graffiti, Streetart oder Murals: Aus dem Stadtbild vieler Städte und Orte sind die riesigen Wandgemälde nicht mehr wegzudenken. Eine kleine Rundschau in Deutschland.
 

Von Johannes Zeller

Früher waren sie meist illegal, heute sind sie heiß begehrt: Kunstvolle Graffitis und aufwändig gestaltete Wandbilder (Murals) begeistern in vielen deutschen Groß- und Kleinstädten. Ob in Unterführungen, unter Brücken oder an Hausfassaden – immer häufiger wird Streetart unter freiem Himmel sogar gezielt in Auftrag gegeben. In Szene gesetzt werden die Kunstwerke von einer vielfältigen, stetig wachsenden internationalen Community, bestehend aus Streetart Künstler*innen, Kunstkollektiven und Vereinen, die sich für ein lebendiges Stadtbild einsetzen.

  • Was, wenn wir uns vor dem „bösen Wolf“ gar nicht fürchten müssen? Rotkäppchen und sieben Wolfswelpen schmücken die Fassade des Helenenwegs 2 in Schmalkalden. „Nicht jeder Wolf ist böse (wir sind oft nur zu faul oder zu feige, um das zu erkennen.)“, liest sich der Text neben dem Werk mit dem Titel „Once upon a time“. Kenner*innen der Szene werden den unverwechselbaren Stil von Herakut schnell erkennen, dem Duo aus Hera (Jasmin Siddiqui) und Akut (Falk Lehmann) aus Frankfurt am Main, die für ihr visuelles Storytelling bekannt sind. Weitere Murals des Duos gibt es in Wittenberg und Berlin zu bewundern, aber auch in Sacramento, New York und London.  Künstler: Herakut | Titel: Once upon a time | Ort: Helenenweg 2, Schmalkalden Foto (Detail): © !Koss / FlickR / CC BY-ND 2.0

    Was, wenn wir uns vor dem „bösen Wolf“ gar nicht fürchten müssen? Rotkäppchen und sieben Wolfswelpen schmücken die Fassade des Helenenwegs 2 in Schmalkalden. „Nicht jeder Wolf ist böse (wir sind oft nur zu faul oder zu feige, um das zu erkennen.)“, liest sich der Text neben dem Werk mit dem Titel „Once upon a time“. Kenner*innen der Szene werden den unverwechselbaren Stil von Herakut schnell erkennen, dem Duo aus Hera (Jasmin Siddiqui) und Akut (Falk Lehmann) aus Frankfurt am Main, die für ihr visuelles Storytelling bekannt sind. Weitere Murals des Duos gibt es in Wittenberg und Berlin zu bewundern, aber auch in Sacramento, New York und London.
    Künstler: Herakut | Titel: Once upon a time | Ort: Helenenweg 2, Schmalkalden

  • Christian Böhmer kommt aus dem rheinland-pfälzischen Bad Kreuznach und ist nicht nur seit frühester Jugend Graffiti-Künstler, sondern mittlerweile auch ein gefragter Portraitmaler. Bekannt wurde er vor allem für seine „Papiertütenköpfe“, mit denen er auf Deutschlands Straßen die digitalisierte Welt hinterfragt – so auch in Köln auf einem Eckhaus in der Hackländerstraße 2. Künstler: Christian Böhmer | Titel: Unsuccessful Amor | Ort: Hackländerstraße 2, Köln Foto (Detail): © Christian Boehmer

    Christian Böhmer kommt aus dem rheinland-pfälzischen Bad Kreuznach und ist nicht nur seit frühester Jugend Graffiti-Künstler, sondern mittlerweile auch ein gefragter Portraitmaler. Bekannt wurde er vor allem für seine „Papiertütenköpfe“, mit denen er auf Deutschlands Straßen die digitalisierte Welt hinterfragt – so auch in Köln auf einem Eckhaus in der Hackländerstraße 2.
    Künstler: Christian Böhmer | Titel: Unsuccessful Amor | Ort: Hackländerstraße 2, Köln

  • Eine Vase, schön und doch zerbrechlich, verziert mit Handgranaten, Panzern und Kampfjets: Dieses auf den ersten Blick unscheinbare Mural prangt auf einer Fassade in der Paul-Heyse-Straße 20 in München – nur einen kurzen Fußmarsch entfernt von den Firmensitzen zwei der größten Rüstungskonzerne Europas. Die häufig sozialkritischen Motive des Künstlers ESCIF aus dem spanischen Valencia sind in Städten auf der ganzen Welt zu finden. Das Münchner Werk „Durch die Blume gesagt“ wurde im Auftrag des Vereins Positive Propaganda e.V. erschaffen und vom Münchner Kulturreferat gefördert.  Künstler: ESCIF | Titel: Durch die Blume gesagt | Ort: Paul-Heyse-Straße 20, München Foto (Detail): © picture alliance/SZ Photo/Catherina Hess

