Das Elitäre in den Künsten | Bildende Kunst
Street Art - Kunst der Straße?
In den 1970er Jahren versehen PHASE2 und andere junge Künstler*innen Gebäude und U-Bahnen im New Yorker Stadtteil Bronx mit Signaturen (tags), Wörtern und Bildern. Besondere Popularität erlangt der Bubble-Style, der Wörter zu großen Buchstabenblasen formt. Viele Künstler*innen haben afro-amerikanische und karibische Wurzeln. Mit dem Aufsprühen von Graffiti bringen sie ihr Recht auf Nutzung des öffentlichen Raums zum Ausdruck. Auf den Zügen der Subway – viele Waggons sind komplett besprüht – fahren die Graffiti durch ganz New York.
Selbst zehn Jahre später bleibt Street Art auch noch auf der Straße. "Graffiti Writer" sprühen weiter im öffentlichen Raum, vorzugsweise nachts und unerkannt. Gleichzeitig unterhalten Städte wie Philadelphia mural-arts-Programme, die Wandmalerei als Stadtverschönerung und Jugendarbeit betreiben. Sie bieten vor allem jungen Künstler*innen Finanzierung und Gestaltungsfläche. Gleichzeitig kanalisieren sie kreatives Potential und machen es stadtweit sichtbar. Schönes Beispiel: Peace Wall von Jane Golden and Peter Pagast in Philadelphia (1997).
Bilder von Jean-Michel Basquiat erzielen in den 2000er Jahren Höchstpreise auf dem internationalen Kunstmarkt. Seine Bilder hängen in vielen Museen weltweit, so auch im Smithsonian National Museum of American Art in Washington, D.C. Street Art bleibt aber auch weiterhin Kunst im öffentlichen Raum und maßgeblich Guerilla-Kunst. Neben Graffiti und anderen Formen der Bemalung gewinnt die Bepflanzung (seed bombing) oder das Bestricken (yarn bombing) von Orten und Objekten an Popularität. Street Art bewegt sich damit bis in die Gegenwart auf der Schnittstelle von populär und elitär.
Zurück zur Übersicht