Das Berlin von heute ist derzeit die Lieblingsszenerie deutscher Serienmacher, die auf fesselnde Geschichten setzen. Die berühmte Berliner Luft ist das ideale Setting für viele nervenaufreibende Thriller. Das Berlin, das hier gezeigt wird, bekommen Touristen nicht zu sehen (wenn sie Glück haben).
Krimi-Thriller made in Berlin: TV-Serien mit Suchtfaktor. Hier stellen wir einige der deutschen Krimi Serien vor, die alle bisherigen Formeln verworfen haben. Rauh, düster, brutal und voller harter Action sind diese Serien eine klare Abkehr von der eher gemässigten Whodunnit-Schule deutscher Krimis zur Hauptsendezeit.
Der Schöpfer von Dogs Of Berlin, Christian Alvart, hat die Figur deutlich an den umstrittenen ehemaligen Nationalmannschafts-Star Mesut Özil angelehnt. Hier kommen allerdings noch einige Komponenten dazu, die förmlich nach Provokation schreien: eine Neo-Nazi-Vereinigung, Spielabsprachen, Betrug sowie ausländische kriminelle Clans im Berliner Stadtteil Marzahn. Die Kameraarbeit von Frank Lamm fängt das Berliner Nachtleben bis in die hintersten Winkel der letzten U-Bahn-Station atmosphärisch dicht ein.
Die Storyline von Beat breitet sich bald in ganz Berlin und Brandenburg aus und thematisiert dabei auch Migranten aus Syrien sowie das Erbe der RAF. Zu den großen Namen der Serie zählen Karoline Herfurth als Staatsagentin sowie Alexander Fehling, bekannt aus Hauptrollen in Labyrinth des Schweigens oder Drei Zinnen), der hier ausnahmsweise mal den Bösen spielt.
Wie es sich für eine Krimiserie aus Deutschland gehört, sieht es für Beat am Ende ziemlich düster aus. Am Ende der letzten Folge fühlt man sich fast, als ob man selbst nach einer langen Nacht aus einem Club taumelt und ins Tageslicht blinzelt.
Klarer Fall: In der deutschen Hauptstadt wird auch in Zukunft weiter intrigiert und es warten hier wohl noch viele Verbrechen auf ihre Aufklärung. Die Metropole mitten im Herzen Europas, die als Hauptstadt des Nachtlebens gilt, wird mit Sicherheit noch viele Jahre mit all ihrem Glanz und Elend in Serie gehen und uns an den Bildschirm fesseln. Ein paar der amerikanischen Produktionen die den Schauplatz Berlin gewählt haben, verdienen es noch erwähnt zu werden:
Die erfolgreiche und mehrfach preisgekrönte CIA-Serie aus den USA spielt in der fünften Staffel größtenteils in Berlin. Ex-CIA-Agentin Carrie Mathison (Claire Danes) ist mit Mann und Kind nach Berlin gezogen, um die Vergangenheit hinter sich zu lassen. Doch der Kampf gegen den Terrorismus holt sie ein – und somit auch ihr altes Leben bei der CIA.
Berlin Station ist eine weitere US-Produktion, die in die deutsche Hauptstadt verlegt wurde. Und auch der grobe Plot ist ähnlich wie bei „Homeland“: In der Agentenserie befindet sich CIA-Analyst Daniel Meyer (Richard Armitage) in geheimer Mission in Berlin. Offiziell wird er ins Hauptstadtbüro versetzt, inoffiziell soll er aber ein Leck finden, da ein Whistleblower streng geheime Informationen an die Außenwelt weitergibt.
Counterpart ist ein Sci-Fi-Thriller, der in zwei Versionen Berlins spielt: dem uns bekannten und einer Parallelwelt, die sich seit 1987 völlig anders entwickelt hat. Der gut versteckte Übergang wird von einem kafkaesken Geheimdienst bewacht, und zwischen den beiden Welten herrscht eine diplomatische Eiszeit.
Die Serie stars J.K. Simmons, Olivia Williams, Harry Lloyd und Nazanin Boniadi in Doppelrollen und erkundet auf psychologisch ansprechende Weise, wie das Leben dank kleinster Veränderungen anders hätte verlaufen können. Außerdem macht Counterpart Berlin wieder zur Stadt der Spione: Der Kalte Krieg mit einem Sci-Fi-Upgrade umfasst überwachte Wohnungen in Friedenau, einen versteckten Grenzübergang unter dem Flughafen Tempelhof und Agententreffen am Kulturforum.
• Berlin ist die Serien- und Filmstadt Deutschlands, wenn nicht Europas
• Über 330 Filmprojekte werden pro Jahr in Berlin gedreht: Kinofilme, Serien, Kurzfilme, Dokumentationen
• 104 Film- und Serienprojekten hat die Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH im Jahr 2016 mit 22,7 Mio. Euro gefördert, mit 1,8 Mio. Euro wurden serielle Formate unterstützt
• 5.000 Drehtage haben alle Produktionen insgesamt im Jahr
• In Berlin und Brandenburg wurden Ausgaben in Höhe von mehr als 150 Mio. Euro ausgelöst: 6 Euro fließen bei Spielfilmen in jeden geförderten Euro zurück, werden also wieder in Berlin ausgegeben
• Umsatz der Berlin-Brandenburger Bewegtbildbranche stieg 2016 von 6,6 Mrd. Euro auf 7,5 Mrd. Euro (Quelle: Medienboard Berlin Brandenburg)
• Die Länder Berlin und Brandenburg sehen im Haushalt 2018/19 eine Aufstockung der Fördermittel um 1,2 Mio. Euro pro Jahr vor.