Economic Media
For the Decolonization of Money

Wenn Geld das wichtigste Medium für die Wertübertragung ist, wieso, und noch wichtiger, auf welche Weise ist es extraktiv? Entsprechen monetäre Medien den brachialen Logiken von Geschlecht, Race, Nation und Klasse, die aufgedeckt und in letzter Zeit in anderen medialen Kontexten so stark kritisiert werden? Kurz gesagt, auf welche Weise wirken sich bestehende Geldformen diskriminierend aus? Lässt sich darüber hinaus sagen, dass sich vorhandener Bias im Kalkül des Finanzwesens in unseren Medien über Repräsentation und Rechenvorgänge bereits artikuliert hat und damit verschmolzen ist? Dieser Vortrag verhandelt diese Formen der Konvergenz; die Konvergenz von repräsentativen und rechnergestützten Medien sowie Medien des Finanzwesens im Digitalen und als das Digitale. Der Vortrag zeigt, wie monetäre Medien durch das Einschreiben von Code in Körper als Kraft fungieren, die koloniale Machtstrukturen im rassistischen Kapitalismus fortwährend aktualisieren. Darüber hinaus verdeutlicht der Vortrag Möglichkeiten für die Dekolonisierung und Vergemeinschaftung durch Kunst, Umwelt, Aktivismus, Protest, Organisieren und „crypto-economic Design“.

Jonathan Beller ist Professor für Medienwissenschaften am Pratt Institut und Mitglied der Economic Space Agency (ECSA) wie auch des Social Texteditorial Kollektivs. Seine Arbeit im Bereich der Medienwissenschaft umfasst die materialistische Analyse des Mediums Film, Fotografie, Rechnungswesen, Information und Geld/Finanzwesen. Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf Film- und Medienwissenschaft, kritischer Race-Theory, feministischer Theorie und auf der Epistemologie und dem Kampf gegen Imperialismus und für Dekolonisierung. Jonathan Beller ist unter anderem Autor von The Cinematic Mode of Production: Attention Economy and the Society of the Spectacle (2006), Acquiring Eyes: Philippine Visuality, Nationalist Struggle, and the World-Media System (2006),  The Message is Murder: Substrates of Computational Capital (2017) und The World Computer: Derivative Conditions of Racial Capitalism (2021, erscheint im Duke University Press).

Gary O’Bannon ist seit 2012 Lehrbeauftragter an der Bloch School of Management, University of Missouri-Kansas City, wo er Personalmanagement und Leadership für Master- und Bachelorstudiengänge lehrt. Nach seinem Rücktritt als Director of Human Resources bei der Stadt Kansas City, Missouri im Jahre 2019 begann er, im Januar 2020 Vollzeit an der Bloch School zu unterrichten. Derzeit moderiert O’Bannon Critical Conversations, eine Community-orientierte Webinar-Diskussionsserie der UMKC, die systemischen Rassismus in den Fokus stellt. Außerdem produziert und hostet er Journey to Leadership, eine Videopodcast-Reihe mit Interviews von Community-Leadern aus dem öffentlichen, privaten und gemeinnützigen Bereich. Gary O’Bannon hat außerdem eine Vielzahl von Auszeichnungen erhalten; darunter den Award of Excellence von der National Public Employer Labor Relations Association wie auch den Local Administrator of the Year Award von der Greater Kansas City Chapter of American Society of Public Administrators. 1994  nannte ihn The Kansas City Globe einen der 100 Most Influential African-American.

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