    Eine Vase, schön und doch zerbrechlich, verziert mit Handgranaten, Panzern und Kampfjets: Dieses auf den ersten Blick unscheinbare Mural prangt auf einer Fassade in der Paul-Heyse-Straße 20 in München – nur einen kurzen Fußmarsch entfernt von den Firmensitzen zwei der größten Rüstungskonzerne Europas. Die häufig sozialkritischen Motive des Künstlers ESCIF aus dem spanischen Valencia sind in Städten auf der ganzen Welt zu finden. Das Münchner Werk „Durch die Blume gesagt“ wurde im Auftrag des Vereins Positive Propaganda e.V. erschaffen und vom Münchner Kulturreferat gefördert.
    Künstler: ESCIF | Titel: Durch die Blume gesagt | Ort: Paul-Heyse-Straße 20, München

  • Case Maclaim, mit bürgerlichem Namen Andreas von Chrzanowski, wuchs in Schmalkalden auf und war wohl nicht ganz unbeteiligt an der farbenfrohen Transformation der Kleinstadt. In seinen Motiven kombiniert er zumeist Fotorealismus mit surrealistischen Elementen. Eines seiner größten Auftragswerte ist ein 700 Quadratmeter großes Mural auf dem alten Lagerhaus in Mannheim. Die quadratische Aufteilung der Gesichter spielt auf die Architektur der Quadratstadt an. Weitere Murale von Case Maclaim sind in Heidelberg, Berlin und München zu bewundern – aber natürlich auch in Schmalkalden. Artist: Case Maclaim | Titel: Unknown | Wo: Rheinvorlandstraße, Mannheim Foto (Detail): © Jörg Rudolph

    Case Maclaim, mit bürgerlichem Namen Andreas von Chrzanowski, wuchs in Schmalkalden auf und war wohl nicht ganz unbeteiligt an der farbenfrohen Transformation der Kleinstadt. In seinen Motiven kombiniert er zumeist Fotorealismus mit surrealistischen Elementen. Eines seiner größten Auftragswerte ist ein 700 Quadratmeter großes Mural auf dem alten Lagerhaus in Mannheim. Die quadratische Aufteilung der Gesichter spielt auf die Architektur der Quadratstadt an. Weitere Murals von Case Maclaim sind in Heidelberg, Berlin und München zu bewundern – aber natürlich auch in Schmalkalden.
    Artist: Case Maclaim | Titel: Unknown | Wo: Rheinvorlandstraße, Mannheim

  • Die Zusammenarbeit verschiedener Künstler*innen an einem Werk hat nicht nur lange Tradition in der Graffiti-Szene, Gemeinschaftsprojekte sind sozusagen einer ihrer Grundbausteine. An Nürnbergs größtem Wandbild mit dem Titel Gostenhof lebt haben nicht weniger 17 Künstler*innen mitgewirkt. Rund um das Gemälde entstehen stetig neue größere und kleinere Kunstwerke, unter anderem während des Streetart-Festivals „Betonliebe“. Künstler*innen: Jeff Soto, joemadethis, disko, cubr11, KL52, Zolar7, Felixpensel, KidDBow | Titel: Gostenhof lebt | Ort: Fürther Straße 63, Nürnberg Foto (Detail): © Reiseblog Sommertage

    Die Zusammenarbeit verschiedener Künstler*innen an einem Werk hat nicht nur lange Tradition in der Graffiti-Szene, Gemeinschaftsprojekte sind sozusagen einer ihrer Grundbausteine. An Nürnbergs größtem Wandbild mit dem Titel Gostenhof lebt haben nicht weniger 17 Künstler*innen mitgewirkt. Rund um das Gemälde entstehen stetig neue größere und kleinere Kunstwerke, unter anderem während des Streetart-Festivals „Betonliebe“.
    Künstler*innen: Jeff Soto, joemadethis, disko, cubr11, KL52, Zolar7, Felixpensel, KidDBow | Titel: Gostenhof lebt | Ort: Fürther Straße 63, Nürnberg

  • „CARE“ ist ein visuelles Statement zur Symbiose aus Umwelt und Gesellschaft, das der Spraydose von Daniel Westermeier aka Mister Woodland entsprang. Es entstand für das „Goch history meets StreetArt“-Festival, das vom Heimatverein Goch e.V. organisiert wird. Künstler:  Mister Woodland | Titel: CARE | Ort: Neustraße 20, Goch Foto (Detail): © bzudemt / Mister Woodland / Goch History meets StreetArt

    „CARE“ ist ein visuelles Statement zur Symbiose aus Umwelt und Gesellschaft, das der Spraydose von Daniel Westermeier aka Mister Woodland entsprang. Es entstand für das „Goch history meets StreetArt“-Festival, das vom Heimatverein Goch e.V. organisiert wird.
    Künstler: Mister Woodland | Titel: CARE | Ort: Neustraße 20, Goch

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