Haus-Kino Systemsprenger

Systemsprenger © kineo Film / Weydemann Bros. / Yunus Roy Imer

Dienstag, 1. Juni
19 bis 24 Uhr (ARG/URU)
18 bis 23 Uhr (PY)

Die Goethe-Institute in Argentinien und Uruguay, zusammen mit dem Goethe-Zentrum in Paraguay, launchen am 1. Juni eine eigene Film-Streamingplattform: Goethe on Demand. Im Zentrum dieser Drei-Länder-Kooperation steht ein festes Kinoprogramm namens HAUS-KINO. Am ersten und dritten Dienstag im Monat werden gratis aktuelle Filme und Klassiker aus Deutschland mit spanischen Untertiteln gezeigt.

Systemsprenger 

Nora Fingscheidt, 2019, 119 Min.
Mit Helena Zengel, Albrecht Schuch, Gabriela Maria Schmeide, Lisa Hagmeister, Melanie Straub, Victoria Trauttmansdorff, Maryam Zaree, Tedros Teclebrhan.

Dienstag, 1. Juni
Argentinien und Uruguay 19 bis 24 Uhr
Paraguay 18 bis 23 Uhr

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Bernadette oder Benni, wie sie genannt werden will gilt als aggressiv und unberechenbar. Aufgrund traumatischer Erfahrungen in frühester Kindheit darf niemand ihr Gesicht berühren. Von der Sonderschule wird sie dauerhaft suspendiert und keine Pflegefamilie oder Wohngruppe, die sie aufnimmt, ist ihr auf Dauer gewachsen. Sie ist ein ‚Systemsprenger‘. So nennt man Kinder, die radikal jede Regel brechen, sich Strukturen konsequent verweigern und nach und nach durch alle Raster der deutschen Kinder- und Jugendhilfe fallen. Wo auch immer die Neunjährige aufgenommen wird, fliegt sie schon nach kurzer Zeit wieder raus. Und genau darauf hat sie es abgesehen, denn sie sehnt sich danach, wieder bei ihrer Mutter zu leben, einer Frau, die maßlos überfordert ist von der Unberechenbarkeit ihrer eigenen Tochter.

Trailer

KRITIKEN UND EMPFEHLUNGEN

"Der Film ist das Wunder dieser Berlinale. Er ist keine Sensation, kein Spektakel, kein einfach großartiger Film, nein: ein Wunder. Wie ist ein solcher Film möglich? Ein Gesamtkunstwerk: der Rhythmus, die Bilder, die Farben. Und wie hat die Regisseurin diese körperliche Wucht aus Helena Zengel als Benni geholt? Es ist ein Film, der niemals angemessen von Worten umarmt werden wird. Man muss ihn sehen." (Die Welt)
 
"Alles andere als gefühlig, aber mit großer Empathie erzählt Fingscheidt diese an die Nieren gehende Geschichte. Die Wahrhaftigkeit, die SYSTEMSPRENGER atmet, ist beeindruckend. Ebenso die Wucht und Energie der Inszenierung" (Südkurier)
 
"Dieser Film ist atemlos – und zutiefst berührend in seinen Momenten der Hoffnung. Er erzählt wieviel Arbeit und Hingabe es erfordert, ein Kind zu retten, das anscheinend verloren ist." (ARD / Titel, Thesen, Temperamente)

AUSZEICHNUNGEN

2020 Deutscher Filmpreis für beste Regie / bestes Drehbuch / Beste weibliche Hauptrolle /Beste männliche Hauptrolle / Beste weibliche Nebenrolle / Bester Schnitt / Beste Tongestaltung
2019 Internationale Filmfestspiele Berlin – Internationaler Wettbewerb – Auszeichnung Alfred Bauer Preis
2019 Sao Paulo International Film Fest – Bester Film New Directors Competition
2019 23. Sofia International Film Festival – Auszeichnung Beste Regie
2018 TitraFilm Award, Work-In-Progress Les Arcs
2017 Berlinale Talents Script Station
2017 Thomas Strittmatter Preis
2017 Kompagnon-Förderpreis Berlinale Talents und Perspektive Deutsches Kino
2016 Emder Drehbuchpreis

REGISSEURIN

SYSTEMSPRENGER Regisseurin © Philip Leutert Nora Fingscheidt verbrachte ihre Schulzeit in Deutschland und Argentinien. Ab 2003 war sie in Berlin am Aufbau der selbst organisierten Filmschule filmArche e.V. beteiligt und organisierte als Vorstandsmitglied für internationale Kooperationen Jugendfilmprojekte in mehreren europäischen Ländern. Parallel absolvierte sie eine Ausbildung zum Schauspielcoach bei Sigrid Andersson und arbeitete als Regiepraktikantin bei dem Kinofilm Goethe!. Von 2008-2017 studierte sie Szenische Regie an der Filmakademie Baden-Württemberg, mit ihrem Zweitjahresfilm Synkope wurde sie für den Deutschen Kurzfilmpreis nominiert. 2012 nahm sie an einem Austausch mit der UCLA in Los Angeles teil und drehte dort ein Jahr später den Dokumentarfilm Boulevard’s End. Seitdem arbeitet Nora fiktional sowie dokumentarisch. Ihr Studium beendete sie mit dem in Argentinien gedrehten Dokumentarfilm Ohne diese Welt, der 2017 unter anderem mit dem Max-Ophüls-Preis und dem First Steps Award ausgezeichnet wurde. Ihr Spielfilmdebüt Systemsprenger feierte seine Weltpremiere im Internationalen Wettbewerb der 69. Berlinale 2019.

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